Richard Wagner

Richard Wagner

geboren am 22.5.1813 in Leipzig, Sachsen, Deutschland

gestorben am 13.2.1883 in Venezia, Veneto, Italien

Richard Wagner

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Wilhelm Richard Wagner (* 22. Mai 1813 in Leipzig; † 13. Februar 1883 in Venedig) war ein deutscher Komponist, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent. Mit seinen Musikdramen gilt er als einer der bedeutendsten Erneuerer der europäischen Musik im 19. Jahrhundert. Er veränderte die Ausdrucksfähigkeit romantischer Musik und die theoretischen und praktischen Grundlagen der Oper, indem er dramatische Handlungen als Gesamtkunstwerk gestaltete und dazu die Libretti, Musik und Regieanweisungen schrieb. Er gründete die ausschließlich der Aufführung eigener Werke gewidmeten Festspiele in dem von ihm geplanten Bayreuther Festspielhaus. Seine Neuerungen in der Harmonik beeinflussten die Entwicklung der Musik bis in die Moderne. Mit seiner Schrift Das Judenthum in der Musik gehört er geistesgeschichtlich zu den obsessiven Verfechtern[1] des Antisemitismus.

Leben

Kindheit und Jugendzeit (1813–1830)

Richard Wagner wurde als neuntes Kind des Polizeiaktuarius Carl Friedrich Wagner (1770–1813) und der Bäckerstochter Johanna Rosine Wagner, geb. Pätz (1774–1848) in Leipzig (im Gasthof Zum roten und weißen Löwen) geboren und am 16. August in der Thomaskirche auf den Namen Wilhelm Richard Wagner evangelisch getauft.[2] Am 23. November 1813, sechs Monate nach Richards Geburt, starb sein Vater an Typhus. Am 28. August 1814 heiratete Wagners Mutter den Maler, Schauspieler und Dichter Ludwig Geyer (1779–1821), der von Carl Friedrich Wagner sehr geschätzt worden war und sich nach dessen Tod der Familie angenommen hatte. Spekulationen, wonach Geyer der leibliche Vater Richard Wagners gewesen sei, sind heute klar widerlegt. Nirgendwo in Wagners schriftlichen und mündlichen Äußerungen gibt es Belege dafür, dass Richard selbst an seiner Abstammung von Carl Friedrich Wilhelm Wagner gezweifelt habe.[3] In ihrem Tagebuch notierte Richard Wagners zweite Ehefrau Cosima am 26. Dezember 1878: „Dann sagt Richard, (Sohn) Fidi, dem er seine Kappe immer zur Aufbewahrung zugeworfen, habe prachtvoll ausgesehen, seinem Vater Geyer ähnlich gesehen. Ich: ‚Vater Geyer ist gewiß dein Vater gewesen.‘ Richard: ‚Das glaube ich nicht.‘ ‚Woher dann die Ähnlichkeit?‘ Richard: ‚Meine Mutter hat ihn damals geliebt, Wahlverwandtschaften.‘“ Wie Fotografien eindeutig belegen, weist der Bruder Albert, Carl Friedrich Wilhelm Wagners ältester Sohn, eine geradezu frappierende Ähnlichkeit mit Richard auf.[4]

Noch 1814 übersiedelte die Familie nach Dresden. Am 26. Februar 1815 wurde Richards Halbschwester Cäcilie geboren. Seine älteren Geschwister hießen Albert, Gustav, Rosalie, Julius, Luise, Klara, Theresia und Ottilie. Im Jahr 1817 wurde Richard – unter dem Namen Richard Geyer – eingeschult. Zwei Jahre später erkrankte der Stiefvater Ludwig Geyer und starb am 30. September 1821 in Dresden. Danach nahmen mehrere Verwandte das Kind in Betreuung. So kam Richard im Oktober 1821 zum Bruder seines Stiefvaters Karl nach Eisleben, wo auch schon sein Bruder Julius aufgenommen worden war, und lebte dort für ein Jahr unter dem Namen Richard Geyer.[5] Ab dem 2. Dezember 1822 besuchte er die Kreuzschule in Dresden. Im Jahr 1826 übersiedelte die Familie nach Prag, weil Richards Schwester Rosalie dort ein Engagement als Theaterschauspielerin erhielt. Richard blieb in Dresden und war bei der Familie Dr. Böhme untergebracht; er besuchte seine Familie aber mehrmals in Prag. Ab Weihnachten 1827 war er wieder mit seiner zurückgekehrten Familie in Leipzig. Hier besuchte er von 1828 bis 1830, jetzt unter dem Namen Richard Wagner, die Nikolaischule sowie die Thomasschule zu Leipzig. Der vaterlose Knabe fand in dieser Zeit ein Vorbild in seinem Onkel Adolph Wagner, einem Philologen, der sich als Übersetzer der Werke von Sophokles einen Namen gemacht hatte und mit Goethe korrespondierte.[6] Richard las in dessen umfangreicher Bibliothek Shakespeare und die Romantiker, zum Beispiel E. T. A. Hoffmann, und schrieb schon als Schüler sein erstes dramatisches Werk, Leubald (1826–1828), ein großes Trauerspiel in fünf Akten im Stile Shakespeares.

Mit 16 Jahren erlebte Wagner in Leipzig erstmals Beethovens Oper Fidelio mit Wilhelmine Schröder-Devrient in der Titelrolle. Von nun an stand für ihn fest, dass er Musiker werden wollte. Er verfasste kurz darauf erste Sonaten und ein Streichquartett (1829) sowie mehrere Ouvertüren (1830).

Sturm und Drang (1831–1833)

Ab 1831 studierte Wagner an der Universität Leipzig Musik, außerdem nahm er Kompositionsunterricht beim Thomaskantor Christian Theodor Weinlig, dem er seine Klaviersonate in B-Dur widmete. Dieses Werk erschien bereits ein Jahr später gedruckt durch den Verlag Breitkopf & Härtel. Davon und auch vom Erfolg der ersten Aufführung seiner Konzertouvertüre in d-Moll im Jahr 1832 in Leipzig angespornt, komponierte Wagner weitere Konzertstücke, unter anderem die C-Dur-Symphonie, die noch im selben Jahr im Prager Konservatorium uraufgeführt wurde.

Angeregt durch die Spätromantik, insbesondere von E. T. A. Hoffmann und einem Stoff aus Ritterzeit und Ritterwesen, hatte er den Plan zu seiner ersten Oper unter dem Titel Die Hochzeit verfasst. Er dichtete den Text und begann mit der Komposition der ersten Nummern dieses „Nachtstücks von schwärzester Farbe“ (R. W.), dessen übertriebene Schauerromantik bei seiner Schwester Rosalie jedoch wenig ankam. Daraufhin vernichtete Wagner den Textentwurf, von der Partitur blieben Teile erhalten (WWV 31).

Wagner war beim Corps Saxonia Leipzig aktiv, allerdings nicht lange. Wagner selbst schrieb, dass er freiwillig das Corps verlassen habe, vor allem aus Enttäuschung über die apolitische Haltung der Leipziger Landsmannschafter (= Corpsstudenten) zum Aufstand der Polen. Die „schmerzliche Trauer“ Wagners über die polnische Niederlage bei Ostrolenka hätten die Landsmannschafter nicht geteilt. Im Zuge der Polenschwärmerei herrschten unter den damaligen Studenten große Sympathien zum Nachbarvolk.[7] Der Schriftsteller und Publizist Heinrich Laube beeindruckte Wagner 1833 mit den Ideen des Jungen Deutschlands, einer revolutionär orientierten literarischen Bewegung des Vormärz.

Erste Theatererfahrungen (1833–1842)

Mit dem Plan, den in Leipzig nach einer italienischen Vorlage verfassten Text seiner Oper Die Feen zu vertonen verließ Wagner im Januar 1833 Leipzig und reiste über Hof und Bamberg nach Würzburg, wo sein ältester Bruder Albert lebte und von Oktober 1830 bis Mai 1841[8] am Theater als Tenor angestellt war. Am 13. Februar 1833 wurde Richard Wagner als „studiosus musicae aus Leipzig“ im polizeilichen Melderegister der Stadt Würzburg eingetragen. Seine erste Unterkunft in Würzburg nahm er für einige Wochen in der Wohnung seines Bruders in der Unteren Wöllergasse (heute Kolpingstraße). Später wohnte er vermutlich in der Hinteren Kapuzinergasse (heute der Huebergasse 5 entsprechend).

In Würzburg begann er am 20. Februar 1833 mit der Komposition der Oper Die Feen, nachdem er dank seines Bruders sein erstes Engagement als Chordirektor und Chorrepetitor für ein halbes Jahr vom Würzburger Theater, das er anlässlich einer Aufführung von Der Freischütz (mit seinem Bruder als Max) am 18. Februar erstmals besucht hatte, erhalten hatte. Zusätzlich zu seiner Haupttätigkeit als Chorrepetitor musste Wagner am Theater auch Schauspieler- und Statistenrollen übernehmen und war als Theaterkomponist tätig. Im Herbst 1833 begann die neue Spielzeit des Theaters und Wagner bezog, ohne seine Tätigkeit als Chordirektor wieder aufzunehmen, am 17. Oktober eine Wohnung in der Lochgasse 34 (das Haus am Ort der heutigen Spiegelstraße 19 wurde 1856 abgebrochen). Für seinen Unterhalt sorgte in dieser Zeit, wie schon in den Theaterferien von Anfang Mai bis Ende September, wiederum seine Schwester Rosalie. Nachdem er am 6. Januar die „Feen“ fertiggestellt hat, verließ er Würzburg am 15. Januar 1834 wieder und kehrte nach Leipzig zurück. Zugleich hatte er auch seine weniger oder mehr intensiven Liebesbeziehungen zu der Choristin Therese Ringelmann und der ebenfalls am Theater tätigen Friederike Galvagni beendet.[9][10]

In Laubes Zeitung für die elegante Welt erschien bald darauf (1834) sein Aufsatz Die Deutsche Oper. Als musikalischer Leiter der Sommersaison in Bad Lauchstädt und des Theaters in Magdeburg lernte er die Schauspielerin Minna Planer kennen und verliebte sich leidenschaftlich in sie. Wagners erste selbstständige musikalische Einstudierung betraf nach seiner Aussage Adolf Müller seniors Musik zu Johann Nestroys Posse Lumpazivagabundus (1833).

Wagner arbeitete 1835 an der Oper Das Liebesverbot und leitete die zweite Magdeburger Spielzeit. Am 29. März 1836 fand unter desolaten Bedingungen die Uraufführung der Oper Das Liebesverbot oder Die Novize von Palermo in Magdeburg statt. Über Berlin reiste Wagner nach Königsberg. Am 24. November heiratete er Minna Planer, die dort als Schauspielerin engagiert war, in der Tragheimer Kirche. Am 1. April 1837 wurde er Musikdirektor in Königsberg. Der Theaterbetrieb brach allerdings kurz darauf wegen Bankrotts der Direktion zusammen. Wagner war gewohnt, über seine Verhältnisse zu leben und ansässige Bürger um Darlehen zu bitten, die er nicht zurückzahlen konnte. Im Juni 1837 erlangte er eine Kapellmeisterstelle in Riga, wo er sich zunächst vor seinen preußischen Gläubigern in Sicherheit brachte. Im Juli verließ ihn seine Frau Minna mit einem Kaufmann namens Dietrich; sie kehrte im Oktober aber reumütig wieder zu ihm nach Riga zurück. Hier entstanden der Text und der Beginn der Partitur seiner ersten Erfolgsoper Rienzi. Wagner lernte hier auch Wilhelm Hauffs Märchen vom Gespensterschiff mit dem Holländer-Stoff kennen. Mit dem Theaterdirektor Karl von Holtei plante er ein Singspiel unter dem Titel Die glückliche Bärenfamilie, sperrte sich aber bald gegen den Theaterbetrieb. In dieser Zeit ging die Epoche der Wanderbühnen zu Ende, die zunehmend Stadttheatern mit festem Personal weichen mussten.

Bereits 1839 verlor Wagner seine Stellung in Riga wieder. Aus Furcht vor seinen Gläubigern überschritten seine Frau und er heimlich die russisch-ostpreußische Grenze und fuhren auf dem kleinen Segelschiff Thetis nach London. Die stürmisch verlaufende, mehrfach in norwegischen Häfen unterbrochene und schließlich über vier Wochen dauernde Seefahrt, bei der das Schiff beinahe kenterte, brachte Inspirationen für den Fliegenden Holländer. Nach kurzem Aufenthalt in London reiste das Paar über Boulogne-sur-Mer, wo Wagner den führenden Pariser Opernkomponisten Giacomo Meyerbeer persönlich kennenlernte, weiter nach Paris.

Wagner verbrachte mit Minna die Jahre 1840 und 1841 bis April 1842 unter ärmlichen wirtschaftlichen Bedingungen in Paris. Er vollendete dort Rienzi (1840) und schrieb und komponierte den Fliegenden Holländer (1841). Meyerbeer erkannte seine Begabung und förderte ihn, doch war er von Wagners „Pumpgenie“ (Thomas Mann) weniger begeistert. In Paris befanden sich die führenden Theater der Welt. Gelehrig nahm Wagner Anregungen der Grand opéra oder des Melodrams auf. Um sich und seine Frau ernähren zu können, verfasste er Artikel für diverse Journale und erledigte musikalische Lohnarbeiten. Er lernte Heinrich Heine und Franz Liszt kennen. Aus Geldnot musste er sogar den Prosaentwurf zum Fliegenden Holländer unter dem Titel Le vaisseau fantôme für 500 Francs an die Pariser Oper verkaufen, die den Kompositionsauftrag an ihren Hauskomponisten Pierre-Louis Dietsch vergab – was Wagner indes nicht davon abhielt, seine Idee selbst auszuführen und in Musik zu setzen.

In Paris setzte er sich mehr und mehr mit den politischen Vorgängen in Frankreich auseinander. Während ihn in jungen Jahren die Gräuel der Französischen Revolution „mit aufrichtigem Abscheu gegen ihre Helden“ erfüllt hatten, wie er in Mein Leben schrieb, reagierte er ganz anders, als Lafayette die liberale Opposition in Paris anführte. „Die geschichtliche Welt begann für mich von diesem Tage an; und natürlich nahm ich volle Partei für die Revolution, die sich mir nun unter der Form eines mutigen und siegreichen Volkskampfes, frei von allen den Flecken der schrecklichen Auswüchse der ersten französischen Revolution darstellte.“[11]

In diese Zeit fiel auch die Beschäftigung mit Ludwig Feuerbachs religionskritischer Philosophie und den Theorien des französischen Frühsozialisten und frühen Theoretikers des modernen Anarchismus Pierre-Joseph Proudhon. Vor allem die Formulierung Proudhons zur Frage: „Was ist Eigentum?“ beschäftigte Wagner zeitlebens: „Solange Eigentum Privilegien birgt, solange bedeutet privilegiertes – also erpresserisches – Eigentum Diebstahl.“ Diese Einstellung wurde vor allem in seinem Nibelungendrama ein roter Faden.

