Rudy Vallee

Rudy Vallee

geboren am 28.7.1901 in Island Pond, VT, USA

gestorben am 3.7.1986 in North Hollywood, CA, USA

Rudy Vallée

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Hubert Prior „Rudy“ Vallée (* 28. Juli 1901 in Island Pond, Vermont; † 3. Juli 1986 in North Hollywood, Los Angeles) war ein US-amerikanischer Sänger, Saxophonist, Bandleader, Schauspieler und Entertainer.

Leben

Vallée wurde in Vermont geboren, sein Vater stammte aber von französischsprachigen Kanadiern aus dem Raum Québec. Seinen Vornamen Rudy erhielt er auf dem College von seinen Mitstudenten nach dem Saxophonisten Rudy Wiedoeft, dessen Platten er intensiv studierte. Vallée wuchs in Westbrook (Maine) auf und spielte schon als Teenager Schlagzeug und später Klarinette und Saxophon in verschiedenen Bands in Neuengland. 1924/25 spielte er in der Savoy Havana Band in London. Danach studierte er an der Yale University, wo er einen Abschluss in Philosophie machte, und gründete eine eigene Band, Rudy Vallée and the Connecticut Yankees. Dort begann er auch zu singen (zuerst bei einem Engagement im Heigh Ho Club in New York City), obwohl er eine eher dünne Tenorstimme hatte. Als Ausgleich verwendete er die damals aufkommenden elektrischen Mikrofone oder ein Megaphon, was zu seinem Markenzeichen wurde.

Er gilt als einer der ersten Crooner (gefolgt später von Bing Crosby und Frank Sinatra), mit Erfolg insbesondere beim weiblichen Publikum. Er bekam seinen ersten Schallplattenvertrag[1] (1928 bei Columbia Records, ab 1929 bei Victor und in den 1930ern bei wechselnden Plattenfirmen) und trat im Radio auf – WABC übertrug seine Show vom Heigh Ho Club. Er war der erste, der den Song As Time Goes By aufnahm (1931), die bekanntere Version stammt aus dem Film Casablanca von 1943, und aus diesem Anlass veröffentlichte Victor seine alte Aufnahme von 1931 neu, die ein Hit wurde[2]. 1928 hatte er eine eigene Show (offiziell The Fleischmann Hour, inoffiziell The Rudy Vallée Hour), in der er sowohl Unbekannte als auch Showgrößen einlud und als einer der ersten auch schwarze Musiker präsentierte – 1937 bestand er darauf, dass Louis Armstrong für ihn in seiner Radioshow als Präsentator einsprang, was damals ein Novum war. Seine Erkennungsmelodie war Heigh Ho Everybody (nach dem Club, wo sein Erfolg begann). 1929 erschien seine Autobiographie (Vagabond Dreams Come True), und er begann auch im Film aufzutreten, zuerst in The Vagabond Lover (1929). Später trat er vor allem in komischen Nebenrollen auf, z. B. in der Screwball-Komödie The Palm Beach Story von Preston Sturges 1942 oder in Gentlemen Marry Brunettes (1955, von Richard Sale) mit Jane Russell.

Er schrieb viele seiner Songs selbst – sie wurden teilweise auch von Duke Ellington (Deep Night, Musik Charles Henderson, von Vallée zuerst 1928 aufgenommen), Art Tatum und Glenn Miller (Oh Ma Ma!) interpretiert. Zu seinen Hits gehörten The Stein Song (auch als University of Maine Fighting Song bekannt) 1929, Vieni Vieni (in Italienisch gesungen), Life Is Just a Bowl of Cherries, The Drunkard Song (There is a Tavern in the Town). Letzterer war 1934 ein Hit für ihn. In einer der Aufnahme-Sessions konnte er sein Lachen nicht mehr stoppen – Victor veröffentlichte beide Aufnahmen.

Er setzte seine Karriere in die 1940er und 1950er Jahre fort, wobei er im Zweiten Weltkrieg eine Band der Küstenwache leitete. 1961 hatte er ein Comeback mit der Broadway-Show How to Succeed in Business without even Trying. Noch in den 1980er Jahren tourte er mit einer eigenen auf ihn zugeschnittenen Show.

Er war kurz mit der Schauspielerin Jane Greer verheiratet (Scheidung 1944) und heiratete 1946 Eleanor Norris (sie schrieb Memoiren My Vagabond Lover). Die Ehe hielt bis zum Tod von Vallée. Er liegt in Westbrook (Maine) begraben.

Filmografie (Auswahl)

  • 1929: The Vagabond Lover
  • 1938: Gold Diggers in Paris
  • 1939: Second Fiddle
  • 1942: Atemlos nach Florida (The Palm Beach Story)
  • 1945: It’s in the Bag!
  • 1946: Margie
  • 1947: So einfach ist die Liebe nicht (The Bachelor and the Bobby-Soxer)
  • 1947: Verrückter Mittwoch (The Sin of Harold Diddlebock)
  • 1948: Geheimnis der Mutter (I Remember Mama)
  • 1948: My Dear Secretary
  • 1948: Die Ungetreue (Unfaithfully Yours)
  • 1955: So liebt man in Paris (Gentlemen Marry Brunettes)
  • 1967: Wie man Erfolg hat, ohne sich besonders anzustrengen (How to Succeed in Business Without Really Trying)
  • 1968: Die Nacht, als Minsky aufflog (The Night They Raided Minsky's)
  • 1968: Live a Little, Love a Little
  • 1976: Won Ton Ton, der Hund der Hollywood rettete (Won Ton Ton: The Dog Who Saved Hollywood)

Weblinks

 Commons: Rudy Vallee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erste Aufnahmen erschienen 1921, Nola und A Dream
  2. Wegen des recording ban konnte damals nicht neu aufgenommen werden
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 19.11.2018 21:25:47

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