Bob Hoskins

Bob Hoskins

geboren am 26.10.1942 in Bury St. Edmunds, Suffolk, England, Grossbritannien

gestorben am 29.4.2014 in London, England, Grossbritannien

Bob Hoskins

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Robert William Bob Hoskins (* 26. Oktober 1942 in Bury St Edmunds, Suffolk) ist ein ehemaliger britischer Schauspieler, Filmregisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor. Hoskins spielte häufig raue Arbeitertypen mit Herz oder Verbrecher. Sein Markenzeichen sind seine kleine und rundliche Körpergestalt (bei 1,66 m Körpergröße) sowie sein stechender Blick, der auf seiner Kurzsichtigkeit beruht. Seine bekannteste Rolle ist die des abgehalfterten Privatdetektivs Eddie Valiant in Falsches Spiel mit Roger Rabbit.

Leben und Karriere

Nachdem Hoskins die Schule beendet hatte, begann er eine Ausbildung als Buchhalter, brach diese jedoch vorzeitig ab. Vor seinem Debüt als Theaterschauspieler 1969 arbeitete er in verschiedenen Gelegenheitsjobs, unter anderem als Feuerschlucker und Seemann. Seine erste Rolle beim Theater bekam er zufällig. Er wollte einen Freund zum Casting begleiten und wurde, ohne dass er vorher eine Schauspielschule besucht hatte, selbst entdeckt, nachdem ihn sein Freund zum Vorsprechen überredet hatte.

Seine erste Filmrolle erhielt er 1972 in der Fernsehserie Villains. 1973 spielte er in The National Health, or Nurse Nortons Affair mit Neville Aurelius, George Browne, Lynn Redgrave und Gillian Barge. Einem breiteren Publikum wurde er 1978 mit der Hauptrolle in der von Dennis Potter konzipierten BBC-Fernsehreihe Tanz in den Wolken bekannt. Bei dieser Musicalverfilmung zeigte Hoskins, dass er ein talentierter Tänzer ist. Mit Filmen wie Rififi am Karfreitag (1980) oder Mona Lisa (1986) erwarb er sich bei Kritikern einen hervorragenden Ruf. Für die Rolle des ehemaligen Häftlings George in Mona Lisa wurde Hoskins bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1986 zusammen mit Michel Blanc als Bester Schauspieler ausgezeichnet. Bei der Verleihung des Oscars war er als Bester Schauspieler nominiert. Im Jahr darauf erhielt er für diese Rolle den BAFTA-Award. 1991 drehte er Tod im Spiegel mit Tom Berenger und Greta Scacchi. 1993 war er in Super Mario Bros. mit Dennis Hopper und Fiona Shaw zu sehen. Der Film floppte an den Kinokassen als misslungene Umsetzung des Nintendo-Videospiels. Für Hoskins bedeutete dies einen herben Rückschlag in seiner Karriere, und er bezeichnete seine Mitwirkung später als einen seiner größten Fehler.

1998 war er in Cousin Bette mit Jessica Lange, Geraldine Chaplin und Simon McBurney zu sehen, 2004 in Beyond the Sea mit Kevin Spacey, John Goodman und Greta Scacchi. Hoskins arbeitete mit Steven Spielberg, Julia Roberts, Cher und Dustin Hoffman zusammen. Ende der 1990er Jahre wirkte er in eher kleineren Projekten mit, um junge Schauspieler zu fördern. Ab 2000 drehte Hoskins wieder häufiger in Hollywood. Er spielte unter anderem mit Jennifer Lopez und Morgan Freeman. 2005 war er mit Ewan McGregor in dem Psychothriller Stay zu sehen. Im Film Lady Henderson präsentiert war er mit Judi Dench zu sehen. Neben Ben Affleck spielte er in Die Hollywood-Verschwörung. 2006 war er in dem Episodenfilm Paris, je taime in einer Szene an der Seite von Fanny Ardant zu sehen.

Für seine Rolle in dem unter der Regie von Shane Meadows entstandenen Spielfilm Twenty Four Seven erhielt Hoskins den Europäischen Filmpreis als Bester Schauspieler. Vier Jahre später war er für seine Rolle in Last Orders für diese Auszeichnung nominiert. 1989 war Hoskins für einen Golden Globe als Bester Hauptdarsteller in Falsches Spiel mit Roger Rabbit als Eddie Valiant nominiert. 2006 erhielt er eine weitere Nominierung, für seine Rolle: Vivian Van Damm, als Bester Nebendarsteller, in Lady Henderson präsentiert.