Dresdner Jahre (1842–1849)

Im Frühjahr 1842 erhielt Wagner von der Dresdner Hofoper die Nachricht, dass man seine neue Oper Rienzi aufführen wolle. Nachdem es ihm in Paris nicht gelungen war, künstlerische Pläne voranzubringen und dort Erfolg zu haben, verließ er die Stadt im April 1842 und zog nach Dresden um. Den Juni verbrachte er in Teplitz-Schönau, wo er schon 1834 und 1836 gewesen war. Auf dem Schreckenstein entstand der erste Tannhäuser-Entwurf. Die Uraufführung des Rienzi fand am 20. Oktober in Dresden statt. Sie war ein großer Erfolg und bedeutete den künstlerischen Durchbruch des jungen Wagner. Etwa zur gleichen Zeit wurde Franz Liszt Hofkapellmeister in Weimar.

Wagner konnte in Dresden am 2. Januar 1843 seine Oper Der fliegende Holländer zur Uraufführung bringen. Am 2. Februar wurde er zum Königlich-Sächsischen Kapellmeister an der Dresdner Hofoper ernannt.[12] Wenig später übernahm er zusätzlich die Leitung der Dresdner Liedertafel, in deren Auftrag er das monumentale Chorwerk Das Liebesmahl der Apostel komponierte; die Uraufführung am 6. Juli 1843 in der Frauenkirche im Rahmen des Zweiten Allgemeinen Dresdner Männergesangsfestes war durch und durch ein Erfolg. Wagner distanzierte sich aber in der Folge davon, weitere oratorische Werke zu komponieren, und führte das Werk nicht mehr auf. Kurz darauf überredete er seinen Freund Ferdinand Hiller, die Leitung der Dresdner Liedertafel zu übernehmen.

Es entstanden Freundschaften mit Anton Pusinelli und August Röckel, mit dem er vor allem Gespräche über Politik führte. Wagner arbeitete 1844 weiter an der Oper Tannhäuser und der Sängerkrieg auf (der) Wartburg. Im Juli 1845 hielt er sich in Marienbad auf und entwarf dort in einer ersten Inhaltsskizze die Handlung zu den Meistersingern von Nürnberg. Er beschäftigte sich intensiv mit den deutschen Sagen, vor allem dem Nibelungen- und dem Gral-Mythos, und begann mit der Konzeption seiner Oper Lohengrin. In Dresden leitete er am 19. Oktober die Uraufführung seines Tannhäuser. Wagner dirigierte 1846 Beethovens 9. Symphonie – wobei er u. a. den jungen Hans von Bülow tief beeindruckte, und begann im Sommer, während eines dreimonatigen Urlaubs in Graupa nahe Dresden, mit der Komposition des Lohengrin. Am 9. Januar 1848 verstarb Wagners Mutter in Leipzig. Im Frühjahr 1848 besuchte Franz Liszt Wagner erstmals in Dresden, wenig später kam es zu einem Gegenbesuch bei Liszt in Weimar, womit eine lange Freundschaft begann.

Um sich Anregungen für eine Theaterreform zu holen, reiste Wagner im Sommer 1848 nach Wien. Anschließend schloss er sich in Dresden den im Zuge der Märzrevolution verstärkten republikanischen Reformbestrebungen in Sachsen an und lernte dabei auch den russischen Anarchisten Michail Bakunin kennen. Wagner bemühte sich um eine Theaterreform am Hoftheater und entwickelte seine Idealvorstellungen über den Stellenwert der Kunst in der Gesellschaft. Er veröffentlichte einige Beiträge in den Volksblättern seines Freundes August Röckel, u. a. die Schrift Die Revolution. Zur gleichen Zeit entstand seine Abhandlung Die Wibelungen, Weltgeschichte aus der Sage, eine Vorstufe zu seinem Hauptwerk Der Ring des Nibelungen, dessen Konzeption mit dem Siegfried gleichzeitig entstand, ebenso wie die Konzeption eines Musikdramas Jesus von Nazareth, wobei er Jesus vor allem als Sozialrevolutionär sah.

Im Frühjahr 1849 beteiligte er sich aktiv am Dresdner Maiaufstand. Nach der Niederschlagung der Volksunruhen wurde er wie auch seine Freunde Gottfried Semper und August Röckel von der Polizei steckbrieflich gesucht und sah sich gezwungen, zu fliehen. Im Freundes- und Mitarbeiterkreis spielte er seine Beteiligung am Dresdner Aufstand herunter. Sein späterer Mitarbeiter Hermann Zumpe (tätig in Bayreuth von 1873 bis 1875) zitiert die folgende Beschreibung von Wagners Rolle: „Aus seinem (Wagners) Munde bei einem Gartenfest in Wahnfried: Semper auf dem Balkon in einer Rede begriffen, Wagner erschrocken unter dem Volk, springt hinauf, um Semper vom Balkon zu reissen – da erblickt man ihn und –: Mit gefangen etc.“

Zürcher Jahre (1849–1858)

Wagner floh mit falschem Pass zunächst in die Schweiz und blieb nach einem kurzen Aufenthalt in Paris bis 1858 dauerhaft in Zürich im Exil. Dort entstanden in den Folgejahren die Zürcher Kunstschriften, unter anderen Die Kunst und die Revolution, Das Kunstwerk der Zukunft und seine große musiktheoretische Schrift Oper und Drama.

In einem regen Briefaustausch mit seinen Freunden Franz Liszt, August Röckel und Theodor Uhlig entwickelte und erklärte er seine zukünftigen künstlerischen Ambitionen. Mit seinem neuen Opernentwurf Wieland der Schmied versuchte Wagner in Paris erneut sein Glück, allerdings vergeblich. Er lernte die junge Jessie Laussot kennen, die in unglücklicher Ehe gebunden war, und folgte ihr nach Bordeaux, in der Absicht, sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen und mit ihr nach Griechenland zu fliehen. Nach einigen Wochen beendete er die Affäre und kehrte zu seiner Frau nach Zürich zurück. In Weimar fand am 28. August 1850 in Abwesenheit Wagners die Uraufführung von Lohengrin unter der Leitung von Franz Liszt statt.

Wagner lernte 1852 Otto und Mathilde Wesendonck kennen und begann nach einer Kur in der Wasserheilanstalt Albisbrunn, südlich von Zürich gelegen, mit der Dichtung zum Ring des Nibelungen. Er lernte Georg Herwegh kennen, einen Weggenossen von Karl Marx, der ein reger Diskussionspartner und Wanderfreund wurde. Wagner unternahm ausgedehnte Bergtouren, unter anderem eine mehrwöchige Fußwanderung nach Italien. In der Einsamkeit der Hochgebirgslandschaften und erhabenen Gletscher sah er die idealen Szenenbilder für seinen Ring. Am 16. Februar 1853 las Wagner erstmals öffentlich seine komplette Ring-Dichtung an vier Abenden im Hotel Baur au Lac in Zürich.

Im Mai 1853 gab Wagner enthusiastisch aufgenommene Konzerte mit Ausschnitten aus eigenen Werken in Zürich. Im Juli besuchte ihn Liszt; bei dieser Gelegenheit kam es zum Bruderschaftstrunk mit Liszt und Herwegh. Wagner reiste im September erneut nach Italien, wo ihm in einem Hotel in La Spezia im Halbschlaf die Ur-Idee zum musikalischen Beginn des Rings des Nibelungen kam, und konzipierte das Rheingold-Vorspiel. Am 10. Oktober war Wagner bei Liszt in Paris und sah zum ersten Mal dessen Tochter Cosima, die zu diesem Zeitpunkt 15 Jahre alt war. Im Herbst 1854 vollendete Wagner die Rheingold-Komposition, an der er seit Oktober 1851 mit zahlreichen Unterbrechungen gearbeitet hatte.

Richard Wagner las 1854 auf Empfehlung von Herwegh Schopenhauers Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung. Im selben Jahr begann er mit der Konzeption von Tristan und Isolde. Die Oper wurde grundlegend von der Philosophie Schopenhauers beeinflusst.[13] 1855 gab Wagner mehrere Konzerte in London, 1856 richtete er ein Gnadengesuch an den sächsischen König. Zwischenzeitlich lebte er auf dem sogenannten „Grünen Hügel“ neben der Villa Wesendonck in Zürich, arbeitete an Siegfried und später an Tristan und Isolde und vertonte – als musikalische Studien zum Tristan – fünf Gedichte von Mathilde Wesendonck (Wesendonck-Lieder). Am 18. August 1857 wurden Hans von Bülow und Cosima in Berlin getraut und unternahmen ihre Hochzeitsreise zu Wagner nach Zürich. Wagners Affäre mit Mathilde Wesendonck spitzte sich 1858 zu: Nachdem Minna die Beziehung ihres Mannes zur verheirateten Mathilde Wesendonck aufgedeckt und einen Eklat provoziert hatte, trennte sich Wagner von seiner Frau. Er reiste nach Venedig, wo er den zweiten Akt des Tristan komponierte. Seine Frau übersiedelte nach Dresden.

Wanderjahre (1859–1865)

Im Frühjahr 1859 musste Wagner aus politischen Gründen das damals unter österreichischer Verwaltung stehende Venedig verlassen. Er begab sich nach Luzern und vollendete im Hotel Schweizerhof den Tristan. Danach ging er wieder nach Paris, wohin Minna ihm nachfolgte. In Fürstin Pauline von Metternich und Marie von Kalergis (später Fürstin Muchanoff) fand er neue Mäzene, die ihm Konzerte in Paris und Brüssel ermöglichten. Im August 1860 konnte Wagner nach einer Teilamnestie durch den sächsischen König wieder deutschen Boden betreten.

Wagner studierte 1861 an der Opéra Garnier in Paris eine neue, französische Fassung seines Tannhäuser ein, für die er die erste Szene neu komponiert und ein Ballett eingefügt hatte. Trotzdem entsprach das Ergebnis nicht den vorgefassten Erwartungen einiger Pariser Publikumsclubs, so dass es zum Tannhäuser-Skandal kam. Auch hatte der Dirigent der Aufführung, Pierre-Louis Dietsch, nach Wagners Meinung die Produktion sabotiert. Nach der dritten durch Zwischenrufe gestörten Aufführung zog Wagner sein Werk zurück. Er verließ Paris und hielt sich in Karlsruhe, Venedig und Wien auf, kehrte dann einige Wochen später wieder nach Paris zurück, um im Auftrag des Musikverlegers Franz Schott aus Mainz mit seiner neuen Arbeit Die Meistersinger von Nürnberg zu beginnen. Anfang 1862 siedelte er nach Biebrich um, um die Musik zu den Meistersingern zu komponieren.

Ein neues Zusammentreffen mit Minna Anfang 1862 in Biebrich führte zur endgültigen Trennung des Ehepaars. Im gleichen Jahr erließ der König von Sachsen eine vollständige Amnestie, worauf Wagners Freund und Gönner Wendelin Weißheimer ihm erstmals wieder ein Konzert in Leipzig, seiner Heimatstadt, ermöglichte. In Weimar sah Wagner Franz Liszt wieder. Im Juli traf er sich mit den Bülows, danach blieb er in Wien und wohnte einige Monate in Penzing, um die geplante Uraufführung seines Tristan zu begleiten, zu der es aber wegen zahlreicher Schwierigkeiten nicht kam. Im Wiener Musikverein gab er im Beisein der Kaiserin Elisabeth einige umjubelte Konzerte, erstmals mit Ausschnitten aus seinem Ring. Im Jahr 1863 gab Wagner Konzerte in Sankt Petersburg, Moskau, Budapest, Prag und Karlsruhe, die künstlerisch erfolgreich waren, jedoch nicht die erwarteten Einnahmen brachten. Am 28. November bekannten sich Wagner und Cosima in Berlin gegenseitig ihre Liebe. Im Frühjahr 1864 flüchtete Wagner vor Steuerfahndung und Gläubigern aus Wien und besuchte Eliza Wille in Mariafeld bei Zürich.

Letzte Rettung aus größter finanzieller Not und persönlicher Verzweiflung ergab sich für Wagner indirekt dadurch, dass er am 4. Mai 1864 von König Ludwig II. in München empfangen wurde, der wenige Wochen zuvor im Alter von 18 Jahren die Regentschaft vom verstorbenen Vater Maximilian übernommen hatte. Wagner war nicht nur der Lieblingskomponist des Königs, sondern wurde auch sein „väterlicher“ Freund und Berater. Der König blieb bis zum Tode Wagners dessen Mäzen. In dieser exponierten Stellung nahm Wagner Einfluss auf politische Entscheidungen des jungen Königs und verfasste verschiedene politische Schriften. Im Juni und Juli des gleichen Jahres weilte Cosima bei Wagner im Haus Pellet am Starnberger See, wo sie ihre Liebesbeziehung besiegelten. Der König stellte ihm in der Brienner Straße in München als Wohnsitz ein Haus zur Verfügung. Am 10. April 1865 wurde in München Isolde geboren, das erste gemeinsame Kind von Cosima (noch eine verheiratete von Bülow) und Richard Wagner. Am 10. Juni fand die Uraufführung von Tristan und Isolde in München statt. Am 17. Juli begann Wagner seine Autobiographie Mein Leben zu diktieren. Wegen heftiger Proteste der Bevölkerung und der Regierung, die Wagner und Ludwig II. Verschwendungssucht vorhielten, verließ Wagner Bayern im Dezember in Richtung Schweiz. Er mietete vorübergehend ein Landhaus bei Genf, begann sich dort einzurichten und die Komposition des ersten Akts der Meistersinger fortzusetzen. Auf der Suche nach einem dauerhaften Wohnsitz reiste er Anfang 1866 nach Toulon, Lyon und Marseille.

Asyl in Tribschen (1866–1871)

Inzwischen war seine Frau Minna am 25. Januar 1866 in Dresden gestorben. Ende März mietete Wagner das bei Luzern gelegene Landhaus Tribschen und zog am 15. April dort ein. Die unterbrochene Kompositionsarbeit an den Meistersingern wurde wieder aufgenommen.

