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Musiker

Jeff Beck

Jeff Beck

geboren am 24.6.1944 in Wallington, Greater London, Grossbritannien

Jeff Beck

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Jeff Beck (* 24. Juni 1944 in Wallington, London Borough of Sutton; eigentlich Geoffrey Arnold Beck) ist ein britischer Rock-Gitarrist und mehrfacher Grammy-Preisträger. Der Rolling Stone listete ihn 2011 auf Platz fünf der 100 besten Gitarristen aller Zeiten.[1]

Geschichte

Wie viele Gitarristen der frühen 1960er Jahre in England verdiente Jeff Beck sein Geld als Sessionmusiker. 1965 – nach dem Wechsel Eric Claptons zu John Mayall – suchten die Yardbirds einen neuen Leadgitarristen. Beck war einer der ersten Electric-Gitarristen, der mit electronic fuzz distortion und noise experimentierte. Nach einem legendären, aber kurzen Leadgitarren-Duo mit Jimmy Page verließ er Ende 1966 die Gruppe.

Anfang 1967 veröffentlichte er seine Solo-Single Hi Ho Silver Lining/ Beck's Bolero, die ein großer Hit wurde. Beck sang hier selbst. Im selben Jahr gründete Jeff Beck eine neue Band, die Jeff Beck Group. Dabei waren Rod Stewart (Gesang), Ron Wood (Bass), Micky Waller (Schlagzeug) und Nicky Hopkins (Keyboard). Die Gruppe produzierte zwei Alben, Truth (1968) und Beck-Ola (1969). Dessen ungeachtet entwickelten sich Spannungen in der Jeff Beck Group, und 1969 stiegen Stewart und Wood aus, um sich den Faces anzuschließen. Ron Wood wechselte dann 1975 zu den Rolling Stones.

1968 wollte die Psychedelic-Rock-Band Pink Floyd Beck als Gitarristen anwerben. Pink Floyd benötigte wegen der psychischen Probleme Syd Barretts, der zu dieser Zeit der Bandleader von Pink Floyd war, einen zusätzlichen Gitarristen; letztendlich fiel die Wahl dann aber auf David Gilmour.

Nach dem zweiten Scheitern der Jeff Beck Group (die 1972 auseinanderfiel) gründete Beck das hochkarätige Trio Beck, Bogert & Appice (BBA) mit Carmine Appice (Schlagzeug) und Tim Bogert (Bass), beide früher bei Vanilla Fudge und Cactus. Auch diese Gruppe fand vornehmlich in Spezialistenkreisen Beachtung und löste sich bald wieder auf. Immerhin hatten sie einen Hit mit Stevie Wonders Superstition und Beck spielte die Lead-Gitarre in Lookin' for Another Pure Love auf Wonders Album Talking Book. 1975 veröffentlichte Beck ein instrumentales, sehr vom Jazz inspiriertes Solo-Album mit dem Titel Blow by Blow, das von der Kritik sehr gelobt wurde. Dem folgte eine Gemeinschaftsarbeit mit dem Jazz-Rock-Keyboarder Jan Hammer und dessen Band 1976: Wired, die ebenfalls große Zustimmung fand. In dieser Zeit produzierte Beck auch zwei Alben der Gruppe Upp, bei denen er auch selbst mitspielte.

In den 1980ern und 1990ern brachte Jeff Beck nur gelegentlich Alben heraus: Flash (1985, darunter einige Stücke zusammen mit Rod Stewart und Jan Hammer), Guitar Shop (1989), Crazy Legs (1993, eine Hommage an sein Vorbild[2] Cliff Gallup, den Gitarristen von Gene Vincent),[3] Who else (1999), und You Had It Coming (2001). Jeff Beck gewann den Grammy zum dritten Mal in der Kategorie Best Rock Instrumental Performance für sein Stück Dirty Mind aus dem Album You Had It Coming. Nebenbei spielte er als Gastmusiker in Projekten anderer Musiker (z. B. Jon Bon Jovis Blaze of Glory und Roger Waters Amused to Death 1992).

