Martin Grubinger

geboren 1983 in Salzburg, Österreich

Martin Grubinger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Martin Grubinger (* 29. Mai 1983 in Salzburg) ist ein österreichischer Schlagzeuger, Multi-Percussionist und Moderator.

Leben

Seinen ersten Unterricht erhielt Grubinger von seinem Vater Martin Grubinger senior, einem Schlagzeuger und Lehrer am Mozarteum. Bereits als Jugendlicher nahm er an internationalen Wettbewerben wie dem Marimba-Weltwettbewerb in Okaya (Japan) teil, wo er wie beim EBU-Wettbewerb in Norwegen zu den Finalisten gehörte.

Grubinger studierte am Bruckner-Konservatorium in Linz und ab 2000 am Mozarteum in Salzburg.

Martin Grubinger gilt als einer der weltbesten Marimbaphon-Spieler. Er tritt weltweit in großen Konzerthallen und -sälen auf und war bereits in der Carnegie Hall in New York, dem Concertgebouw (Amsterdam), dem Palais des Beaux Arts in Brüssel, dem Gewandhaus zu Leipzig sowie den Philharmonien von Köln und Luxemburg zu hören. Er spielte u. a. Rebond unter Iannis Xenakis sowie unter Simone Young mit dem Bergen Philharmonic Orchestra. Aufsehen erregte Grubinger im Jahr 2006 mit einem so genannten Schlagzeugmarathon, dem Showdown at Vienna Musikverein (Wiener Musikverein) oder mit einer siebenstündigen Schlagzeugnacht im Rahmen des Beethovenfestes 2006.

Als Solist brachte er mehrere Stücke zur Uraufführung, so Kompositionen von Anders Koppel und Rolf Wallin; am 2./3. Dezember 2007 war er in der Hamburger Musikhalle der Solist der Uraufführung von Avner Dormans Schlagzeugkonzert Frozen in Time, begleitet von den Hamburger Philharmonikern unter Simone Young. Dieses Stück spielte Grubinger auch im Januar 2008 mit den Münchner Philharmonikern unter Juraj Valcuha. Im Februar 2010 trat er zusammen mit dem hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Frank Strobel beim Music Discovery Project 2010 in der Frankfurter Jahrhunderthalle auf (andere Mitwirkende waren u. a. die deutsche Hip-Hop-Band Blumentopf und die deutsch-israelische Popsängerin Hila Bronstein).

Bruno Hartl komponierte für ihn das Konzert für Marimbaphon, 4 Pauken, Percussion und Orchester; Friedrich Cerha ein Konzert für Schlagwerk und Orchester, (Uraufführung Salzburg 2009, Mozarteumorchester Salzburg unter Ivor Bolton, weitere Aufführung 2011 mit den Wiener Philharmonikern).

In den Jahren 2010 und 2011 wurde Martin Grubingers vierstündiges Projekt The Percussive Planet mit einem 28-köpfigen, international besetzten Instrumentalensemble u. a. auch im Rahmen des Rheingau Musik Festival in der Phoenix-Halle in Mainz aufgeführt.[1]

Martin Grubinger ist mit der Pianistin Ferzan Önder verheiratet [2] und lebt in Unterdorf in Thalgau.

Moderatorentätigkeit

Seit Mai 2010 moderiert Grubinger das Musikmagazin KlickKlack im Bayerischen Fernsehen im Wechsel mit der Cellistin Sol Gabetta.[3]

Gesellschaftliches Engagement

Martin Grubinger äußerte sich ausdrücklich und wiederholt gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. In Workshops mit unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen weist er immer wieder darauf hin, dass die Vielfalt globaler Kulturen, Traditionen und Religionen ein bereicherndes Element einer humanistisch orientierten Gesellschaft sei.[4] [5] So sagte er 2010 ein Konzert beim Carinthischen Sommer aus Protest gegen die Wiedervereinigung von BZÖ und FPÖ ab und will grundsätzlich in Kärnten erst wieder auftreten, wenn dort ein Klima herrscht, das sich auch dem Multikulturellen, dem Miteinander, dem Zusammenhalt verschiedener Traditionen, verschiedener Völker, verschiedener Einflüsse auch wieder verbunden fühlt.[6]

Preise und Auszeichnungen

  • 2007: Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festival
  • 2010: Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland

Filme

  • Der Perkussionist Martin Grubinger im Konzert. Fernseh-Reportage, Deutschland, 2012, 3:46 Min., Skript: Jens von Larcher, Produktion: Deutsche Welle, Redaktion: euromaxx, Erstsendung: 5. Juli 2012, Online-Video von DW.
  • Martin Grubinger & The Percussive Planet Ensemble. Konzertaufnahme, Deutschland, 2011, 85 Min., Produktion: WDR, Deutsche Grammophon, Mitschnitt eines Konzerts in der Kölner Philharmonie vom 8. Mai 2010 im Rahmen der MusikTriennale Köln.
  • Martin Grubinger. Der Gipfelstürmer. Dokumentarfilm, Deutschland, 2008, 45 Min., Buch und Regie: Daniel Finkernagl, Alexander Lück, Produktion: AVE, ZDF, 3sat, Erstsendung: 19. April 2008 bei 3sat, Reihe: Junge Interpreten, Filminformationen mit Film-Anfang (8 Min.).
  • Singende Trommeln und rasender Puls. Der Multipercussionist Martin Grubinger. Dokumentation, Deutschland, 2006, 52 Min., Regie: Alexander Carlo Stenzel, Produktion: hr, Filminformationen von arte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Harald Budweg: Die Familie, die Ösis und die ganze Welt. In: FAZ, 2. Juli 2011, S. 50
  2. Frederik Hanssen: Martin Grubinger. Immer schön schlagfertig bleiben. In: Die Zeit, 11. August 2010
  3. KlickKlack: Das Musikmagazin. Gefunden am 22. Januar 2011.
  4. Martin Grubinger tritt an für eine humanistische Gesellschaft und gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus. In: Laudatio zur Verleihung des Würth-Preises 2010 In: jmd.info, 29. Januar 2010, (PDF-Datei, 1 S.; 99 kB); mu:v ist die junge Initiative der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD)
  5. Musik, Humanismus und Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Das sind die 3 Prioritäten. In: Martin Grubinger im mu:v-Interview. In: jmd.info, 2009
  6. Uschi Loigge: Salzburger Star-Percussionist sagt Kärnten-Auftritt ab. In: Kleine Zeitung, 7. Januar 2010
Normdaten: Library of Congress Control Number (LCCN): no 2007-117864 | Virtual International Authority File (VIAF): 35631148
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 20.02.2014 22:46:33

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Martin Grubinger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.