Am 22. Mai erhielt er überraschenden Besuch von König Ludwig und Paul von Thurn und Taxis. Ludwig wollte als König abdanken und bei Richard Wagner bleiben, der den jungen König jedoch überzeugen konnte, nach München zurückzukehren.[14] Wenige Monate später zog Cosima von Bülow mit ihren beiden Bülow-Kindern Daniela und Blandine und der Wagner-Tochter Isolde bei ihm ein. Richards und Cosimas gemeinsames zweites Kind Eva wurde dort am 17. Februar 1867 geboren. Die Uraufführung der Meistersinger von Nürnberg fand am 21. Juni 1868 in München am Hoftheater statt. Am 8. November kam es in Leipzig zur ersten Begegnung mit Nietzsche. Ab dem 16. November lebte Cosima endgültig bei Wagner und begann am 1. Januar 1869 ihr Tagebuch zu schreiben. Friedrich Nietzsche, seit kurzem Professor in Basel, kam nun regelmäßig (insgesamt 23 mal) als Gast nach Tribschen und war auch zugegen, als am 6. Juni 1869 Siegfried, Cosimas und Richards drittes Kind, geboren wurde. Am 22. September fand auf Veranlassung König Ludwigs, jedoch gegen den Willen Wagners, in München die Uraufführung von Das Rheingold statt. Auch die Uraufführung der Walküre erfolgte ohne Wagners Zustimmung, der den Ring nur vollständig aufführen wollte, am 26. Juni 1870 in München.

Am 18. Juli 1870 wurde die Ehe Cosimas und Hans von Bülows geschieden, am 25. August wurden Cosima und Richard Wagner in der protestantischen Kirche von Luzern getraut. Am 25. Dezember 1870 fand die Uraufführung des Siegfried-Idylls als Geburtstagsgeschenk für Cosima auf der Treppe in Wagners Haus in Tribschen statt. Wagner wählte 1871 Bayreuth als Festspielort und kündigte erstmals Festspiele zur Aufführung des Ring des Nibelungen an. Im April reiste er mit Cosima über Bayreuth nach Berlin, wo sie von Otto von Bismarck empfangen wurden. Eine finanzielle Unterstützung der geplanten Festspiele durch das Deutsche Kaiserreich konnte Wagner nicht erreichen. Zur Finanzierung der Festspiele wurden ab 1872 Wagnervereine gegründet und Patronatsscheine verkauft; eine wesentliche Rolle spielte dabei Marie Gräfin Schleinitz, die Wagner 1863 kennengelernt hatte und ihn zeitlebens enthusiastisch förderte.

Die Bayreuther Jahre (1872–1881)

Wagner verließ im Frühjahr 1872 mit Cosima und den Kindern Tribschen, um nach Bayreuth zu ziehen, zunächst ins Hotel Fantaisie neben dem gleichnamigen Schloss in Donndorf, etwa sieben Kilometer westlich von Bayreuth, dann in eine Stadtwohnung. Am 22. Mai konnte er den Grundstein für sein Festspielhaus legen. Er war 1873 oft auf Konzertreisen, um Geld für seine Festspielstiftung einzuspielen. Bruckner und Nietzsche waren zu Besuch in Bayreuth. Am 2. August 1873 fand das Richtfest des Festspielhauses statt. In diesem Jahr hatte Friedrich Nietzsche seine ersten schweren Krankheitsanfälle. Auch Wagner war von den vielfältigen Belastungen seiner Arbeit zunehmend angegriffen und hatte in den letzten zehn Lebensjahren unter regelmäßigen Herzanfällen zu leiden.

Im Dezember 1873 wurde ihm der Königliche Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft verliehen, der ihm bereits 1864 zugedacht war und den er damals aus politisch-persönlichen Überlegungen nicht angenommen hatte.

Am 28. April 1874 bezogen Cosima und Richard Wagner das Haus Wahnfried. Die Partitur des Ring des Nibelungen wurde am 21. November 1874 beendet und König Ludwig gewidmet, der – nach längerem Zögern – mit einer zusätzlichen finanziellen Unterstützung das Festspielunternehmen rettete, als Wagners eigene Mittel und eingehende Spenden zu versiegen drohten.

Das Festspielhaus war 1875 so weit fertiggestellt, dass bereits die Proben beginnen konnten. Im Bayreuther Festspielhaus hatte Wagner ein „unsichtbares Orchester“ anlegen lassen, indem der Orchestergraben mit einer Abdeckung zum Publikum hin abgeschirmt wurde („mystischer Abgrund“). Dadurch konnte die Konzentration der Zuschauer einzig auf die dramatische Handlung und die akustische Wahrnehmung der Musik gerichtet werden, ohne dass deren Tonerzeugung sichtbar wurde. Wie sich zeigte, war durch diese Einrichtung aber auch eine besondere Klangqualität erreicht worden. Die einzigartige Akustik des Hauses beruht außerdem darauf, dass der Raum ein Holzbau ist und der Zuschauerraum keine Logen an den Seiten hat. Die Sitze sind ungepolstert, so dass weniger Schall geschluckt wird. Die Idee zu dieser Anlage des Festspielhauses geht zurück auf das Theater in Riga, wo Wagner in einer Art Scheune dirigieren musste, die durch eine Bretterwand unterteilt war, von deren Akustik er jedoch begeistert war.

In Anwesenheit Kaiser Wilhelms I. begannen am 13. August 1876 die ersten Bayreuther Festspiele mit der vollständigen Aufführung des Ring des Nibelungen. Im September reiste Wagner nach Italien und hatte eine letzte Begegnung mit Nietzsche in Sorrent. In den Jahren 1877 bis 1879 arbeitete Wagner in seinem Haus Wahnfried am Parsifal. Während eines London-Aufenthalts wurde er von Königin Victoria von Großbritannien empfangen. Am 31. Dezember 1879 verreiste Wagner erneut nach Italien und hielt sich im Folgejahr überwiegend in Neapel, Ravello, Siena und Venedig auf. Dort entstanden auch seine sogenannten „Regenerationsschriften“ (Religion und Kunst), die in den von Hans von Wolzogen herausgegebenen Bayreuther Blättern veröffentlicht wurden.

Nachdem er mit seiner Ring-Aufführung bei den ersten Festspielen 1876 ein finanzielles Desaster erlebt hatte, trug sich Wagner eine Zeitlang mit Plänen, in die Vereinigten Staaten auszuwandern, was er mit unrealistischen wirtschaftlichen Erwartungen verband. Sein aus Amerika stammender Zahnarzt Newell Sill Jenkins, der zwischen 1866 und 1909 in Dresden praktizierte[15] und mit Wagner befreundet war,[16] hatte ihm von den Verhältnissen in den Staaten erzählt. Wagner hatte vor, den Amerikanern den Parsifal als Dankesgabe für den in seiner Vorstellung sicher erfolgreichen Neuanfang zu schenken: „Ich halte es nicht für unmöglich, dass ich mich noch entschließe, mit meiner ganzen Familie und meinem letzten Werke für immer nach Amerika auszuwandern.“ Er besprach seine Pläne mit Jenkins, der ihn auch in Italien besuchte, und formulierte in einem dreiseitigen Brief wirtschaftliche Bedingungen, die seine Existenz jenseits des Ozeans absichern sollten. Jenkins bemühte sich jedoch, ihm diese Pläne im Verbund mit anderen Bekannten und Familienangehörigen auszureden.

Letztlich setzte Wagner seine Auswanderungspläne mit Rücksicht auf sein Alter und möglicherweise auch seine Kinder, die an Bayreuth hingen, nicht um. Im November 1881 reiste er, gesundheitlich angeschlagen, wegen des günstigeren Klimas mit seiner Familie nach Sizilien und vollendete am 13. Januar 1882 in Palermo den Parsifal, der bei den zweiten Bayreuther Festspielen am 26. Juli 1882 in Bayreuth uraufgeführt wurde.[17] Zuvor gab es in München eine Privataufführung des Parsifal-Vorspiels für König Ludwig; es war ihre letzte Begegnung.

Tod in Venedig 1883

Am 16. September 1882 reiste Wagner mit seiner Familie abermals nach Venedig, wo er auch mehrere Wochen mit Franz Liszt zusammen war. Am 25. Dezember gab er als Geburtstagsgeschenk für Cosima letztmals ein gemeinsames Konzert im Teatro La Fenice; er dirigierte seine Jugendsymphonie in C-Dur.

Am 13. Februar 1883 hielt er sich in dem von ihm und seiner Familie bewohnten Seitenflügel des Palazzo Vendramin-Calergi auf. Gegen 15 Uhr wartete die Familie bei Tisch auf Wagner, der trotz Herzkrämpfen in seinem Arbeitszimmer an einem Aufsatz Über das Weibliche im Menschlichen schrieb. Das Hausmädchen fand ihn zusammengesunken an seinem Schreibtisch über den Worten „Gleichwohl geht der Prozeß der Emanzipation des Weibes nur unter ekstatischen Zuckungen vor sich. Liebe – Tragik“. Er sagte noch: „Meine Frau und der Doktor“, bevor er in Bewusstlosigkeit fiel und gegen 15:30 Uhr in Cosimas Armen starb.

Der Bildhauer Augusto Benvenuti nahm am 14. Februar die Totenmaske ab. Am 16. Februar wurde Wagners einbalsamierter Leichnam, begleitet von seiner Familie und einigen Freunden, in zwei Sonderwagen, die dem Zug aus Venedig angehängt waren, über München nach Bayreuth überführt. Nach der Ankunft am Sonntag, dem 18. Februar, in Bayreuth wurde der Sarg unter den Klängen des Trauermarsches aus Götterdämmerung unter der Anteilnahme der Bayreuther Bevölkerung vom Bahnhof zur Villa Wahnfried geleitet und in der vorbereiteten Gruft im Garten beigesetzt.

Rezeption und Wirkung von Werk und Persönlichkeit

Intention Wagners

Wagner wollte die aus seiner Sicht „dekadenten“ Theater reformieren, mit Hilfe seiner Kunst zu einer besseren Volkserziehung beitragen und somit die Welt verbessern. Bereits in jungen Jahren war er von der Idee beherrscht, Musik und Drama zu verknüpfen (Das Kunstwerk der Zukunft, Oper und Drama) und in Anlehnung an die Tradition der griechischen Tragödien eine neue Kunstrichtung zu begründen. In seinen Schriften hat er immer wieder beschrieben, wie mittels Musik dramatische Handlungen zu „Botschaften“ werden können und die Musik (das weiblich „gebärende Element“) der Dichtung (der männlich „zeugende Samen“) zusätzliche Ausdruckskraft verleiht.

„Die Wissenschaft hat uns den Organismus der Sprache aufgedeckt; aber was sie uns zeigte, war ein abgestorbener Organismus, den nur die höchste Dichternot wieder zu beleben vermag, und zwar dadurch, dass sie die Wunden, die das anatomische Seziermesser schnitt, dem Leibe der Sprache wieder schließt, und ihm den Atem einhaucht, der ihn zur Selbstbewegung beseele. Dieser Atem aber ist: – die Musik!“

Richard Wagner: Oper und Drama

Seine Konzeption vertrat er mit Vehemenz und arbeitete zielstrebig darauf hin, seine Kunstidealvorstellung (in Form von Festspielen an einem Ort der Muße) zu verwirklichen. In König Ludwig II. fand er einen Gleichgesinnten, so dass beide ihre Kunstideale (Festspielhaus, Musikschule, Kunsterziehung) in München realisieren wollten. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch und konnte erst später in Bayreuth verwirklicht werden. Dort entwickelte sich Wagners Festspielkonzept vor allem mit seinem Bühnenweihfestspiel Parsifal zu einem „Religionsersatz“ durch die Kunst (Religion und Kunst).

Musik

Wagners Werke sind ein Höhepunkt der romantischen Musik und beeinflussten viele Zeitgenossen und spätere Komponisten erheblich. Vor allem der Tristan brachte die Musiksprache des 19. Jahrhunderts weit voran und gilt vielen als Ausgangspunkt der Modernen Musik.

Das betrifft vor allem die Harmonik. Mit dem Tristan, dessen erster Akt 1857 komponiert wurde, führte Wagner sie weit über den Stand hinaus, auf dem Brahms noch 1892 in seinen späten Klavierstücken op. 117 bis 119 blieb.[18] Sie ist das Gebiet, auf dem Wagners Phantasie sich entfaltet, einen charakteristischen Personalstil entwickelt und durch die jeweilige dramatische Situation des Geschehens in Grenzen gehalten wird, sich also nicht im Unendlichen verliert. Wagners Einfluss auf die Musikgeschichte zeigt sich zum Beispiel darin, dass mehr als 100 Jahre nach der Komposition des Werkes die komplexen harmonischen Verläufe des Tristan-Akkords analysiert und unterschiedlich interpretiert wurden und von der Krise der modernen Harmonielehre die Rede war.[19][20] Das sahen auch viele zeitgenössische Komponisten so. Ein besonderer Verehrer Wagners war z. B. Anton Bruckner, der durch Wagners Tod zum Trauersatz seiner siebten Sinfonie inspiriert wurde. Von Wagner übernahm er allerdings nur die Harmonik und die extreme Länge seiner Kompositionen, während seine Formen durch ihre klaren Kanten in großem Gegensatz zu den fließenden Übergängen Wagners stehen. Hier brachte erst das neue Jahrhundert mit der Zwölftontechnik Arnold Schönbergs eine echte Weiterentwicklung.

Dieser Bewertung wird gelegentlich entgegengehalten, dass schon Komponisten vor Wagner bedeutende harmonische Neuerungen in die Musik eingeführt hatten. Dies gilt etwa für Frédéric Chopin, dessen gewagte Chromatik bzw. Harmonik – etwa in einigen Préludes und Nocturnes – seine Zeitgenossen überraschte.

Bei Wagners Einfluss, dem sich viele zu entziehen versuchten, kann zudem nicht von einer kontinuierlichen, gleichförmigen Entwicklung gesprochen werden. Komponisten wie etwa Pjotr Iljitsch Tschaikowski und Antonín Dvořák bewegten sich noch in „traditionellen“ harmonischen Bahnen, während Richard Strauss und Gustav Mahler die wagnersche Tonsprache übernahmen.

