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Musiker

John Fogerty

John Fogerty - © www.myspace.com/johnfogerty

geboren am 28.5.1945 in Berkeley, CA, USA

John Fogerty

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John Cameron Fogerty (* 28. Mai 1945 in Berkeley, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Sänger, Songwriter und Rockgitarrist.

Biografie

Karriere

Fogerty war Frontmann und Leadgitarrist der Rockband Creedence Clearwater Revival (CCR), die von ihm und seinem älteren Bruder Tom Fogerty (Rhythmusgitarre) Ende der 1950er als die Blue Velvets gegründet und später von der Plattenfirma in The Golliwogs umbenannt wurde. Zwischen 1969 und 1972 hatten Creedence Clearwater Revival neun Top-Ten-Singles wie Fortunate Son, Proud Mary und Bad Moon Rising.

Nach seiner Zeit bei Creedence Clearwater Revival begann Fogerty eine Solokarriere. 1973 erschien sein Album Blue Ridge Rangers, auf dem er alle Instrumente spielte. Die Songs waren zum Teil Gospel-Songs wie Have Thine Own Way, Lord oder Working on a Building. Zwei Singles aus diesem Album, Jambalaya (On the Bayou) und Hearts of Stone, konnten sich in den Top-40 der Billboard Hot 100 platzieren.[1] Eine weitere Single als Blue Ridge RangersYou Don't Owe Me / Back in the Hills – erschien im Herbst 1973,[2] blieb jedoch weitgehend unbeachtet.

Die erste unter seinem Namen erschienene Single war Comin’ Down the Road, die auf keinem regulären Album enthalten war. Sie erreichte Anfang 1974 Platz 37 in den deutschen Singlecharts.[3] Das Album John Fogerty kam 1975 heraus, mit eher mäßigem Erfolg. Darauf sind die Lieder Rockin’ All Over the World und Almost Saturday Night.

Die nächsten Jahre waren weniger durch musikalische Veröffentlichungen geprägt, sondern mehr durch einen Rechtsstreit mit dem Label Fantasy Records und Saul Zaentz, die John Fogerty nicht aus dem Plattenvertrag entlassen wollten, der Knebelcharakter hatte. Dies lähmte die Schaffenskraft des Musikers. John Fogerty rächte sich später mit eindeutig zweideutigen Songs wie Mr. Greed und Zanz Can’t Danz, der nach weiteren Rechtsstreitigkeiten schließlich in Vanz Can’t Danz umbenannt werden musste.

Mitte der Achtziger Jahre gelang John Fogerty ein Comeback. Das Album Centerfield mit den Hits The Old Man Down the Road und Rock and Roll Girls kam 1985 auf Platz 1 der Billboard-Pop-Album-Charts.[4] Auch dieses Album spielte Fogerty als One Man Band ein. 1986 war The Eye of the Zombie weit weniger erfolgreich. 1997 erschien das Album Blue Moon Swamp und 1998 das Live-Album Premonition, das viele alte CCR-Songs sowie seine größten Soloerfolge enthält.

Als Grenzgänger nahm Fogerty immer wieder Titel im Country-Sound auf, die unter anderem auf CMT liefen (z. B. der Country-Rock-Song Southern Streamline oder das gesamte Album "The Blue Ridge Rangers Rides Again" 2009). 2004 wurde das Album Deja Vu (All Over Again) veröffentlicht; das Titelstück ist ein Protestsong gegen den Irakkrieg. Das Album enthält neben weiteren typischen Fogerty-Nummern auch ein Duett mit Mark Knopfler. Während dieser Zeit wurde auch die politische Einstellung Fogertys deutlich, da er an der von Bruce Springsteen organisierten Vote for change Tour 2004 teilnahm, deren Ziel es war, John Kerry in dessen Präsidentschaftswahlkampf zu unterstützen. Während der Tour absolvierte Fogerty seinen Auftritt ohne eigene Band. Vielmehr spielte er mit Springsteens E Street Band, beispielsweise das Titelstück der seinerzeit neuen CD, aber auch ältere Lieder wie Centerfield oder Travellin Band.

Ende 2005 erschien das Best-of-Album The Long Road Home, nachdem sich John Fogerty mit dem zwischenzeitlich unter neuem Management agierenden Label Fantasy nach 30 Jahren wieder geeinigt hatte. Das Album enthielt einen Abriss über das Gesamtwerk von Fogerty aus der Zeit mit Creedence Clearwater Revival und seinen Soloplatten, außerdem vier Live-Aufnahmen, jedoch keine neuen Songs. Unter demselben Titel ist im Juni 2006 eine Konzert-DVD erschienen, die im September 2005 im Wiltern Theatre in Los Angeles mitgeschnitten wurde.

