Fritz Brun

Fritz Brun

geboren am 18.8.1878 in Luzern, LU, Schweiz

gestorben am 29.11.1959 in Grosshöchstetten, BE, Schweiz

Fritz Brun

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Fritz Brun (* 18. August 1878 in Luzern; † 29. November 1959 in Grosshöchstetten) war ein Schweizer Komponist und Dirigent.

Leben und Wirken

Fritz Brun war Komponist, Dirigent und Pianist. Brun absolvierte das Gymnasium in Luzern und genoss regelmässigen Klavierunterricht. 1896–1901 studierte er am Kölner Konservatorium bei Franz Wüllner Komposition und Dirigat und bei Max van de Sandt Klavier. 1897 erhielt Brun dank der Komponisten Friedrich Hegar und Hans Huber ein Stipendium. In Köln schloss Brun Freundschaft mit Volkmar Andreae, der ebenfalls in Köln studierte. Die Freundschaft zu Othmar Schoeck und die Auseinandersetzung mit dessen Werk widerspiegelt sich in der Instrumentierung dreier Lieder des Kollegen (Auf meines Kindes Tod, Die drei Zigeuner, Jugendgedenken). Anschliessend folgte eine Anstellung bei Prinz Georg von Preußen in Berlin als dessen Musiklehrer und Privatmusiker. Nach dem Tod des Prinzen (Mai 1902) ging Brun nach London, gab dort Privatunterricht und schlug sich mit dem Instrumentieren von Couplets für das Variété durch. Im Oktober 1902 übernahm Brun eine Stelle als Klavier- und Theorielehrer am Konservatorium von Dortmund. Zudem war er Italienischlehrer für Sänger.

1903 wurde Brun Klavierlehrer an der Musikschule Bern.

1909 bis 1943 wurde er zum Dirigenten der Sinfoniekonzerte der Bernischen Musikgesellschaft berufen. Zudem übernahm er die Leitung des „Cäcilienvereins“ und der „Berner Liedertafel“. Mit diesen Chören unternahm Brun auch Konzertreisen ins angrenzende Ausland. Volkmar Andreae brachte Bruns zweite, vierte, fünfte und neunte Symphonie zur Uraufführung, Hermann Scherchen die sechste, siebte und achte Symphonie in Winterthur.

1912 heiratete Fritz Brun Hanna Rosenmund. Mit ihr hatte er drei Kinder.

Von 1926 bis 1940 war er Vizepräsident des schweizerischen Musik-Gesellschaft Tonkünstlervereins.

Auf das Ende der Saison 1940/1941 legte Brun alle öffentlichen Ämter nieder und zog in das Dorf Morcote (Kanton Tessin) am Luganersee, um sich ganz dem Komponieren zu widmen. Dort lebte er in der 'Villa Indipendenza'.

Fritz Brun starb in Grosshöchstetten. Seine Asche wurde in Grindelwald begraben, wo er besonders gern wanderte.

Werke

Brun komponierte zehn Sinfonien und zwei sinfonische Dichtungen (Aus dem Buche Hiob, 1906), ein Klavier-, ein Cellokonzert, zwei Kantaten, vier Streichquartette, Chormusik und Lieder.

Bruns zehn Sinfonien haben oft Brucknersche Dimensionen. Ihr Tonfall reicht vom Verbissenen bis zum Koboldhaften, vom Leichten bis zum Schwerblütig-Dräuenden. Sie entstanden zwischen 1901 und 1953, die vierte bis achte zwischen den späten 1920er und frühen 1940er Jahren. Der Klanggestus wird gelöster und heller.

Zu Lebzeiten des Komponisten setzten sich Dirigenten wie Volkmar Andreae, Paul Sacher oder Hermann Scherchen für Bruns Werke ein.

Private Sponsoren finanzierten die erste Gesamteinspielung der zehn Sinfonien auf Tonträger; diese wurde 2016 vollendet. Der Zürcher Komponist und Dirigent Adriano spielte die Werke mit dem Moscow Symphony Orchestra ein (Label: Guildmusic).

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