Gattungsgeschichtlich liegt Wagners Bedeutung in der Weiterentwicklung der sogenannten Nummernoper zum Musikdrama. Während etwa Webers Freischütz eine Abfolge einzelner Nummern (Arien, Duette, Chöre etc.) ist, die durch gesprochene Rezitative miteinander verbunden werden, herrscht bei Wagner – vor allem in seinen reifen Werken – die sogenannte „unendliche Melodie“. Das Orchester beginnt am Anfang eines Aktes zu spielen und hört am Aktende auf; gesprochen wird nicht. Es gibt keine Arien mehr, sondern – gesungene – Erzählungen bzw. Monologe, Dialoge etc. Sie stehen aber nicht isoliert neben- bzw. nacheinander, sondern werden miteinander durch die Orchestermusik verwoben. Dabei bedient sich Wagner der Leitmotivtechnik, d. h. er ordnet einer bestimmten Person, einem Gegenstand oder einem Gefühl (Liebe, Sehnsucht, Wut) ein bestimmtes musikalisches Motiv zu, das immer dann zu hören ist, wenn die Person, der Gegenstand oder das Gefühl auftaucht.

Wagner wollte „Gedachtes“ und „Gefühltes“ musikalisch ausdrücken und bewirkte mit einer solchen „absichtsvollen Musik“ eine bis dahin nicht gekannte „psychologische Wirkung“ beim Zuhörer. Mit der Leitmotivtechnik im Ring des Nibelungen und bei Tristan und Isolde ist ihm dies eindrucksvoll gelungen.

In zwei Fällen soll Wagners Musik Emotionen ausgelöst haben, die zum Tode führten – 1911 beim Tod von Felix Mottl während des 2. Aktes des Tristan und 1968 beim Herztod des Dirigenten Josef Keilberth, ebenfalls im 2. Akt des Tristan.

Wagner als Dirigent

Wagner prägte nachhaltig den Dirigierstil. Er dirigierte auswendig und unterstrich die Emotionalität der Musik durch Mimik und Gestik, was bis dahin nicht üblich war. Von großer Wirkung war die Aufführung der 9. Symphonie von Beethoven, die er am Palmsonntag 1846 in Dresden nach vielen Proben dirigierte. Zum besseren Verständnis der Musik hatte Wagner für dieses Konzert ein Programm mit Stellen aus Goethes Faust drucken lassen. Wie in Dresden waren es auch später in Zürich oder London Wagners Interpretationen beethovenscher Symphonien, die ihn als Experten für Beethoven-Dirigate auswiesen. Der Bildhauer Gustav Adolph Kietz, jüngerer Bruder des Porträtmalers und Wagner-Freundes Ernst Benedikt Kietz, berichtet in seinen Erinnerungen:

„Das Haupt erhoben, den Oberkörper unbewegt, die linke Hand an der Seite ruhend, in der rechten den Taktstock, nicht mit dem Arm, sondern mit dem Handgelenk dirigierend – so steht Wagner in der Aufführung vor dem Orchester. Seine Leidenschaftlichkeit scheint nach außen gebändigt, sie entlädt sich aber im Mienenspiel und vor allem im Blick des Auges, das er als das wichtigste Mittel der Willensübertragung bezeichnet. Indem er auswendig dirigierte – was ihm Kritiker als Koketterie auslegten – behält er die Musiker im Auge, und ein jeder fühlt sich von ihm angesprochen. Vorübergehend setzt er mit dem Taktschlagen aus, um einer melodischen Linie das ‚Sprechende‘ zu verleihen. Aber dann versteht er es, die Musiker mit seinem Stab zu bannen und zum zartesten Pianissimo, zu Ausbrüchen der Verzweiflung, der Begeisterung mitzureißen.“

Wagner als Persönlichkeit

Wagner war schon früh davon überzeugt, ein Genie zu sein. „In fünfzig Jahren werde ich der Beherrscher der musikalischen Welt sein“, prophezeite er. Er war mit einem Körpermaß von 1,66 Metern nicht groß (Anm.: Seinerzeit war dies jedoch eine Durchschnittsgröße in Sachsen[21]), hatte aber eine starke Ausstrahlung, wie selbst einer seiner größten Kritiker, der Wiener Rezensent Eduard Hanslick, konstatieren musste:

„Er sprach unglaublich viel und schnell, in monoton singendem sächsischem Dialekt; er sprach in einem fort und immer von sich selbst, von seinen Werken, seinen Reformen, seinen Plänen. Er war der personifizierte Egoismus, rastlos tätig für sich selbst, teilnahmslos, rücksichtslos gegen andere. Dabei übte er doch den unbegreiflichen Zauber, sich Freunde zu machen und sie festzuhalten. Die hypnotisierende Gewalt, welche Wagner nicht bloß durch seine Musik ausübte, sondern auch durch seine Persönlichkeit, reicht hin, ihn zu einer der bedeutendsten Erscheinungen, zu einem Phänomen von Energie und Begabung zu stempeln.“

Eduard Hanslick: Aus meinem Leben. Berlin 1911.

Wagner hatte „sein Herz auf der Zunge“ und gewann viele Freunde, die sich für ihn und seine Kunst einsetzten, zum Beispiel Franz Liszt, Otto von Wesendonck und Julie Ritter. Er konnte charmant sein und beanspruchte für sich und seine Kunst, von der „Gesellschaft“ unterstützt zu werden (es gab damals noch keine Tantiemen für Wiederaufführungen von Kunstwerken). Seine finanziellen Probleme sah er als „lächerliche Schulden“, denen man in der Zukunft erheblich größere „Aktiva“ gegenüberstellen könne. Erst durch König Ludwig II. konnte dieser „Anspruch“ erfüllt werden, wobei Wagner es immer als Priorität ansah, seine Festspielidee verwirklichen zu können.

Cosima Wagner verstand es, ihr Idol und ihren späteren Ehemann „ins rechte Licht“ zu setzen, beispielsweise durch den „Hausbiographen“ Carl Friedrich Glasenapp, der noch zu Wagners Lebzeiten eine mehrbändige Biographie zu schreiben begann. Seine Autobiographie diktierte Wagner seiner Frau Cosima und schenkte den ersten Privatdruck seinem „Freund“ König Ludwig II. Erst im Jahre 1911 wurde die Autobiographie veröffentlicht. Wagner wurde von verschiedenen Malern porträtiert, darunter Franz von Lenbach und Pierre-Auguste Renoir (1882).

Rezeption und Kritik

Wie kaum ein anderer Künstler hat Wagner polarisiert, und bis in die Gegenwart beschäftigen sich Interpreten unterschiedlicher Disziplinen mit seinem vielschichtigen Werk. Neben Komponisten, die Wagner ablehnten, wie Brahms und Tschaikowski, gab es Kritiker wie Nietzsche – und später Adorno –, die nicht nur auf die Gefahren des „sinnbetörenden Rausches“ hinwiesen, sondern sich mit den Wirkungen Wagners auf die Musik der Zukunft, ja der gesamten Kultur auseinandersetzten.

Friedrich Nietzsche

Zunächst hatte Friedrich Nietzsche in seiner frühen Schrift Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik Wagner noch als Erneuerer deutscher Kultur gefeiert und ihm in seinen Unzeitgemäßen Betrachtungen einen eigenen Essay Richard Wagner in Bayreuth gewidmet. Nachdem er sich in Menschliches, Allzumenschliches (1878–1880) von seinem früheren Abgott schrittweise gelöst hatte, publizierte er später etliche kritische, ja hämische Schriften, in denen er Wagner vor allem nach dessen Parsifal zudem der Dekadenz, des „undeutschen“ Wesens und der Sinnbenebelung bezichtigte und über das geistige Niveau der sogenannten Wagnerianer in Bayreuth spottete. Nietzsche gab allerdings halb ironisch zu, dass man schon aus psychologischen Gründen auf Wagner nicht verzichten könne, wenngleich Georges Bizets helle, südliche und diesseitige Welt der schweren und schwülen Atmosphäre Wagners vorzuziehen sei.

Nietzsches Kritik an Wagner ist vielschichtig, und obwohl sie sich vor allem am Spätwerk (dem Parsifal) entzündete, bezog er sie nun auch auf frühere Werke und den Ring, den er in den Unzeitgemäßen Betrachtungen noch gefeiert hatte. Als ehemaliger „Schüler“ Schopenhauers (Schopenhauer als Erzieher), der sich später gegen den Pessimismus seines Lehrers stellte, analysierte Nietzsche dessen Einfluss auf Wagner. Habe Wagner als revolutionärer Denker zunächst in Verträgen, Gesetzen, Institutionen das Übel der Welt erblickt – das Vertragsmotiv im Ring –, änderte sich später sein Weltbild, und das christliche Motiv der Erlösung trat in den Mittelpunkt. Viele Figuren Wagners sollten fortan „erlöst“ werden. Wagners „Schiff“ sei nach der „Götterdämmerung der alten Moral“ lange Zeit „lustig auf dieser Bahn“ (des Optimismus) gelaufen, bis es auf das „Riff“ der schopenhauerschen Philosophie gefahren sei.[22] Er habe dann den Ring ins Schopenhauersche übersetzt: Alles auf der Welt laufe schief, und alles gehe zugrunde. So sei nur das Nichts, die Auslöschung, die „Götterdämmerung“ die Erlösung – und dieses Nichts werde von Wagner nun unaufhörlich gefeiert.

Kurz vor seinem Zusammenbruch im Januar 1889 zog Nietzsche in seinen Spätwerken Ecce homo, Götzen-Dämmerung und Der Fall Wagner eine brennglasartige Bilanz seines Denkens. In seinem letzten Werk, Nietzsche contra Wagner, das er zu Weihnachten 1888 veröffentlichte, setzte er sich schonungslos mit Wagner, den Deutschen und deren décadence auseinander.

„Denn der Parsifal ist ein Werk der Tücke, der Rachsucht, der heimlichen Giftmischerei gegen die Voraussetzungen des Lebens, ein schlechtes Werk. – Die Predigt der Keuschheit bleibt eine Aufreizung zur Widernatur: Ich verachte jedermann, der den Parsifal nicht als Attentat auf die Sinnlichkeit empfindet.“

Friedrich Nietzsche: Nietzsche contra Wagner, Wagner als Apostel der Keuschheit, 3.

Franz Liszt

Das Verhältnis zwischen Franz Liszt und Wagner war nicht ohne Spannungen. Mit „Altersweisheit“ fanden sie wieder zueinander. Nach Wagners plötzlichem Tod schrieb Liszt an Olga von Meyendorff:

„Die Zeitungen sind voll von Notizen über den Tod des großen Dichterkomponisten […], des unübertrefflichen Gestalters eines Ideals, das vor ihm in der Gesamt-Kunst, Dichtung, Musik und Theaterdarstellung, nicht verwirklicht wurde […] Wagner nur als eine berühmte oder ausgezeichnete Persönlichkeit anzusehen scheint mir eine, wenn auch noch so wenig, törichte Täuschung zu sein. Die Verästelungen seines Geistes kommen aus tiefsten Wurzeln hervor. In Ihm überwiegt das Übermenschliche.“

Thomas Mann

Thomas Mann beschäftigte sich in Essays, Vorträgen und seinem epischen Werk immer wieder mit Wagner.[23] Einerseits konnte er sich dem Klangrausch seiner Musik nicht entziehen, andererseits analysierte er in vielen Abhandlungen und Briefen immer wieder die Schwächen Wagners:

„Wagner, das Pumpgenie, der luxusbedürftige Revolutionär, der namenlos unbescheidene, nur von sich erfüllte, ewig monologisierende, rodomontierende, die Welt über alles belehrende Propagandist und Schauspieler seiner selbst …“

„Die Passion für Wagners zaubervolles Werk begleitet mein Leben, seit ich seiner zuerst gewahr wurde und es mir zu erobern, es mit Erkenntnis zu durchdringen begann. Was ich ihm als Genießender und Lernender verdanke, kann ich nie vergessen, nie die Stunden tiefen, einsamen Glückes inmitten der Theatermenge, Stunden voll von Schauern und Wonnen der Nerven und des Intellektes, von Einblicken in rührende und große Bedeutsamkeiten, wie eben nur diese Kunst sie gewährt. Meine Neugier nach ihr ist nie ermüdet; ich bin nicht satt geworden, sie zu belauschen, zu bewundern, zu überwachen – nicht ohne Misstrauen, ich gebe es zu.“

Thomas Mann: Leiden und Größe Richard Wagners.

In seinem später als Essay erschienenen Vortrag Leiden und Größe Richard Wagners, den er 1933 zum 50. Todestag Wagners in München hielt, analysierte er das wagnersche Lebenswerk und setzte sich derart kritisch mit der Persönlichkeit und der Musik Wagners auseinander, dass es zu einem inszenierten Protest gegen den Schriftsteller kam. Dieser „Protest der Richard-Wagner-Stadt München“, der am 16./17. April 1933 in den Münchener Neuesten Nachrichten erschien und u. a. von Hans Knappertsbusch, Richard Strauss und Hans Pfitzner unterzeichnet war, bestärkte Thomas Mann in dem Entschluss, nicht nach Deutschland zurückzukehren. Die Verfasser warfen Thomas Mann vor, von den Idealen der Betrachtungen eines Unpolitischen abgerückt zu sein, mit „ästhetisierendem Snobismus“ das „tiefste deutsche Gefühl“[24] zu beleidigen und den „großen deutschen Meister“[25] zu verunglimpfen.