Im Oktober 2007 erschien mit Revival Fogertys erstes Studioalbum nach drei Jahren. Im Rahmen seiner Revival-Tournee 2008 wurde während des Konzerts in der Royal Albert Hall in London am 24. Juni ein Konzert mitgeschnitten, das unter dem Namen Comin’ Down the Road am 11. Dezember 2009 auf DVD veröffentlicht wurde.[5][6]

John Fogerty tourt nahezu jährlich durch Europa. Seine Band besteht neben Fogerty selbst (Gesang/Gitarre/Mundharmonika) aus James Intvelt (Gitarre), Hunter Perrin (Gitarre), David Santos (Bass), Kenny Aronoff (Schlagzeug), Michael Webb (Keyboard/Gitarre) und Jason Mowery (Fiddle/Gitarre).

Rolle als Songschreiber

Proud Mary wurde von Ike und Tina Turner gecovert und ist einer ihrer größten Hits. Elvis Presley nahm das Lied erstmals Anfang 1970 in sein Live-Repertoire auf und hatte es bis Mitte der 1970er Jahre in seinem Programm.

Rockin’ All Over the World wurde von Status Quo aufgenommen und ist in dieser Version weit bekannter als das Original. Auch die amerikanische Rockband Bon Jovi spielt diesen Song regelmäßig im Rahmen ihrer Live-Konzerte.

Almost Saturday Night wurde von Dave Edmunds als Single herausgebracht.

Have You Ever Seen the Rain brachte Bonnie Tyler in die Charts und auch der britische Sänger Rod Stewart feierte mit dem Song Erfolge. Auch die Ramones coverten das Lied auf ihrem Album "Acid Eaters."

Die amerikanische Countrysängerin Emmylou Harris nahm 1981 eine Version von Bad Moon Rising für ihr Album Evangeline auf. Die Grungeband Nirvana sowie die Alternative Country-Band 16 Horsepower spielten in den 1990er Jahren häufig live auf Konzerten ihre Interpretationen des Titels.

Sein Song Lookin' Out My Back Door wurde von der Melodic-Death-Metal-Band Children of Bodom in deren eigenem Stil gecovert.

Von Green River existieren Coverversionen von Bill Wyman's Rhythm Kings und des Australiers Ian Moss (Cold Chisel), eine LoFi-Version des US-amerikanischen Singer-Songwriters M. Ward und eine Live-Aufnahme des Schweizer Gitarristen Hank Shizzoe.

Privates

John Fogerty ist seit 1991 in zweiter Ehe mit Julie Lebiedzinski verheiratet, mit der er vier Kinder hat. Seiner Frau hat er den Titel Joy of My Life gewidmet. Aus erster Ehe mit Martha Paiz hat er drei Kinder. Seine Söhne Shane und Tyler spielten häufig bei Konzerten als Gäste mit.

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[7][8] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1973 The Blue Ridge Rangers 47
(15 Wo.)
Erstveröffentlichung: April 1973
1975 John Fogerty 78
(7 Wo.)
Erstveröffentlichung: September 1975
1985 Centerfield 23
(16 Wo.)
2
(22 Wo.)
4
(15 Wo.)
48
(11 Wo.)
1
(51 Wo.)
Erstveröffentlichung: 15. Januar 1985
1986 Eye of the Zombie 15
(2 Wo.)
15
(4 Wo.)
26
(19 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1. Oktober 1986
1997 Blue Moon Swamp 28
(15 Wo.)
46
(1 Wo.)
26
(14 Wo.)
37
(31 Wo.)
Erstveröffentlichung: 16. Mai 1997
2004 Deja Vu All Over Again 61
(1 Wo.)
56
(2 Wo.)
23
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: 17. September 2004
2007 Revival 24
(4 Wo.)
39
(4 Wo.)
45
(7 Wo.)
80
(1 Wo.)
14
(15 Wo.)
Erstveröffentlichung: 2. Oktober 2007
2009 The Blue Ridge Rangers Rides Again 32
(2 Wo.)
50
(3 Wo.)
29
(4 Wo.)
98
(1 Wo.)
24
(8 Wo.)
Erstveröffentlichung: 28. August 2009
2013 Wrote a Song for Everyone 24
(4 Wo.)
11
(5 Wo.)
25
(3 Wo.)
75
(1 Wo.)
3
(15 Wo.)
Erstveröffentlichung: 24. Mai 2013

Weitere Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[7] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1998 Premonition 47
(8 Wo.)
38
(4 Wo.)
29
(16 Wo.)
Erstveröffentlichung: 2. Juni 1998
Livealbum
2005 The Long Road Home 78
(8 Wo.)
32
(6 Wo.)
13
(19 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1. November 2005
Kompilation

weitere Veröffentlichungen

  • 1976: Hoodoo
  • 1998: Live
  • 2006: The Long Road Home – In Concert (DE: , US: )
  • 2007: The Best of the Songs of
  • 2009: Comin' Down the Road: The Concert at Royal Albert Hall
  • 2010: Centerfield 25th Anniversary
  • 2011: Live In Texas
  • 2011: Live In Chicago
  • 2014: On Stage 2007
  • 2015: Rock & Roll All Stars - Five Broadcasts
  • 2016: On the Box
  • 2017: Live On Air (mit Jerry Garcia)

