Riccardo Chailly

Riccardo Chailly

geboren am 20.2.1953 in Milano, Lombardia, Italien

Riccardo Chailly

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Riccardo Chailly (* 20. Februar 1953 in Mailand) ist ein italienischer Dirigent.

Leben

Riccardo Chailly erhielt seine musikalische Grundausbildung von seinem Vater, dem Komponisten Luciano Chailly, bevor er am örtlichen Konservatorium in die Klasse von Franco Caracciolo eintrat. Er belegte Meisterkurse bei Piero Guarino in Perugia und Franco Ferrara an der Accademia Musicale Chigiana in Siena.

Sein Debüt gab Chailly bereits 1970 in Mailand. Der Dirigent Claudio Abbado holte den 21-Jährigen als seinen Assistenten und zweiten Dirigenten an die Scala. Ab 1974 war er an den großen Opernhäusern der Welt tätig, so dirigierte er regelmäßig in Chicago und 1977 in San Francisco. Von 1982 bis 1989 war er Chefdirigent des Radio-Symphonie-Orchesters Berlin.

1985 debütierte er beim Concertgebouw-Orchester in Amsterdam, wo er anschließend von 1988 bis 2004 als Chefdirigent tätig war. Er dirigierte dort das Standardrepertoire, insbesondere die Symphonien von Mahler und Bruckner, aber erweiterte das Repertoire auch um zeitgenössische Werke und italienische Opern.

Seit 2005 war Riccardo Chailly Chefdirigent des Gewandhausorchesters Leipzig sowie Generalmusikdirektor der Oper Leipzig. 2008 legte er nach Differenzen, die durch den Leitungswechsel an der Oper entstanden waren, das Amt des Generalmusikdirektors nieder, verlängerte aber gleichzeitig seinen Vertrag als Gewandhauskapellmeister bis 2015. 2013 verlängerte er seinen Vertrag als Gewandhauskapellmeister bis 2020, beendete jedoch diesen Vertrag kurzfristig mit der Saison 2015/2016. Sein Nachfolger ist seit der Spielzeit 2017/2018 Andris Nelsons.[1]

Seit Januar 2015 ist er Musikdirektor der Mailänder Scala, als Nachfolger von Daniel Barenboim. Hier dirigiert er auch ab 2016 Madama Butterfly. Seit Sommer 2016 ist Chailly der offizielle Nachfolger des 2014 verstorbenen Claudio Abbado Chefdirigent des Lucerne Festival Orchestra, am 12. August 2016 gestaltete er die Festspieleröffnung mit Gustav Mahlers Achter Sinfonie, der sogenannten Sinfonie der Tausend.[2] Chailly gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten der Gegenwart. Seine Amsterdamer Einspielungen sowie seine Aufnahmen mit dem Gewandhausorchester Leipzig werden weltweit hoch gelobt.

Riccardo Chailly war 1973 mit der argentinisch-italienischen Violinistin Anahi Carfi verheiratet, mit der er die 1974 geborene Tochter Luana hat, die Ehe wurde nach kurzer Zeit geschieden. In zweiter Ehe ist er seit 1982 mit Gabriella Terragni verheiratet.

Ehrungen

  • 1992/93 Premio Abbiati
  • 1998 Ritter des Ordens vom Niederländischen Löwen
  • 1998 Großkreuz des Italienischen Verdienstordens
  • 2003 Antonio-Feltrinelli-Preis
  • 2009 Internationaler Mendelssohn-Preis zu Leipzig (Kategorie Musik)[3]
  • 2012 ECHO Klassik in der Sparte Dirigent des Jahres für sein Album Beethoven: The Symphonies (erschienen bei Decca/Universal)[4]
  • 2015 Echo Klassik mit dem Gewandhausorchester in der Kategorie Sinfonische Einspielung des Jahres – Musik des 19. Jahrhunderts[5]

Aufnahmen (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andris Nelsons soll 21. Gewandhauskapellmeister werden. Pressemitteilung vom 9. September 2015, Stadt Leipzig, Referat Kommunikation (PDF; 324 KB), abgerufen am 10. September 2015.
  2. Chefdirigent Riccardo Chailly. In: Website des Lucerne Festival.
  3. Mendelssohn-Preis 2009. Abgerufen am 10. Februar 2009.
  4. Homepage Echo Klassik
  5. echoklassik.de - Preisträger 2015 abgerufen am 18. Oktober 2015
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 19.09.2018 12:19:11

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Riccardo Chailly aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.