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Musiker

Charlie Watts

Charlie Watts

geboren am 2.6.1941 in London, England, Grossbritannien

gestorben am 24.8.2021 in London, England, Grossbritannien

Charlie Watts

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Charles Robert „Charlie“ Watts (* 2. Juni 1941 in Islington, London, England) ist seit Januar 1963 Schlagzeuger der Rolling Stones, verfolgt nebenbei aber auch Soloprojekte.

Biographie und Musik

Watts besuchte die Fryant Way Infants School in Kingsbury. Seit 1952 ging er auf die Tylers Croft Secondary Modern School. Mit 13 Jahren kaufte er sich ein Banjo, verlor aber schnell die Lust am Spielen und funktionierte es zu einer Trommel um. Zu Weihnachten 1955 bekam er von seinen Eltern Linda und Charles ein einfaches Schlagzeug geschenkt und fand Gefallen am Instrument. Zu dieser Zeit war er von Schlagzeuger Chico Hamilton beeinflusst. 1960 verließ Watts die Kunstschule Harrow Art School und arbeitete für eine Werbeagentur. 1961 entwarf er mit Ode To a High Flying Bird ein Kinderbuch über Charlie Parker, welches erstmals 1965 veröffentlicht wurde.

Seit 1960 spielte Watts in der Band Blues By Five. Auf ihn aufmerksam geworden, bot Alexis Korner ihm 1961 an, seiner Band Blues Incorporated als Schlagzeuger beizutreten, doch Watts musste beruflich bis Februar 1962 nach Dänemark. Nach seiner Rückkehr nach England spielte er im Trio des Komikers und Pianisten Dudley Moore, doch kurz darauf trat er Blues Incorporated bei. Bei einem Auftritt im Ealing Club 1962 traf Watts erstmals Brian Jones. Dieser wurde nun ebenfalls als Gitarrist Mitglied bei Blues Incorporated. Nach einem Auftritt im April 1962 wurde der junge Mick Jagger als Sänger der Band engagiert.

Im Juni 1962 trennten sich Jones und Jagger von Blues Incorporated und gründeten mit Keith Richards, Dick Taylor, Ian Stewart und Mick Avory die Rolling Stones. Im Dezember 1962 verließ Watts Blues Incorporated, da er sich für nicht gut genug hielt, um mit so ausgezeichneten Künstlern zusammenzuspielen. Zur gleichen Zeit wurde bei den Stones der Bassist Dick Taylor durch Bill Wyman ersetzt. Da auch Mick Avory die Stones verließ, um bei den Kinks einzusteigen, trat die Band kurzzeitig ohne Schlagzeuger auf. Nach einem „Aufnahmegespräch“ zwischen Ian Stewart und Watts traten die Rolling Stones am 12. Januar 1963 erstmals mit Charlie Watts am Schlagzeug auf – eine Besetzung, die Jahrzehnte Bestand haben sollte. Auf Grund seines trockenen, direkten Schlagzeugstils gilt er als das rhythmische Fundament der Band und wurde 1989 mit ihr in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

In den 1970er- und 1980er-Jahren war Watts lange alkoholabhängig, konnte sich aber durch Selbstdisziplin und Konsequenz erfolgreich von dieser Sucht lösen. In den 80er-Jahren tourte er mit einer eigenen Big Band, der Musikerkollegen wie Jack Bruce, Evan Parker und Courtney Pine angehörten. 2001 war er in Japan mit einem Tentett, das sich auf Jazz konzentrierte.

Seit 2010 ist Charlie Watts vermehrt mit der 2009 gegründeten Band The ABC&D of Boogie Woogie unterwegs. Die Buchstaben A, B, C und D stehen für die Anfangsbuchstaben der Vornamen der Bandmitglieder. Neben Watts sind an dem Boogie-Woogie- und Swing-Projekt die beiden Pianisten Axel Zwingenberger und Ben Waters sowie der Kontrabassist Dave Green beteiligt, mit dem Watts seit dem fünften Lebensjahr befreundet ist. Sie spielten unter anderem Konzerte in Monaco, Paris, in der Londoner Royal Festival Hall, in Hamburg, München, Prag, Monte Carlo, Graz und Bad Ischl. Ende Oktober 2010 folgte ein weiterer Auftritt im Rahmen des Festivals Steinegg Live in Steinegg bei Bozen. Auch 2011 und 2012 ging die Band auf kleinere Tourneen, 2012 trat sie dabei erstmals außerhalb Europas in New York auf.

Der Rolling Stone listete Watts 2016 auf Rang zwölf der 100 besten Schlagzeuger aller Zeiten.[1]

Instrumente

Charlie Watts spielt ein Schlagzeug der Firma Gretsch, in der Konfiguration: Bass Drum, Hänge-Tom (das er separat auf einem Ständer positioniert), Stand-Tom, Snare, Hi-Hat und vier Becken.

Privates

Watts ist seit 1964 mit seiner Frau Shirley verheiratet. Ihre Tochter wurde 1968 geboren. Er und Keith Richards sind die Mitglieder der Rolling Stones, die nur einmal geheiratet haben. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt er in Devonshire das Vollblutaraber-Gestüt Halsdon.[2] 2004 diagnostizierte man beim ehemaligen Raucher Watts Kehlkopfkrebs. Nach einer Strahlentherapie ist er genesen und ging im August 2005 mit den Stones erneut auf Welttournee.

Soloprojekte

  • Rocket 88 – Rocket 88 (1981)
  • Live – Fulham Town Hall – The Charlie Watts Orchestra (1986)
  • Tribute to Charlie Parker With Strings – Charlie Watts (1992)
  • From One Charlie – Charlie Watts Quintet (1992)
  • Warm & Tender – Charlie Watts (1993)
  • Long Ago & Far Away – Charlie Watts (1996)
  • Charlie Watts/Jim Keltner Project – Charlie Watts & Jim Keltner (2000)
  • Watts at Scott’s (live) – Charlie Watts & The Tentet (2004)
  • The Magic of Boogie Woogie – Charlie Watts, Axel Zwingenberger, Dave Green (2010)
  • Boogie 4 Stu – A Tribute To Ian Stewart – Ben Waters (2011)
  • Live in Paris – The ABC&D of Boogie Woogie (2012)
  • Charlie Watts Meets the Danish Radio Big Band (2017)

Einzelnachweise

  1. 100 Greatest Drummers of All Time. Rolling Stone, 31. März 2016, abgerufen am 6. August 2017 (englisch).
  2. Hossein Amirsadeghi (Hrsg.): Das Arabische Pferd - Mythen und Legenden & Geschichte und Gestüte. München, 1999; S. 211.

Literatur

  • Charlie Watts: Der swingende Stein (Interview) Jazzthetik 95 (2012): 56–58

Weblinks

 Commons: Charlie Watts – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 17.07.2018 08:49:07

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