Singles

Jahr Titel
Album
Chartplatzierungen[7] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1972 Jambalaya (On the Bayou)
The Blue Ridge Rangers
16
(16 Wo.)
Erstveröffentlichung: November 1972
1973 Hearts of Stone
The Blue Ridge Rangers
33
(3 Wo.)
12
(8 Wo.)
37
(12 Wo.)
Erstveröffentlichung: März 1973
Comin' Down the Road 37
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: November 1973
1975 Rockin’ All over the World
John Fogerty
40
(2 Wo.)
27
(11 Wo.)
Erstveröffentlichung: August 1975
Almost Saturday Night
John Fogerty
78
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: November 1975
1976 You Got The Magic
Hoodoo
87
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: April 1976
1984 The Old Man Down the Road
Centerfield
49
(8 Wo.)
12
(8 Wo.)
27
(1 Wo.)
90
(4 Wo.)
10
(18 Wo.)
Erstveröffentlichung: Dezember 1984
1985 Rock and Roll Girls
Centerfield
10
(12 Wo.)
83
(3 Wo.)
20
(12 Wo.)
Erstveröffentlichung: März 1985
Centerfield
Centerfield
44
(13 Wo.)
Erstveröffentlichung: Mai 1985
1986 Eye of the Zombie
Eye of the Zombie
25
(1 Wo.)
81
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: August 1986

Creedence Clearwater Revival

  • 1968: Creedence Clearwater Revival
  • 1969: Bayou Country
  • 1969: Willy and the Poor Boys
  • 1969: Green River
  • 1970: Cosmo’s Factory
  • 1970: Pendulum
  • 1972: Mardi Gras

Ohne John Fogertys Zustimmung wurden veröffentlicht (da die Rechte der Songs bei Saul Zaentz lagen):

  • 1973: Creedence Gold
  • 1973: More Creedence Gold
  • 1973: Live in Europe
  • 1976: Chronicle I
  • 1980: The Concert
  • 1986: Chronicle II

Auszeichnungen

  • 1993: Rock and Roll Hall of Fame mit CCR
  • 1997: Grammy für Blue Moon Swamp
  • 1998: Orville Gibson Lifetime-Award
  • 1998: Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
  • 2005: Songwriters Hall of Fame
  • Der Rolling Stone listete Fogerty auf Rang 72 der 100 besten Sänger sowie auf Rang 40 der 100 besten Songwriter aller Zeiten.[9][10]

Literatur

  • John Fogerty: Mein Leben - Meine Musik(Der Gründer von Creedence Clearwater Revival erzählt). Hannibal Verlag, Höfen 2016, ISBN 978-3-85445-499-1 (Originalausgabe: Fortunate Son)
  • Mark Bloemeke, Rüdiger Bloemeke: John Fogerty und das Drama Creedence Clearwater Revival. Voodoo Verlag, 2005, ISBN 3-00-003885-X.
  • Mark Bloemeke: Songs For Everyone. John Fogerty und Creedence Clearwater Revival – das musikalische Werk. Voodoo Verlag, 2015, ISBN 978-3-00-049687-5.
  • Peter Koers: Creedence Clearwater Revival: Rocking All Over The World; eine Biographie. Sonnentanz-Verlag, Augsburg 1994, ISBN 3-926794-17-8.
  • Creedence Clearwater Revival: Fotografien von Didi Zill. Mit ausführlichen Begleittexten zur Bandgeschichte von CCR und zu den Fotografien von Peter Koers. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2003, ISBN 3-89602-407-8.
  • Christoph Dieckmann: König der Provinz. ZEITmagazin Leben Nr. 47, 15. November 2007, S. 42–45.

Quellen

  1. Joel Whitburn: The Billboard Book of Top 40 Hits. 7. Auflage. Billboard Books, New York 2000, ISBN 0-8230-7690-3, S. 239.
  2. http://www.ccrfanpage.com/jfhistory.php CCR Fanpage, John Fogerty Chronik
  3. Günter Ehnert (Hrsg.): Hit-Bilanz, Deutsche Chart Singles 1956-1980. Taurus-Press, Hamburg 1990, ISBN 3-922542-24-7, S. 75.
  4. http://www.allmusic.com/album/mw0000193840/awards AMG, John Fogerty, Centerfield, Charts & Awards, The Billboard 200
  5. Offizielle Website
  6. [1]
  7. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US
  8. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK US
  9. 100 Greatest Singers of All Time. Rolling Stone, 2. Dezember 2010, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).
  10. The 100 Greatest Songwriters of All Time. Rolling Stone, August 2015, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).

Weblinks

 Commons: John Fogerty – Sammlung von Bildern
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 11.01.2018 22:01:47

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