Jeff Beck hatte nie solche Erfolge gefeiert wie Eric Clapton oder Jimmy Page, dennoch gilt er mit seinen musikalischen Visionen zwischen Jazz-Rock bzw. Fusionmusik (z. B. auf Wired und auf There and Back, feat. Simon Phillips), Psychedelic und Progressive Guitar Music als eine ebenso bestimmende Kraft der Rockmusik. Für seine Rockinstrumentals wurde er bislang sechsmal mit einem Grammy Award ausgezeichnet: 1986 für Escape, 1990 für Jeff Beck's Guitar Shop mit Terry Bozzio und Tony Hymas, 2002 für Dirty Mind, 2004 für Plan B, 2010 für A Day in the Life und 2011 für Nessun dorma.

Beck spielt fast ausschließlich Fender Stratocaster-Gitarren. Fender hat mit ihm zusammen ein „Signature“-Stratocaster-Modell konzipiert, das durch den Fender-Custom Shop produziert und vertrieben wird.[4]

Gibson hat vor kurzem ein Jeff-Beck-Modell einer Les Paul vorgestellt. Die Farbe ist originalgetreu „Oxblood“. Eine weit verbreitete Annahme ist, dass das Unternehmen Seymour Duncan seit den 70er Jahren serienmäßig einen Humbucker, der den Namen von Jeff Beck trägt (Artikel-Nr. SH-4 im Sortiment), anfertigt. Dies ist jedoch falsch, die Bezeichnung „JB“ steht für „Jazz/Blues“ anstelle von „Jeff Beck“.

Beck benutzt seit den 1980er Jahren nur noch sehr selten ein Plektrum (nur für besonders schnelle Sololäufe). Charakteristisch für sein Spiel ist seit den 1990er Jahren das exzessive Nutzen des Tremolo-Hebels in Anlehnung an die Spieltechnik Cliff Gallups bei gleichzeitigem Anschlag mit den Fingern der rechten Hand[5] sowie des Lautstärke- und Klangreglers seiner Gitarre.

Diskografie

Als The Yardbirds

  • 1965 For Your Love
  • 1966 Having a Rave Up
  • 1966 Roger the Engineer

Als Jeff Beck Group

  • 1968 Truth
  • 1969 Beck-Ola
  • 1971 Rough and Ready
  • 1972 Jeff Beck Group

Als Beck, Bogert & Appice

  • 1973 Beck Bogert Appice
  • 1974 Live in Japan (nur in Japan)

Solo

  • 1975 Blow by Blow
  • 1976 Wired
  • 1977 Jeff Beck with the Jan Hammer Group Live
  • 1980 There and Back
  • 1985 Flash
  • 1986 Lotus Gem
  • 1989 Jeff Beck’s Guitar Shop
  • 1989 Blue Wind
  • 1991 Beckology, Anthology
  • 1992 Frankie's House
  • 1993 Crazy Legs
  • 1999 Who Else!
  • 2001 You Had It Coming
  • 2003 Jeff
  • 2006 Live at B. B. King’s Blues Club
  • 2007 Official Bootleg USA '06 (Blu-Spec)
  • 2008 Jeff Beck Performing This Week… Live at Ronnie Scott's Jazz Club (mit Vinnie Colaiuta, Tal Wilkenfeld, Jason Rebello) (DE: #71), Aufnahme von 2007 im Ronnie Scott’s Jazz Club
  • 2010 Emotion & Commotion
  • 2010 Rock'n'Roll Party: Honouring Les Paul - Live
  • 2014 Live In Tokyo
  • 2015 Live+
  • 2016 Loud Hailer, Alco/Rhino 081227944452 Warner [6]

Quellen

  1. 100 Greatest Guitarists of All Time. Rolling Stone, 18. Dezember 2015, abgerufen am 8. August 2017 (englisch).
  2. Hannes Fricke: Mythos Gitarre: Geschichte, Interpreten, Sternstunden. Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-020279-1, S. 69 und 91.
  3. Allmusic: Crazy Legs (engl.)
  4. Jeff Beck Stratocaster
  5. Hannes Fricke: Mythos Gitarre: Geschichte, Interpreten, Sternstunden. Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-020279-1, S. 91 f.
  6. Die Revolution läuft nur im Fernsehen in FAZ vom 1. August 2016, Seite 12

Literatur

  • Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S., 42–44 – ISBN 0-312-02573-4

Weblinks

 Commons: Jeff Beck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 14.02.2018 13:49:03

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