Thomas Mann sagte im Vortrag Richard Wagner und der Ring des Nibelungen 1938 in der Aula der Universität Zürich:

„Der ungeheure; man kann sagen planetarische Erfolg, den die bürgerliche Welt, die internationale Bourgeoisie dieser Kunst dank gewisser sinnlicher, nervöser und intellektueller Reize, die sie bot, bereitete, ist ein tragikomisches Paradox und darf nicht vergessen machen, daß sie einem ganz anderen Publikum zugedacht ist und sozialsittlich weit hinauszielt über alle kapitalistisch-bürgerliche Ordnung in eine von Machtwahn und Geldherrschaft befreite, auf Gerechtigkeit und Liebe gegründete, brüderliche Menschenwelt.“

Theodor W. Adorno

Theodor W. Adorno, der Sozialphilosoph und Musiktheoretiker der Zweiten Wiener Schule, beschäftigte sich u. a. in seinem Buch Versuch über Wagner mit dem Werk des Komponisten:

„Seine Musik gebärdet sich, als ob ihr keine Stunde schlüge, während sie bloß die Stunden ihrer Dauer verleugnet, indem sie sie zurückführt in den Anfang. Die Dynamik der permanenten Regression hat dem Wagnerschen Werk ein Rätselhaftes verliehen, und heute noch bleibt dem Hörer, im Unterschied zu fast jeder anderen Musik, trotz aller Vertrautheit das Unauflösliche des blinden Flecks zurück. Wagner verweigert dem Gehör, das ihn begleitet, die feste Bestimmung und lässt es im Zweifel, ob der Formsinn eines jeden Augenblicks richtig aufgefasst sei.“

Marcel Prawy

Marcel Prawy, der Wiener Dramaturg, Theater- und Musikkritiker, resümiert in seiner Wagner-Hommage:

„Man muss diesem Leben Verständnis entgegenbringen, einem Leben, das nur einem Ziel gedient hat: dem Theater seiner Vision. Wagners Leben und Werk sind das phantastische Märchen der Tausend-und-zweiten Nacht […] er wurde am 22. Mai 1813 geboren […] und ist niemals gestorben.“

Marcel Prawy: „Nun sei bedankt“. Mein Richard-Wagner-Buch. München 1982, ISBN 3-442-10191-3.

Richard-Wagner-Gedenkstätten

Wagner und der Antisemitismus

Antisemitismus im Umfeld Wagners

Die Bewertung von Richard Wagners Antisemitismus ist bis heute von der Frage geprägt, inwieweit seine judenfeindlichen Äußerungen und Werke das eigene ambivalente Verhältnis zum Judentum, zur Religion im Allgemeinen und zur politischen Landschaft seiner Zeit widerspiegeln oder von Anstößen aus seiner Umgebung hervorgerufen wurden. Wagner griff antijudaistische und frühantisemitische Stereotype und Reflexe auf, die er vorfand. Sie werden auch auf Martin Luthers Judenschriften zurückgeführt. Antisemitismus gehörte in Wagners Umfeld zum „guten Ton“, vor allem während der Zeit mit Cosima, die eine extreme antisemitische Einstellung hatte. Wagner gab antisemitische Stereotype allerdings nicht nur wieder, sondern vertrat sie offensiv und entwickelte sie in Schriften wie Das Judenthum in der Musik aktiv weiter.

Wagners Antisemitismus

Wagners Weltbild, in dem sich künstlerische und politisch-agitatorische Ambitionen vermischten, war geprägt von einer pauschalen Sehnsucht nach Aufbruch, Umsturz und Revolution, nach einer meist nicht näher definierten neuen Kunst und Gesellschaft, die aus dem Untergang des Bestehenden erstehen sollte (siehe: Die Kunst und die Revolution). Seine Motivation war eine sich stets wandelnde Mischung aus humanistisch-aufklärerischem Pathos der Revolution gegen die Aristokratie, romantischen Aspekten wie der Sehnsucht nach einer Rückkehr zur Natur und der Ablehnung der Industrialisierung sowie nationalistischen Wunschträumen von der totalen Identifikation und Einheit einer Rasse oder eines Volkes.

Ressentiments gegen deutsche Juden waren für Wagner ein willkommenes Ventil für einen ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex, wie einige Biographen meinen, beispielsweise der Tiefenpsychologe Josef Rattner, der in einem „Psychogramm“ Wagners Antisemitismus wie folgt erklärt:

„Wer so hartnäckig um eine Ideologie des Hasses kreist, bedarf ihrer und kann anscheinend ohne sie nicht leben. Daher muss das antisemitische und rassistische Element in Wagners Persönlichkeit in einem größeren Zusammenhang gesehen werden.“

Josef Rattner: Richard Wagner im Lichte der Tiefenpsychologie. Berlin 1984.

Rattner führt weiter aus, dass Wagners Antisemitismus – auch der von Cosima Wagner – eine Beihilfe zur Integration in die „vornehme Welt“ gewesen sei. Mit dem dauernden Sichaufreizen am Judentum „vollzog das Ehepaar Wagner ein Ritual“. Beide hätten sich dabei gegenseitig ihr „Wohlgeborensein“, ihre „Deutschheit“ und zumindest ihre „rassische Aristokratie“ versichert. Zwei ehrgeizige, auf Perfektionismus bedachte Charaktere hätten sich im Antisemitismus zur wechselseitigen und absoluten Selbstbestätigung vereinigt.

Richard Wagners von Freunden und Bekannten häufig beschriebene Ruhmsucht, sein Hang zu Luxus, Verschwendung und Blendwerk waren ausgerechnet die Eigenschaften, die er häufig den Juden vorwarf. Wie seine Geschwister gehörte Richard Wagner zum Theatermilieu, das sich damals vom fahrenden Volk zu emanzipieren und bürgerliche Anerkennung zu erwerben suchte. Die vom zeitgenössischen Liberalismus grundsätzlich begrüßte jüdische Emanzipation, die mit der Gewerbefreiheit und Aufhebung der Berufsverbote und Zünfte einherging, wurde von anderen Unterprivilegierten oft als bedrohliche Konkurrenz angesehen.

Blieben finanzieller Erfolg und Anerkennung aus, so wähnte Wagner sich nicht selten als Opfer angeblicher jüdischer Gegner und Machenschaften. Seine missgünstige Geringschätzung und Diffamierung jüdischer Komponisten wie Giacomo Meyerbeer und Felix Mendelssohn Bartholdy versuchte er mit Schriften wie Das Judenthum in der Musik und dem darauf aufbauenden Brief an Gräfin Muchanow durch allgemeinere Theorien zu begründen, um – wie Kritiker vermuten – die dahinter stehenden persönlichen Motive zu verdecken.

In diesem Zusammenhang wird auch der musikalische Einfluss Mendelssohns auf Wagner diskutiert. So waren einige Frühwerke Wagners, wie etwa die Columbus-Ouvertüre, teilweise von Kompositionen Mendelssohns angeregt. Trotz der persönlichen Vorbehalte rühmte Wagner Mendelssohns Musik durchaus und bezeichnete dessen Hebriden-Ouvertüre noch 1879 in den Bayreuther Blättern als „eines der schönsten Musikwerke, die wir besitzen“.

Wagners Schriften und Äußerungen über und gegen Juden umfassen ein weites Spektrum. Dieses reicht von niedersten, affektiven Tiraden über ausgeklügelte Theorien bis hin zu beinahe versöhnlichen Tönen und – wie einige Historiker und Musikkritiker meinen – zur Identifizierung Wagners mit der Außenseiterrolle der Juden, da er auch sich selbst oft als Außenseiter empfand.

In seiner Broschüre Das Judenthum in der Musik (1869) schrieb Richard Wagner ohne wirklichen musiktheoretischen Bezug vom „natürlichen Widerwillen gegen jüdisches Wesen“ und meinte: „Der Jude ist nach dem gegenwärtigen Stande der Dinge dieser Welt wirklich bereits mehr als emanzipiert: er herrscht, und wird solange herrschen, als das Geld die Macht bleibt, vor welcher alles unser Thun und Treiben seine Kraft verliert“. An die Juden gerichtet, schloss er mit den Worten: „Aber bedenkt, dass nur Eines eure Erlösung von dem auf euch lastenden Fluche sein kann: die Erlösung Ahasvers, – der U n t e r g a n g ! “ (Sperrung im Original).

Richard Wagner hatte diesen Text bereits 1850 in der Neuen Zeitschrift für Musik unter dem Pseudonym „K. Freigedank“ publiziert. Er trat damit 1869 wieder an die Öffentlichkeit, diesmal unter eigenem Namen und ergänzt durch einen Anhang (S. 31–57), der den ursprünglichen Aufsatz an Gehässigkeit und Demagogie noch übertrifft. Darin findet sich gegen Ende der scheinbar resignierende Aufruf: „Ob der Verfall unserer Cultur durch eine gewaltsame Auswerfung des zersetzenden fremden Elementes aufgehalten werden könne, vermag ich nicht zu beurtheilen, weil hierzu Kräfte gehören müssten, deren Vorhandensein mir unbekannt ist.“ Dies kann als Appell zur tätigen Judenbekämpfung aufgefasst werden.

Als sich im Gefolge des Berliner Antisemitismusstreits 1880/81 in ganz Deutschland rasant eine aggressive, antijüdische Stimmung ausbreitete, deren Kerngedanke die Vorstellung war, Juden seien ein in Deutschland nicht integrierbarer Fremdkörper und besäßen nach ihrer Emanzipation einen unverhältnismäßigen und zerstörerischen Einfluss auf die deutsche Kultur, stellte sich Wagner kurz vor seinem Tod noch einmal klar auf die Seite der antisemitischen Agitateure und schrieb am 22. November 1881 in einem Brief an König Ludwig II., er halte:

„… die jüdische Rasse für den geborenen Feind der Menschheit und alles Edlen in ihr: daß namentlich wir Deutschen an ihnen zugrunde gehen werden, ist gewiß, und vielleicht bin ich der letzte Deutsche, der sich gegen den bereits alles beherrschenden Judaismus als künstlerischer Mensch aufrechtzuerhalten wußte.“[26]

Auch das auf die Juden gemünzte kulturpessimistische Begriffspaar vom „Dämon“, der den „Verfall“ der Kultur betreibt, taucht in dieser Zeit in einer Spätschrift Wagners auf (Erkenne dich selbst, 1881). Es wurde 1923 von dem nationalsozialistischen Theoretiker Alfred Rosenberg in einer antisemitischen Schrift aufgegriffen.[27]

Selbst in Wagners Einsatz für den Tierschutz am Ende seines Lebens lassen sich antisemitische Anklänge finden. Angelehnt an Schopenhauer hielt er Schächtung und Vivisektion für „zwei Seiten einer Medaille“ und betrachtete sie als Ausdruck einer „Jüdischen Medizin“.[28]

Persönlich pflegte Wagner Freundschaften zu jüdischen Landsleuten wie seinem Helfer Carl Tausig, Joseph Rubinstein, Angelo Neumann und der berühmten Sängerin Lilli Lehmann. Bemerkenswert ist auch, dass er am Ende seines Lebens die Parsifal-Uraufführung Hermann Levi anvertraute, dem Sohn eines Rabbiners, der zu Wagners Freundeskreis zählte und zu dem er ein ambivalentes Verhältnis besaß. Von Wagners Anhängerkreis wurde Levi später als Jude abgelehnt und antisemitisch angefeindet.[29]

Uneinigkeit besteht in Wissenschaft und Kritik darüber, ob und inwieweit Wagners antisemitische Einstellungen Eingang in seine musikdramatischen Werke gefunden haben. Während der Musikkritiker Joachim Kaiser verschiedentlich bekräftigte, in Wagners Werken ließen sich antisemitische Äußerungen nicht nachweisen, war unter anderem Theodor W. Adorno überzeugt, die von Wagner negativ gezeichneten Figuren wie Mime oder Alberich aus dem Ring seien Judenkarikaturen.[30] In Westdeutschland wurde die Debatte um antisemitische Themen und Figuren in Wagners Opern seit den 1970er Jahren durch mehrere Schriften von Hartmut Zelinsky vorangetrieben, der Richard Wagner als Protonationalsozialisten zeichnete und dem viele Wagnerianer vehement widersprachen.[31] In der DDR war der Leipziger Literaturwissenschaftler Bernd Leistner 1989 mit Adorno der Ansicht, auch der Beckmesser sei als antijüdische Karikatur angelegt. Obwohl er Zelinskys Thesen ablehnte, vertrat auch der Wagner-Biograf Barry Millington 1992 diese Ansicht in seiner Antwort auf die Frage, ob Die Meistersinger ein antisemitisches Thema enthalten.[32] Ihm wurde unter anderem von Hans Rudolf Vaget und Dieter Borchmeyer widersprochen.[31] Auf breiten Widerspruch stieß auch die 1995 von dem amerikanischen Antisemitismusforscher Paul Lawrence Rose vertretene These, bereits im Fliegenden Holländer würden antisemitische Ideen transportiert.[31] An einer Einbettung der Ringfiguren in Wagners judenfeindliche Denkweise und auch am Beckmesser als Träger antijüdischer Stereotypen halten Sprachwissenschaftler wie Ludger Hoffmann[33] oder Theatermacher wie Barrie Kosky[29] aber fest. Saul Friedländer nahm 1999 eine vermittelnde Position ein, sieht aber ebenfalls antijüdische Tendenzen in Wagners Musikdramen.[30]

Ein Kongress mit dem Ziel einer wissenschaftlichen Aufarbeitung des Themas Wagner und die Juden fand erstmals im Festspielsommer 1998 in Bayreuth unter Beteiligung von Wagnerforschern aus Deutschland, Israel und den USA statt; die Beiträge und z. T. sehr kontroversen Diskussionen wurden unter der Herausgeberschaft von Dieter Borchmeyer u. a. publiziert.[34]

Die Wagner-Bewegung im Kaiserreich

An Wagners Antisemitismus knüpfte der „Bayreuther Kreis“ um Cosima Wagner an, der in der Villa Wahnfried tagte. Zu diesem gehörten sowohl Rassentheoretiker wie Arthur de Gobineau und Houston Stewart Chamberlain[35] als auch Künstler und rechte Aktivisten.[36] So waren im Umfeld des Kreises etwa der Maler Hans Thoma[37] oder der Schriftsteller Julius Langbehn aktiv. Durch denunziatorische Anfeindungen jüdischer Künstler wie Hermann Levi, Alexander Kipnis oder Ottilie Metzger-Lattermann trug der Bayreuther Kreis dazu bei, antisemitische Ressentiments unter Intellektuellen zu verbreiten.[38] Durch das Engagement der Wahnfried-Zirkel wurde im Kaiserreich eine Art Wagner-Bewegung ausgelöst, die sich in der Gründung zahlreicher Kulturvereine zeigte. Hier wurde Wagner-Begeisterung mit Judenfeindlichkeit und Nationalismus verbunden. Unter dem Einfluss des Hofpredigers Adolf Stoecker sowie Philipp zu Eulenburgs, Cosima Wagners und Chamberlains wurde auch Kaiser Wilhelm II. für die Unterstützung der Wagner-Bewegung gewonnen.[39][40]

Wagner und Chamberlain

Wagner hatte großen Einfluss auf den englisch-deutschen Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain, Verfasser der Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts (1899), eines Werks, dessen schwärmerischer Germanenkult von antisemitischem und rassistischem Gedankengut durchzogen ist. Er verfasste es direkt im Anschluss an seine Wagner-Biographie (1895), in der er die tieferen Beweggründe und politisch-philosophischen Vorstellungen des von ihm verehrten Richard Wagner zu erschließen versucht. Chamberlain gehörte seit Ende der 1880er Jahre zum Wahnfried-Kreis um Wagners Frau Cosima und heiratete 1908 Wagners zweite Tochter Eva, nachdem andere Wagner-Töchter seine Avancen abgewiesen hatten. Seit 1909 lebte er dauerhaft in Bayreuth. Er gilt als wichtiger ideologischer Vordenker der Theorie des Rassenkampfes und Wegbereiter des Rassenantisemitismus nationalsozialistischer Prägung und sah sich selbst und sein Verständnis der Rassenfrage in Kontinuität mit Wagner stehend und mit Wagner im Ansatz übereinstimmend.