2011 wurde bei Hoskins eine Parkinson-Erkrankung diagnostiziert. Im August 2012 gab er aufgrund dessen seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft bekannt.[1] Hoskins war von 1967 bis 1978 mit Jane Liversey verheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor. 1982 heiratete er Linda Banwell, mit der er ebenfalls zwei Kinder hat.

Synchronsprecher

Hoskins spricht einen ausgeprägten Cockney-Dialekt, der auch in einigen seiner Filme als Stilmittel Verwendung fand. Seine deutschen Synchronstimmen waren verschiedene Sprecher[2], zumeist Klaus Sonnenschein, Mogens von Gadow und Thomas Fritsch. Hoskins war selbst ebenfalls als Synchronsprecher tätig, so zum Beispiel in den Filmen Balto Ein Hund mit dem Herzen eines Helden oder Garfield 2.

Filmografie (Auswahl)

  • 1975: Royal Flash
  • 1980: Rififi am Karfreitag (The Long Good Friday)
  • 1982: The Wall
  • 1983: Der Honorarkonsul (The Honorary Consul)
  • 1984: Cotton Club (The Cotton Club)
  • 1985: Brazil
  • 1985: Mussolini and I
  • 1986: Mona Lisa
  • 1987: Auf den Schwingen des Todes (A Prayer for the Dying)
  • 1988: Falsches Spiel mit Roger Rabbit (Who Framed Roger Rabbit)
  • 1990: Der Chaoten-Cop (Heart Condition)
  • 1990: Meerjungfrauen küssen besser (Mermaids)
  • 1991: Tod im Spiegel (Shattered)
  • 1991: Hook
  • 1991: Der Gefallen, die Uhr und der sehr große Fisch (The Favour, the Watch and the Very Big Fish)
  • 1992: Ein verrückter Leichenschmaus (Passed Away)
  • 1993: Super Mario Bros.
  • 1995: Nixon
  • 1995: Balto Ein Hund mit dem Herzen eines Helden (Balto, Stimme)
  • 1996: Michael
  • 1996: Joseph Conrads: Der Geheimagent (The Secret Agent)
  • 1997: Spiceworld Der Film (Spice World)
  • 1998: Cousine Bette (Cousin Bette)
  • 1999: Captain Jack
  • 1999: David Copperfield* 1999: Felicia, mein Engel (Felicias Journey)
  • 2001: Duell Enemy at the Gates (Enemy at the Gates)
  • 2001: Die vergessene Welt (The Lost World)
  • 2002: Manhattan Love Story (Maid in Manhattan)
  • 2003: Auf Messers Schneide (Den of Lions)
  • 2004: Johannes XXIII. Für eine Welt in Frieden (Il papa buono)
  • 2004: Beyond the Sea Musik war sein Leben (Beyond the Sea)
  • 2005: Die Maske 2: Die nächste Generation (Son of the Mask)
  • 2005: Lady Henderson präsentiert (Mrs Henderson Presents)
  • 2005: Stay
  • 2005: Unleashed Entfesselt (Danny The Dog)
  • 2006: Paris, je taime
  • 2007: Outlaw
  • 2007: Ruby Blue
  • 2006: Die Hollywood-Verschwörung (Hollywoodland)
  • 2008: Doomsday Tag der Rache (Doomsday)
  • 2008: Pinocchio
  • 2009: Disneys Eine Weihnachtsgeschichte (A Christmas Carol)
  • 2010: We Want Sex (Made in Dagenham)
  • 2011: Neverland Reise in das Land der Abenteuer (Neverland, Miniserie)
  • 2012: Snow White and the Huntsman

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Spiegel Online (Hrsg.): Britischer Filmstar Bob Hoskins beendet Karriere. (Zugriff am 2012-08-08)
  2. synchronkartei.de (letzter Zugriff: 19. Oktober 2010)
Normdaten: Library of Congress Control Number (LCCN): n 83009538 | Virtual International Authority File (VIAF): 90664498
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 18.01.2014 22:16:42

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