Wagner und Hitler

In der tradierten Wagner-Rezeption wurde häufig beschwichtigend angemerkt, dass Wagners publizistischer Antisemitismus vermutlich eine bloße Randnotiz geblieben wäre, hätte ihn das nationalsozialistische Regime unter Adolf Hitler nicht für sich vereinnahmt. Der Nationalsozialismus stilisierte Wagner zum deutschen Komponisten par excellence und missbrauchte Wagners Musiktheater propagandistisch selbst noch für Untergangsszenarien gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Sinne eines menschenverachtenden Todes- und Endzeitkults.

Während seiner Wiener Zeit ging Hitler regelmäßig in die Oper und beschäftigte sich intensiv mit Wagner. Als Vorbild eigener Lebensvisionen war Wagner für ihn ein vergöttertes Idol.[41] Wie Joachim Fest beschreibt, machte die eingebildete Nachfolge die „Verführung durch den romantischen Geniebegriff deutlich“, welcher in Wagner seine Erfüllung und Entgleisung gefunden habe. Die eskapistischen Träume des scheiternden, im Männerheim lebenden Künstlers Hitler entzündeten sich am Genie Wagners. Hitler erklärte später, mit Ausnahme Wagners keine Vorläufer gehabt zu haben, und bezeichnete Wagner als „größte Prophetengestalt, die das deutsche Volk besessen“ habe.[42]

In einem Aufsatz über Hitler und Wagner hat der Historiker Saul Friedländer 2000 auf das Faktum aufmerksam gemacht, dass es keine einzige schriftliche oder verbürgte mündliche Mitteilung Hitlers gibt, in der er sich auf Wagners Antisemitismus beruft.[43] Ob Hitler Wagners Schrift Das Judenthum in der Musik, in der dieser den „Untergang“ des Judentums prophezeit, gekannt hat, ist deshalb fraglich. Jedenfalls hat sich der gescheiterte Künstler Hitler, der dem „Massenerschütterer und Großmeister des Musiktheaters“ (Thomas Mann) verfallen war, zum „Vollstrecker seines Propheten“ gemacht (Joachim Köhler).[44]

Hitler wurde dem „Bayreuther Kreis“ 1919 durch den Musikkritiker Dietrich Eckart bekannt.[45] Dank ihm lernte Hitler im Jahre 1923 in Bayreuth Cosima und Winifred Wagner sowie Houston Stewart Chamberlain persönlich kennen und nahm später als „Führer“ per Verfügung Einfluss auf die Festspiele hinsichtlich des Programms und der Regie, z. B. bei Parsifal. Es verschaffte Hitler persönliche Genugtuung und das Gefühl der Anerkennung beim deutschen Bürgertum, dass er als ehemaliger Postkartenmaler Ideen zum Bühnenbild eines der höchstrangigen Musikfestivals in Deutschland beisteuern durfte.

Das Thema Wagner und Hitler wird seit Jahrzehnten publizistisch behandelt, beispielsweise von Hartmut Zelinsky und Joachim Köhler. Dieser versuchte in seinem Buch Wagners Hitler, den Einfluss der wagnerschen Gedankenwelt auf Hitler und dessen Handeln nachzuweisen. Auch Thomas Mann beschäftigte sich immer wieder mit der Thematik: „Es ist viel Hitler in Wagner.“[46]

Im Jahr 2012 wurde die Wanderausstellung „Verstummte Stimmen. Die Bayreuther Festspiele und die Juden 1876 bis 1945“ im Bayreuther Rathaus und im Park vor dem Festspielhaus in Bayreuth neben der Wagner-Büste aufgestellt. Durch die Ausstellung wird an frühere jüdische Mitwirkende bei Wagner-Festspielen erinnert, die von Nationalsozialisten vertrieben oder ermordet wurden.[47][48]

Wagner und Israel

In Israel ist Wagner heftig umstritten. Die öffentliche Aufführung von Wagners Werken ist noch immer praktisch nicht möglich.[49] Im Juli 2001 verursachte das von Daniel Barenboim mit der Berliner Staatskapelle auf dem Israel-Festival in Jerusalem als Zugabe aufgeführte Vorspiel aus Tristan und Isolde einen Eklat und zog die Kritik des damaligen Jerusalemer Bürgermeisters Ehud Olmert und einen Boykottaufruf des Simon-Wiesenthal-Zentrums nach sich, obwohl sich die Mehrheit des Publikums spontan für die Aufführung ausgesprochen hatte.[50] Bereits früher hatten Proteste von Holocaust-Überlebenden Wagner-Aufführungen verhindert. Für die häufig angeführte Begründung, Wagnermusik sei den Häftlingen in nationalsozialistischen Vernichtungslagern über Lautsprecher vorgespielt worden, gibt es nach Aussage des israelischen Rechtsanwalts Jonathan Livny, der am 14. November 2010 die erste Wagner-Gesellschaft in Israel gegründet hat,[51] allerdings keinen tragfähigen historischen Beleg.[49]

In der Stadthalle der Wagner-Festspielstadt Bayreuth spielte das Israel Chamber Orchestra unter der Leitung des Wiener Dirigenten Roberto Paternostro im Juli 2011 das Siegfried-Idyll. Auch hier rief der Tabubruch, dass ein israelisches Orchester Wagners Musik spielt, geteilte Reaktionen hervor.[49][52] Einen für den 18. Juni 2012 an der Universität Tel Aviv geplanten Konzertabend mit Werken Wagners sagte die Universität im Vorfeld ab, da die Veranstaltung „eine rote Linie“ überschreite und die „Gefühle der israelischen Öffentlichkeit im Allgemeinen und der Holocaust-Überlebenden im Besonderen verletzen“ könnte.[53]

Werke

Insgesamt sind nach dem Wagner-Werk-Verzeichnis (WWV) einschließlich aller Gelegenheitskompositionen und Widmungsblätter, jedoch ohne die Schriften Wagners, 113 Werke verzeichnet.

Musikdramatische Werke

  • Die Hochzeit (unvollendete Oper, 1832)
  • Die Feen WWV 32 (1833–1834). UA: 29. Juni 1888 Königliches Hof- und Nationaltheater München
  • Das Liebesverbot oder Die Novize von Palermo WWV 38 (1834–1836). UA: 29. März 1836 Stadttheater Magdeburg
  • Männerlist größer als Frauenlist oder Die glückliche Bärenfamilie (um 1837, unvollendete Oper). Rekonstruktion und Uraufführung des gesamten Originalmaterials durch die Berliner Hauptstadtoper am 7. März 2013 in Berlin. Nürnberger Erstaufführung (Alternativversion) durch die Pocketopera im Juli 2013.
  • Rienzi, der Letzte der Tribunen WWV 49 (1837–1840). UA: 20. Oktober 1842 Königlich Sächsisches Hoftheater Dresden

Nur die folgenden zehn Werke wählte Wagner für Aufführungen im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel in Bayreuth aus:

  • Der Fliegende Holländer WWV 63 (1840–1841). Überarbeitet 1852 (Zürich) und 1864 (München). UA: 2. Januar 1843 Königlich Sächsisches Hoftheater Dresden
  • Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg WWV 70 (1842–1845). Überarbeitet 1847, 1860 (Erstdruck der Partitur, sog. „Dresdener Fassung“), 1861 (Paris, in frz. Sprache), 1875 (Wien, sog. „Pariser Fassung“). UA: 19. Oktober 1845 Königlich Sächsisches Hoftheater Dresden
  • Lohengrin WWV 75 (1845–1848). UA: 28. August 1850, Großherzogliches Hoftheater Weimar
  • Der Ring des Nibelungen (betont: Nibelungen) WWV 86, mit vier Teilen:
    • Vorabend: Das Rheingold (1851–1854). UA: 22. September 1869 Königliches Hof- und Nationaltheater München
    • Erster Tag: Die Walküre (betont: Walküre) (1851–1856). UA: 26. Juni 1870 Königliches Hof- und Nationaltheater München
    • Zweiter Tag: Siegfried (1851–1871). UA: 16. August 1876 Festspielhaus Bayreuth
    • Dritter Tag: Götterdämmerung (1848–1874). UA: 17. August 1876 Festspielhaus Bayreuth
  • Tristan und Isolde WWV 90 (1856–1859). UA: 10. Juni 1865 Königliches Hof- und Nationaltheater München
  • Die Meistersinger von Nürnberg WWV 96 (1845–1867). UA: 21. Juni 1868 Königliches Hof- und Nationaltheater München
  • Parsifal WWV 111 (1865–1882) – „Bühnenweihfestspiel“. UA: 26. Juli 1882 Festspielhaus Bayreuth

Sonstige Musikwerke (Auswahl)

  • Symphonie C-Dur (1832)
  • Symphonie E-Dur (unvollendet, es existieren nur 2 Sätze)
  • Das Liebesmahl der Apostel, eine biblische Szene für Männerstimmen und großes Orchester (1843)
  • Fantasie für Klavier in fis-Moll (1831)
  • 3 Klaviersonaten
    • Klaviersonate in B-Dur (1831)
    • Klaviersonate in A-Dur (1832)
    • Klaviersonate in As-Dur (1853)
  • Züricher Vielliebchen-Walzer für Klavier in Es-Dur (1854)
  • Wesendonck-Lieder (1857/58)
  • Siegfried-Idyll für kleines Orchester (1870)
  • König Enzio-Ouvertüre (1832)
  • Columbus-Ouvertüre (1835)
  • Polonia, C-Dur (1836)
  • Rule Britannia, D-Dur (1837)
  • Eine Faust-Ouvertüre, d-Moll (1844)
  • Festmusik Sei uns gegrüßt! (1844)
  • Huldigungsmarsch für Ludwig II. von Bayern, Es-Dur (1864)
  • Kaisermarsch, B-Dur (1871)
  • Großer Festmarsch (zum hundertsten Jahrestag der Gründung der USA), G-Dur (1876)
  • Ankunft bei den schwarzen Schwänen – Albumblatt in As-Dur für Klavier (1861)
  • Albumblatt für Frau Betty Schott für Klavier (1875)

Schriften

Wagner hat neben den Inhaltsentwürfen, Textfassungen und Analysen seiner Musikdramen zahlreiche musiktheoretische, philosophische, politische und belletristische Schriften verfasst und sie mit seinen Musikdramen ab 1871 in seiner Sammlung Sämtliche Schriften und Dichtungen herausgegeben, die – einschließlich der Autobiographie Mein Leben – 16 Bände umfasst. Wagner war schriftstellerisch produktiver als die meisten anderen Komponisten, und in seinem schriftstellerischen Œuvre verarbeitete er Ideen und Eindrücke aus seiner breit gefächerten Lektüre. Seine Schriftzeugnisse belegen, „dass Wagner ein Durchlauferhitzer mit dem Ziel der kreativen Anverwandlung und rücksichtslosen Vereinnahmung war“.[54] Zudem hat er tausende Briefe geschrieben.

Die meisten seiner Schriften gelten als stilistisch verunglückt und zeichnen sich nicht durch stringente Gedankenführung aus. Neben trocken deduzierendem Stil und Kanzleiprosa finden sich hymnische Episoden und Gedankenblitze.[55] Gregor-Dellin urteilt in seiner Wagner-Biographie, die Schriften seien mit „Reisszwecken gespickt, ein unverdaulicher Brei, Kanzleiprosa“, und Ludwig Reiners griff für Beispiele schlechter Prosa immer wieder auf Texte Wagners zurück. Für den ebenso kritischen wie begeisterten Verehrer Thomas Mann enthalten die Schriften „sehr Wahres und Falsches ineinander geschlungen“ und „höchste Sachkunde neben peinlicher Mitrederei“. Man könne aus Wagners Schriften nicht viel über den Verfasser lernen. „Wagners siegreiches Werk beweist nicht seine Theorie, sondern nur sich selbst.“

Wie auch immer man die Schriften beurteilt, so können sie doch als Nährboden betrachtet werden, aus dem seine musikdramatischen Werke hervorgegangen sind. Zugleich machen sie deren geistigen Hintergrund verständlich.

Als seine wichtigsten Schriften gelten:

  • Eine Pilgerfahrt zu Beethoven (1840)
  • Zu Beethovens Neunter Symphonie (1846)
  • Der Nibelungen-Mythos als Entwurf zu einem Drama (1848)
  • Die Wibelungen. Weltgeschichte aus der Sage (1849)
  • Die Revolution (1849) – die erste von mehreren Kunst-Revolutions-Schriften
  • Der Mensch und die bestehende Gesellschaft (1849)
  • Die Kunst und die Revolution (1849)
  • Das Kunstwerk der Zukunft (1850) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
  • Kunst und Klima (1850)
  • Das Judenthum in der Musik (1850, erheblich erweitert 1869)
  • Oper und Drama (1851) – ein Essay über die Theorie der Oper
  • Eine Mitteilung an meine Freunde (1851) – Vorstufe zu Wagners Autobiographie
  • Über Staat und Religion (1864) – eine theoretische Abhandlung für König Ludwig II.
  • Deutsche Kunst und Deutsche Politik (1868)
  • Über das Dirigieren (1869)
  • Beethoven (1870)
  • Das Bühnenfestspielhaus zu Bayreuth (1873)
  • Was ist deutsch? (1878)
  • Wollen wir hoffen? (1879)
  • Religion und Kunst (1880) mit Nachtrag: Was nützt diese Erkenntnis?
  • Heldentum und Christentum (1881)
  • Das Bühnenweihfestspiel in Bayreuth (1882)

Wagners Autobiographie Mein Leben, die zu seinen Lebzeiten nur im Privatdruck in etwa 25 Exemplaren für enge Freunde erschien, gilt als kulturhistorisches Dokument des 19. Jahrhunderts, ebenso wie die Tagebuchaufzeichnungen Cosima Wagners, die sie von 1869 bis zum Tod ihres Gatten führte. Darin ist viel Privates, „Nebensächliches“ mitgeteilt, aber auch zahlreiche Aussprüche und Gespräche Wagners bis hin zu seinen Träumen.

Würdigungen

Zum 200. Geburtstag Richard Wagners wurden 2013 eine 10-Euro-Gedenkmünze und eine Briefmarke zu 58 Eurocent jeweils mit seinem Bildnis herausgegeben.[56]

Zahlreiche Orte würdigen Wagner durch die Benennung einer Straße nach ihm, siehe dazu Richard-Wagner-Straße und Richard-Wagner-Platz.

Ausstellungen

  • 2012/2013: Wagner 2013. Künstlerpositionen, Akademie der Künste Berlin, Hanseatenweg, Berlin-Tiergarten. Projektmappe.
  • 2013: Kleine Jubiläums-Ausstellung mit Beständen der Musikhistorischen Sammlung Jehle, Stauffenberg-Schloss Albstadt-Lautlingen

Siehe auch

  • Richard Wagner (Familie)
  • Zukunftsmusik
  • Münchener Mustervorstellungen

Literatur

Über Richard Wagner

  • Hans-Joachim Bauer: Reclams Musikführer Richard Wagner. Reclam, Stuttgart 1992, ISBN 3-15-010374-6.
  • Oswald Georg Bauer: Richard Wagner in Würzburg: der Beginn einer theatralischen Sendung. Imhof, Petersberg 2004, ISBN 3-937251-78-2.
  • Paul Bekker: Wagner: das Leben im Werke. Deutsche Verlags-Anstalt, 1924, DNB 572217617.
  • Udo Bermbach: Der Wahn des Gesamtkunstwerks. Richard Wagners politisch-ästhetische Utopie. Metzler, Stuttgart/Weimar 2004, ISBN 3-476-01868-7.
  • Udo Bermbach: Mythos Wagner. Rowohlt, Berlin 2013, ISBN 978-3-87134-731-3.
  • Dieter Borchmeyer: Richard Wagner: Werk, Leben, Zeit. Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-010914-4.
  • Gunther Braam: Richard Wagner in der zeitgenössischen Fotografie ConBrio, Regensburg 2015, ISBN 978-3-940768-44-5.
  • Das Wagner-Lexikon. herausgegeben im Auftrag des Forschungsinstituts für Musiktheater Thurnau von Daniel Brandenburg, Rainer Franke und Anno Mungen. Laaber-Verlag, Laaber 2012, ISBN 978-3-89007-550-1.
  • Alexander Busche: Mein Wagner. Auf Richards Spuren. Grebennikov Verlag, Moskau/Berlin 2012, ISBN 978-3-941784-25-3.
  • Kerstin Decker: Richard Wagner. Mit den Augen seiner Hunde betrachtet. Berenberg Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-937834-61-0.
  • Friedrich Dieckmann: Das Liebesverbot und die Revolution – Über Wagner. Insel Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-458-17569-8.
  • Marcel Dobberstein: Richard Wagner – Genie oder Scharlatan? Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 2013, ISBN 978-3-7959-0966-6.
  • Erika Eschebach, Erik Omlor, Stadtmuseum Dresden (Hrsg.): Richard Wagner in Dresden. Mythos und Geschichte. Sandstein Verlag, Dresden 2013, ISBN 978-3-95498-034-5.
  • Eric Eugène: Wagner et Gobineau. Existe-t-il un racisme wagnérien? Paris 1998.
  • Sven Friedrich: Der Klassik(ver)führer: Sonderband Richard Wagner. Auricula, Berlin 2007, ISBN 978-3-936196-08-5.
  • Hans Gál: Richard Wagner. Versuch einer Würdigung. Fischer, Frankfurt a. M. 1963, DNB 451422481. (Nachdruck: 1982, ISBN 3-596-25608-9)
  • Hans Gál: Drei Meister – drei Welten. Brahms, Wagner, Verdi. Fischer, Frankfurt a. M. 1975, ISBN 3-10-024302-1.
  • Martin Geck: Richard Wagner. Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-50661-0.
  • Martin Geck: Wagner: Biographie. Siedler, München 2012, ISBN 978-3-88680-927-1.
  • Carl Friedrich Glasenapp: Das Leben Richard Wagners. Sechs Bände. Leipzig 1876–1911. (Nachdruck: Sändig, Walluf/Nendeln 1977, ISBN 3-500-30520-2.)
  • Martin Gregor-Dellin: Richard Wagner – Sein Leben, sein Werk, sein Jahrhundert. Piper, München 1980, ISBN 3-492-02527-7.
  • Constantin Grun: Arnold Schönberg und Richard Wagner. 2 Bände. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, Band 1: ISBN 3-89971-266-8, Band 2: ISBN 3-89971-267-6.
  • Frithjof Haas: Menschen um Richard Wagner – Vorträge und Aufsätze. Lindemanns Bibliothek im Info Verlag, Karlsruhe 2012, ISBN 978-3-88190-671-5.
  • Brigitte Hamann: Die Familie Wagner. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-50658-0.
  • Walter Hansen: Richard Wagner. Sein Leben in Bildern. dtv, München 2007, ISBN 978-3-423-34457-9.
  • Jacques Hartog: Richard Wagner. Meulenhoff, Leipzig 1913, DNB 580103102.
  • Wolf-Daniel Hartwich: Deutsche Mythologie. Die Erfindung einer nationalen Kunstreligion. Berlin/Wien, Philo 2000.
  • Friedrich von Hausegger: Richard Wagner – Aus dem Geiste der Musik geboren. Hörbuch. BOD, Norderstedt 2006, ISBN 3-8341-0174-5.
  • Wolfgang Hofer (Hrsg.): Hans Mayer. Richard Wagner. Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M. 1998, ISBN 3-518-41014-8.
  • Joseph Imorde, Andreas Zeising (Hrsg.): Wahn und Wirkung. Perspektiven auf Richard Wagner. Universi Verlag, Siegen 2014, ISBN 978-3-936533-51-4.
  • Rüdiger Jacobs: Revolutionsidee und Staatskritik in Richard Wagners Schriften: Perspektiven metapolitischen Denkens. Königshausen & Neumann, 2010, ISBN 978-3-8260-4280-5.
  • Rüdiger Jacobs: Neue Text-Ausgabe Richard Wagner. Projekte-Verlag Cornelius / A. Dielmann, Halle 2013, ISBN 978-3-95486-335-8.
  • Christian Jung: Wagner und Hanslick. Kurze Geschichte einer Feindschaft. In: Österreichische Musikzeitschrift, 67, 2012, S. 14–21.
  • Eckehard Kiem, Ludwig Holtmeier (Hrsg.): Richard Wagner und seine Zeit. Laaber-Verlag, Laaber 2003, ISBN 3-921518-95-4.
  • Joachim Köhler: Der letzte der Titanen. Richard Wagners Leben und Werk. Claassen, München 2001, ISBN 3-546-00273-3.
  • Eckart Kröplin: Richard Wagner – Musik aus Licht: Synästhesien von der Romantik bis zur Moderne. Eine Dokumentardarstellung, 3 Teile in 4 Bänden, Königshausen & Neumann, Würzburg 2011.
  • Eckart Kröplin: Richard Wagner und der Kommunismus. Studie zu einem verdrängten Thema. Königshausen & Neumann, Würzburg 2013.
  • Eckart Kröplin: Richard Wagner Chronik. J. B. Metzler Verlag GmbH Stuttgart 2016, 572 Seiten. ISBN 978-3-476-02587-6
  • Rudolf Louis: Die Weltanschauung Richard Wagners. Severus Verlag, Neuausgabe Hamburg 2013, ISBN 978-3-86347-302-0.
  • Laurenz Lütteken (Hrsg.): Wagner-Handbuch. Gemeinschaftsausgabe 2012: Bärenreiter Verlag, Kassel, ISBN 978-3-7618-2055-1 und J. B. Metzler Verlag, Stuttgart, ISBN 978-3-476-02428-2.
  • Ludwig Marcuse: Das denkwürdige Leben des Richard Wagner. Szczesny, München 1963, DNB 453216293.
  • Heinz-Klaus Metzger, Rainer Riehn (Hrsg.): Richard Wagner. Wie antisemitisch darf ein Künstler sein? Reihe Musik-Konzepte. Heft 5. Edition Text und Kritik, München 1978, ISBN 3-921402-67-0.
  • Holger Noltze: Liebestod. Wagner – Verdi – Wir. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2013, ISBN 978-3-455-50262-6.
  • Ferdinand Pfohl: Richard Wagner, Sein Leben und Schaffen. Ullstein, Berlin/Wien 1910, OCLC 6818304.
  • Richard-Wagner-Verband-Leipzig e. V. (Hrsg.): Leipziger Beiträge zur Wagner-Forschung. 2. Internationales Kolloquium 1983 in Leipzig. Richard Wagner – Leben, Werk und Interpretation. Sax-Verlag, Markkleeberg 2010, ISBN 978-3-86729-046-3.
  • Karl Richter: Richard Wagner. Visionen. Arun, Vilsbiburg 1993, ISBN 3-927940-05-4.
  • Ludwig Schemann: Meine Erinnerungen an Richard Wagner. Verlag Fr. Frommanns (E. Hauff), Stuttgart 1902, OCLC 2307-15262.
  • Alexander Schmidt: Braune Brüder im Geiste? Volk und Rasse bei Wagner und Hitler – Ein kritischer Schrift-Vergleich. Tectum, Marburg 2007, ISBN 978-3-8288-9252-1.
  • Dieter David Scholz: Ein deutsches Mißverständnis. Richard Wagner zwischen Barrikade und Walhalla. Parthas, Berlin 1997, ISBN 3-932529-13-8.
  • Andreas Völlinger, Flavia Scuderi: Wagner – Die Graphic Novel. Knesebeck, München 2013, ISBN 978-3-86873-588-8.
  • Cosima Wagner: Die Tagebücher. Piper, München 1977, ISBN 3-492-02199-9.
  • Briefe Richard Wagners an eine Putzmacherin. (1864–68). Kommentiert von Daniel Spitzer (1877). Wien 1906.
  • Peter Wapnewski: Richard Wagner – die Szene und ihr Meister. Berlin-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8270-0414-7.
  • Bernd Weikl, Peter Bendixen: Freispruch für Richard Wagner? Eine historische Rekonstruktion, Universitäts-Verlag, Leipzig 2012, ISBN 978-3-86583-669-4
  • Wendelin Weißheimer: Erlebnisse mit Richard Wagner, Franz Liszt und vielen anderen Zeitgenossen. 3. Auflage. Stuttgart 1898, ISBN 3-598-53083-8.
  • Hartmut Zelinsky: Richard Wagner – ein deutsches Thema. Eine Dokumentation zur Wirkungsgeschichte Richard Wagners 1876–1976. Zweitausendundeins, Frankfurt am Main 1976.
  • Simon Callow: Being Wagner : the triumph of the will, London : William Collins, 2017, ISBN 978-0-00-810569-3

Biographische Artikel in Lexika

  • Franz Muncker: Wagner, Richard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 544–571.
  • Hanspeter Renggli: Richard Wagner. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 2037 f.

Über Wagners Werke

  • Peter Ackermann: Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ und die Dialektik der Aufklärung. Tutzing 1981, ISBN 3-7952-0310-4.
  • Udo Bermbach: Blühendes Leid. Politik und Gesellschaft in Richard Wagners Musikdramen. Stuttgart/Weimar 2003, ISBN 3-476-01847-4.
  • Udo Bermbach: Richard Wagner in Deutschland. Rezeption – Verfälschungen. Stuttgart/Weimar 2011, ISBN 978-3-476-01884-7.
  • David Boakye-Ansah: Musikdramatische Konstruktionen von Religion in Richard Wagners Ring-Tetralogie. Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8300-4895-4.
  • Dieter Borchmeyer, Ami Maayani, Susanne Vill (Hrsg.): Richard Wagner und die Juden. J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2000, ISBN 3-476-01754-0.
  • Lothar Bornscheuer: Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen. Ein Meisterwerk des Anarchismus. (PDF; 1,6 MB) Rezeption des Nibelungenstoffs, GoethezeitPortal.de, 2005.
  • John Deathridge, Martin Geck, Egon Voss (Hrsg.): Wagner Werkverzeichnis. (WWV). Schott, Mainz 1986, ISBN 3-7957-2201-2.
  • Johanna Dombois, Richard Klein: Richard Wagner und seine Medien. Für eine kritische Praxis des Musiktheaters. Stuttgart 2012, ISBN 978-3-608-94740-3.
  • Jan Drehmel, Kristina Jaspers, Steffen Vogt (Hrsg.): Richard Wagner und das Kino der Dekadenz. Vorträge: Elisabeth Bronfen, Jörg Buttergereit, Bernd Kiefer, Peter Moormann, Andreas Urs Sommer, Marcus Stiglegger. Turia + Kant, Wien/Berlin 2014, ISBN 3-85132-735-7.
  • Jens Malte Fischer: Richard Wagners ‚Das Judentum in der Musik‘. Eine kritische Dokumentation als Beitrag zur Geschichte des europäischen Antisemitismus. Insel, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-458-34317-2.
  • Jens Malte Fischer: Richard Wagner und seine Wirkung. Zsolnay Verlag, Wien 2013, ISBN 978-3-552-05614-5.
  • Sven Friedrich: Richard Wagner, Deutung und Wirkung. Würzburg 2004, ISBN 3-8260-2851-1.
  • Sven Friedrich: Der Klassik(ver)führer: Sonderband Wagners Ring-Motive. Auricula, Berlin 2004, ISBN 3-936196-02-8.
  • Sven Friedrich (Hrsg.): Richard Wagner; Werke, Schriften und Briefe. Digitale Bibliothek, Berlin 2004.
  • Martin Geck: Richard Wagners Beschäftigung mit geistlicher Musik während seiner Dresdner Zeit. In: Matthias Herrmann (Hrsg.): Die Dresdner Kirchenmusik im 19. und 20. Jahrhundert. (Musik in Dresden, 3). Laaber 1998, ISBN 3-89007-331-X, S. 121–132.
  • Arkadi Junold: Die grand opera bei Berlioz, Verdi und Wagner. Arkadien, Berlin 2011, ISBN 978-3-940863-31-7.
  • Markus Kiesel (Hrsg.): Das Richard Wagner Festspielhaus Bayreuth. nettpress, Köln 2007, ISBN 978-3-00-020809-6.
  • Richard Klein (Hrsg.): Narben des Gesamtkunstwerks. Wagners Ring des Nibelungen. München 2001, ISBN 3-7705-3565-0.
  • Josef Lehmkuhl: „Kennst du genau den RING?“ Eine Reise zu Richard Wagners Der Ring des Nibelungen. Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3347-7.
  • Josef Lehmkuhl: Gott und Gral Eine Exkursion mit Parsifal und Richard Wagner. Würzburg 2007, ISBN 978-3-8260-3690-3.
  • Josef Lehmkuhl: Der Kunst-Messias; Richard Wagners Vermächtnis in seinen Schriften. Würzburg 2009, ISBN 978-3-8260-4113-6.
  • Robert Maschka: Wagner – Tristan und Isolde. Henschel, Leipzig 2013, ISBN 978-3-89487-924-2.
  • Volker Mertens: Wagner – Der Ring des Nibelungen. Henschel, Leipzig 2013, ISBN 978-3-89487-907-5.
  • Luca Sala (Hrsg.): The Legacy of Richard Wagner. Convergences and Dissonances in Aesthetics and Reception. Turnhout, Brepols Publishers, 2012, ISBN 978-2-503-54613-1, S. 13, 452.
  • Stefan Seiler: Das Delikt als Handlungselement in Richard Wagners Der Ring des Nibelungen. Juristische Schriftenreihe Band 150, Verlag Österreich, Wien 1998, ISBN 3-7046-1257-X.
  • Stefan Lorenz Sorgner, H. James Birx, Nikolaus Knoepffler (Hrsg.): Wagner und Nietzsche: Kultur – Werk – Wirkung. Ein Handbuch. Rowohlt, Reinbek 2008, ISBN 978-3-499-55691-3.
  • Benedikt Stegemann: Orpheus, der klingende Opernführer. Folge 4: Richard Wagner. Ricordi, München, 2008, ISBN 978-3-938809-54-9.
  • Rolf Stemmle: Richard Wagners vielschichtige Opern eingängig erzählt:
  • Erik M. Vogt: Ästhetisch-Politische Lektüren zum 'Fall Wagner: Adorno – Lacoue-Labarthe – Zizek – Badiou. Turia + Kant, Wien/Berlin 2015, ISBN 978-3-85132-789-2
  • Marc A. Weiner: Antisemitische Fantasien. Die Musikdramen Richard Wagners. Übers. von Henning Thies. Henschel, Berlin 2000, ISBN 3-89487-358-2. (Originaltitel: Richard Wagner and the Anti-Semitic Imagination. University of Nebraska Press, Lincoln/London 1995, ISBN 0-8032-4775-3.)

Über Wagner-Aufführungen

  • Adolphe Appia: La mise en scène du Drame Wagnerien. Paris 1895.
  • Adolphe Appia: Die Musik und die Inszenierung. 1899.
  • Rolf Badenhausen, Harald Zielske (Hrsg.): Bühnenformen Bühnenräume Bühnendekorationen. Beiträge zur Entwicklung des Spielorts. Berlin 1974.
  • Herbert Barth (Hrsg.): Der Festspielhügel. Richard Wagners Werk in Bayreuth 1876–1976. München 1976.
  • Michael Jahn: Verdi und Wagner in Wien. Der Apfel, Wien 2012ff.
  • Detta und Michael Petzet: Die Richard Wagner-Bühne Ludwig II. München 1970.
  • Günther Schöne: Das Bühnenbild im 19. Jahrhundert. In: Katalog des Theatermuseums München. München 1959, S. 5–20.
  • Siegmund Skraup: 1924–1944. Die Sprache Bayreuths und die Sprache der Zeit. In: Theater unserer Zeit. Band 2: Der Fall Bayreuth. Basel/Stuttgart 1962.
  • Dietrich Steinbeck: Richard Wagners Tannhäuser-Szenarium. Das Vorbild der Erstaufführungen und der Dekorationspläne. (Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte). Berlin 1968, Band 64, S. 6–12.
  • Dietrich Steinbeck: Inszenierungsformen des „Tannhäuser“ (1845–1904). (Forschungsbeiträge zur Musikwissenschaft). Gustav-Bosse-Verlag, Regensburg 1964, Band XIV, S. 70–73, 103–107, 111–112.
  • Richard Wagner: Schriften und Dichtungen. Neun Bände, Leipzig 1872. Band 3: Das Kunstwerk der Zukunft. S. 147–148, 152–153. Band 5: Über die Aufführung des „Tannhäuser“. S. 164–165. Bemerkungen zur Aufführung der Oper Der Fliegende Holländer. S. 207–208.
  • Wieland Wagner (Hrsg.): Richard Wagner und das Neue Bayreuth. München 1962.

Weblinks

 Commons: Richard Wagner – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Richard Wagner – Quellen und Volltexte
 Wikisource: Wagner-Parodien – Quellen und Volltexte
Noten und Hörbeispiele
Biographisches
Thema Antisemitismus

Einzelnachweise

  1. Richard Wagners Antisemitismus, Bundeszentrale für politische Bildung. Abgerufen am 5. September 2017.
  2. Kirchliches Archiv Leipzig (KAL): Taufbuch Thomas 1811–1817, S. 156.
  3. Dieter David Scholz: Ein deutsches Missverständnis. Richard Wagner zwischen Barrikade und Walhalla. Parthas Verlag, 1997, S. 22.
  4. Siehe die Fotografie von Albert Wagner in Dieter David Scholz: Ein deutsches Missverständnis. Richard Wagner zwischen Barrikade und Walhalla. Parthas Verlag, 1997, S. 12.
  5. Autobiographie Mein Leben und Burkhard Zemlin: Stadtführer Lutherstadt Eisleben. Bindlach 1996, ISBN 3-8112-0833-0.
  6. Martin Geck: Richard Wagner, Biographie. Siedler, München 2012, ISBN 978-3-88680-927-1, S. 19
  7. Horst Grimm, Leo Besser-Walzel: Die Corporationen. Frankfurt am Main, 1986; Richard Wagner, Gregor-Dellin (Hrsg.): Mein Leben. München 1983, S. 51 ff. Dazu auch Ferdinand Kurz: Richard Wagner.Kommentar und Kritik zu dem, was er selbst von seiner Corpsfuchsenzeit erzählt. In: Deutsche Corpszeitung 31 (1914/15), S. 239–250 und 279–285; Huss: Richard Wagner als Corpsstudent. In: Studenten-Kurier 4/2006, S. 16, mit Klarstellung von Weiß: Richard Wagners mißglückte Contrahagen. In: Studenten-Kurier. 1/2007, S. 3, 4.
  8. Willi Dürrnagel: Bretter, die die Welt bedeuten. In: Liebe Nachbarn – das neue Stadtmagazin aus Würzburg. 19. Oktober 2015.
  9. Stephanie Schwarz: Feen und Wein. Richard Wagner. In: Kurt Illing (Hrsg.): Auf den Spuren der Dichter in Würzburg. Eigenverlag (Druck: Max Schimmel Verlag), Würzburg 1992, S. 53–64.
  10. Ulrich Konrad: Gastbeitrag Wo Wagner in Würzburg wohl wirklich wohnte. In: Main-Post. 13. Dezember 2013.
  11. Zit. nach Martin Gregor-Dellin: Richard Wagner. Sein Leben, sein Werk, sein Jahrhundert. Ein Künstler erwacht im Vormärz.
  12. Wagner-Verband Minden: Lebensdaten.
  13. Textfeld, abgerufen am 4. Juli 2013.
  14. Briefwechsel König Ludwig und Richard Wagner.
  15. J. M. Hyson, S. D. Swank: Dr. Newell Sill Jenkins: progenitor of cosmetic dentistry. In: Journal of the California Dental Association. Band 31, Nummer 8, August 2003, S. 626–629, PMID 13677405.
  16. Cosima Wagner: Die Tagebücher. Piper, München 1977, Band 2, S. 509. ISBN 3-492-02199-9.
  17. Martin Gregor-Dellin: Richard Wagner – Sein Leben, sein Werk, sein Jahrhundert. Piper, München 1980–2012, ISBN 3-492-02527-7, Piper ebooks ISBN 978-3-492-95991-9
  18. Diether de la Motte: Harmonielehre. Bärenreiter, Kassel 1985, S. 212.
  19. Martin Vogel: Der Tristan-Akkord und die Krise der modernen Harmonielehre. Düsseldorf 1962.
  20. Altug Ünlü: Der ‚Tristan-Akkord‘ im Kontext einer tradierten Sequenzformel. (PDF; 184 kB) In: Musiktheorie. Heft 2, 2003.
  21. On the road to industrialization: nutritional status in Saxony, 1690–1850
  22. Friedrich Nietzsche: Der Fall Wagner. Abschnitt 4.
  23. Das Vorspiel zu Richard Wagners Oper Tristan und Isolde spielt schon in Thomas Manns berühmtem Roman Die Buddenbrooks eine wichtige Rolle bei der Charakterisierung verschiedener Personen des Romans, und später hat Th. M. sogar eine eigene Novelle Tristan geschrieben.
  24. Zit. nach Thomas Mann: Achtung Europa! Band 4, Hrsg. Hermann Kurzke, Frankfurt am Main, 1995, S. 342.
  25. Klaus Schröter: Thomas Mann im Urteil seiner Zeit. Abgerufen am 26. November 2008.
  26. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006, S. 636.
  27. Die Protokolle der Weisen von Zion und die jüdische Weltpolitik. Böpple, München 1923, Ausgabe 1933 auf S. 133:
    „Als eines der Vorzeichen dieses kommenden Kampfes […] steht die Erkenntnis des Wesens des Dämons unseres heutigen Verfalls […].“
  28. A. Arluke, B. Sax: Understanding Nazi Animal Protection and the Holocaust. In: Anthrozoös. 1992 H. 5, S. 6–31:
    Wagner unterstützte unter anderem in einem offenen Brief Anliegen der Tierschutzbewegung im Kaiserreich (Offenes Schreiben an Herrn Ernst von Weber Verfasser der Schrift Die Folterkammern der Wissenschaft, 1879, in: R. Wagner, Gesammelte Werke, Leipzig 1888). Wagner betonte, die Menschheit könne durch Verzicht auf Fleischgenuss zu einem höheren moralischen Dasein gelangen, wurde selbst aber nicht Vegetarier.
  29. a b Barrie Koskys Bayreuther „Meistersinger“ umjubelt. In: Kölner Stadt-Anzeiger, 26. Juli 2017, abgerufen am 21. November 2017.
  30. a b Jan Schleusener: Ist der Beckmesser ein Jude? In: Die Welt, 26. Juli 1999, abgerufen am 20. November 2017.
  31. a b c Derrick Everett: Wasn't Wagner anti-Semitic? (aus den FAQ der Newsgroup [humanities.music.composers.wagner]).
  32. Derrick Everett: Was Beckmesser based on Eduard Hanslick? (aus den FAQ der Newsgroup [humanities.music.composers.wagner]).
  33. Ludger Hoffmann: Richard Wagner, Das Judentum in der Musik. Antisemitismus zwischen Kulturkampf und Vernichtung (PDF; 228 kB). In: Peter Conrady (Hrsg.): Faschismus in Texten und Medien: Gestern – Heute – Morgen? Athena Verlag, Oberhausen 2004, S. ?
  34. Dieter Borchmeyer, Ami Maayani, Susanne Vill (Hrsg.): Richard Wagner und die Juden. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart/Weimar 2000, ISBN 978-3-476-01754-3 (vgl. Perlentaucher-Rezensionsnotizen).
  35. Ein Aufsatzband belegt, wie der Bayreuther Kreis deutsche Geschichte schrieb (Memento vom 24. August 2013 im Internet Archive). Nordbayerischer Kurier, 22. August 2013.
  36. Die Herrin von Bayreuth. Deutsche Welle, 25. Juli 2013.
  37. Bild des Monats: „Zug der Götter nach Walhall“ von Hans Thoma. Städel-Blog, 20. September 2013.
  38. Die dunklen Winkel der Villa »Wahnfried«. Sonntagsblatt Bayern, 22. Juli 2012.
  39. Popstars des 19. Jahrhunderts. stadtblatt-online.de, abgerufen 14. November 2014.
  40. Kein Grund zum Feiern. In: Jüdische Allgemeine; abgerufen 4. Januar 2013.
  41. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. Ullstein, Berlin Neuausgabe 2002, Lizenzausgabe des Spiegel-Verlags, Hamburg 2007, S. 94.
  42. Zit. nach Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. Ullstein, Berlin Neuausgabe 2002, Lizenzausgabe des Spiegel-Verlags, Hamburg 2007, S. 96.
  43. Saul Friedländer, Hitler und Wagner, in: ders./Jörn Rüsen (Hrsg.), Richard Wagner im Dritten Reich, C. H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-42156-3, S. 165–179.
  44. Joachim Köhler: Wagners Hitler. Der Prophet und sein Vollstrecker. K. Blessing, München 1997.
  45. Hitler zwischen Bayreuth und Mariafeld. Neue Zürcher Zeitung, 19. Mai 2002.
  46. Hans Rudolf Vaget: Im Schatten Wagners; Thomas Mann über R. Wagner, Texte und Zeugnisse.
  47. Heer über Wagner als Hitlers Wegbereiter. Musterknaben der Verfolgungsmaschinerie. In: Kulturvollzug. Das digitale Feuilleton für München. 8. Oktober 2012.
  48. „Wir wollen doch die Juden aussen lassen“. welt.de, 10. Juli 2012.
  49. a b c Wagner ist in Israel immer noch ein Reizthema. Artikel im Handelsblatt vom 20. Mai 2013, abgerufen am 17. September 2016.
  50. Berliner Orchester spielte Wagner bei spiegel.de, abgerufen am 5. Juni 2012.
  51. Erste Wagner-Gesellschaft in Israel gegründet, derStandard.at, 17. November 2010.
  52. Geteiltes Echo in Israel auf Wagner-Konzert, naumburger-tageblatt.de, faz.net
  53. Wagner-Konzert in Israel abgesagt. Spiegel Online; abgerufen am 5. Juni 2012.
  54. Maschka, S. 17.
  55. . In:Richard Wagner, Das Kunstwerk der Zukunft. In: Kindlers Neues Literaturlexikon. München 1992.
  56. Muenze und Briefmarke zum 200. Wagner-Geburtstag. In: welt.de. Abgerufen am 9. April 2015.
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