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Band
Climax Blues Band
Climax Blues Band
Die Climax Blues Band ist eine britische Bluesrock-Band, die 1967 in Stafford gegründet wurde und bis in die frühen 1980er Jahren, insbesondere in den USA, kommerziell sehr erfolgreich war.
Karriere
Ursprünglich nannte sich die Gruppe um Frontmann Colin Cooper The Climax Chicago Blues Band, 1971 kürzte sie ihren Namen auf Climax Chicago indem das Etikett Blues Band gestrichen wurde. Um Verwechslungen mit der US-amerikanischen Band Chicago vorzubeugen, wurde 1972 Chicago aus dem Namen gestrichen, dafür wieder das Etikett Blues Band in den Namen genommen.
Im Laufe der Zeit gab es etliche Umbesetzungen, wobei das sogenannte Tightly Knit Line-up (Cooper, Haycock, Holt, Cuffley), die erfolgreichste Besetzung der Bandgeschichte, bis 1982 Bestand hatte. Auch kam es schon früh zu Änderungen in der Stilrichtung; spielte die Band auf ihrem Debütalbum noch reinen Chicago Blues, entwickelte sich der Stil zunächst kontinuierlich in eine härtere, progressive Richtung mit Einflüssen aus Jazz, Folk und Psychedelic Rock. Beeinflusst von der aufkommenden Disco-Musik der frühen 1970er Jahren, entfernte sich die Band zunehmend vom Blues und wechselte ab dem Stamp Album (1975) zu einem kommerzielleren, von Funk dominierten Stil.
1973 begab sich die Band auf ihre erste US-Tour, welche ihren Höhepunkt mit einem Konzert in der berühmten Carnegie Hall und einem Auftritt in der New York Academy of Music fand. Letzter wurde von einem Radio-Sender landesweit live ausgestrahlt, was der Climax Blues Band einen höheren Bekanntheitsgrad verschaffte. Im Folgejahr wurde ein Konzertmitschnitt davon als Doppel-Livealbum FM/Live veröffentlicht. Die Single-Auskopplung I Am Constant / Goin' To New York wurde zu ihrem bis dahin größten kommerziellen Erfolg. Es folgten US-Tourneen mit Größen wie Albert King, BB King, James Brown, T-Bone Walker, Jeff Beck, Johnny Winter, Steve Miller, Bad Company, Black Sabbath, Curved Air, Dire Straits, The Eagles, Electric Light Orchestra, Emerson, Lake and Palmer, Lynyrd Skynyrd, Marshall Tucker Band, Wishbone Ash und ZZ Top. Konzerte mit Besucherzahlen bis 20'000 wurden zur Regel.
Der kommerzielle Durchbruch gelang ihnen mit den Welthits Couldn’t Get It Right vom Album Gold Plated (1976) und I Love You vom Album Flying the Flag (1980).
Nach dem Ausstieg von Bassist Derek Holt (1982) und Gitarrist Pete Haycock (1984) ließ der Erfolg ab Mitte der 1980er Jahren allmählich nach. Es folgten zahlreiche Umbesetzungen, bis die Band Ende 1985 schließlich komplett auseinanderfiel.
1986 formierte Colin Cooper die Climax Blues Band neu; Bassist Derek Holt und Keyboarder Roger Glover kehrten zurück. Neu rekrutiert wurden Lester Hunt (Gitarre) und Roy Adams (Schlagzeug).
1988/89 hatte die Climax Blues Band einen letzten Achtungserfolg mit der Single California Sunshine, vom Album Drastic Steps, an welchem sich Originalmitglied Derek Holt jedoch nicht beteiligte. Dieser verließ die Band 1991 endgültig. An seine Stelle trat Neil Simpson.
Im Jahr 1993 gab es ein Comeback mit dem Live-Album Blues from the Attic, bei dem die Band um das einzige verbliebene Gründungsmitglied und Frontmann Colin Cooper zu ihren musikalischen Wurzeln zurückkehrte.
Multiinstrumentalist Colin Cooper starb am 3. Juli 2008 in seiner Heimat Stafford an den Folgen seines langjährigen Krebsleidens. Pete Haycock starb am 31. Oktober 2013 im Alter von 62 Jahren an einem Herzinfarkt.
Nach Coopers Tod setzte sich die Band aus Johnny Pugh (Gesang, Saxophon, Mundharmonika), Lester Hunt (Gesang, Gitarre), George Glover (Gesang, Keyboards), Neil Simpson (Bass) und Roy Adams (Schlagzeug) zusammen. Johnny Pugh hat die Band 2012 aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Er wurde von Johnny Mars ersetzt, der die Band nach nur kurzer Zeit aus unbekannten Gründen wieder verließ. Mars wurde ersetzt mit Graham Dee (Gesang) und Chris Aldridge (Saxophon, Mundharmonika).
Auf der Band-eigenen Homepage wurde am 15. März 2016 ein neues Studioalbum angekündigt. Erstmals seit dem wenig erfolgreichen Drastic Steps (1988) soll dieses wieder Eigenkompositionen beinhalten.
Zur Promotion des neuen Albums veröffentlichte die Band am 2. September 2017 eine EP mit dem Titel Tempus Fugit, welche 4 originale Songs beinhaltet und sich stilistisch wieder näher an vergangenen kommerziellen Erfolgen als am Blues orientiert.
Diskografie
Studioalben
Jahr | Titel | Chartplatzierungen[1] | Anmerkungen | |
---|---|---|---|---|
UK | US | |||
1969 | Plays On | — | 197 (1 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 1969 |
1972 | Rich Man | — | 150 (10 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 1972 |
1974 | Sense of Direction | — | 37 (29 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 1974 |
1975 | Stamp Album | — | 69 (11 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 1975 |
1976 | Gold Plated | 56 (1 Wo.) |
27 (44 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 1976 |
1978 | Shine On | — | 71 (11 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 1978 |
1979 | Real to Reel | — | 170 (6 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 1979 |
1980 | Flying the Flag | — | 75 (16 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 1980 |
Livealben
Jahr | Titel | Chartplatzierungen[1] | Anmerkungen | |
---|---|---|---|---|
UK | US | |||
1973 | FM/Live | — | 107 (30 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 1973 |
Weitere Veröffentlichungen:
|
|
Singles
Jahr | Titel | Chartplatzierungen[1] | Anmerkungen | |
---|---|---|---|---|
UK | US | |||
1977 | Couldn't Get It Right Gold Plated |
10 (9 Wo.) |
3 (22 Wo.) |
Erstveröffentlichung: Oktober 1976 |
1978 | Makin' Love Shine On |
— | 91 (4 Wo.) |
Erstveröffentlichung: Juni 1978 |
1980 | Gotta Have More Love Flying the Flag |
— | 47 (12 Wo.) |
Erstveröffentlichung: November 1980 |
1981 | I Love You Flying the Flag |
— | 12 (27 Wo.) |
Erstveröffentlichung: Februar 1981 |
Weitere Singles:
- 1969: Like Uncle Charlie / Loving Machine
- 1970: Reap What I’ve Sowed / Louisiana Blues
- 1970: Reap What I’ve Sowed / Spoonful
- 1971: Towards the Sun / Everyday
- 1972: Shake Your Love / You Make Me Sick
- 1973: Mole on the Dole / Like Uncle Charlie
- 1973: I Am Constant (live) / Goin’ to New York (live)
- 1974: Sense of Direction / Bird to Whistle
- 1974: Reaching Out / Milwaukee Truckin’ Blues (Chipper’s Song)
- 1975: Using the Power / Running Out of Time
- 1976: Together and Free / Berlin Blues
- 1978: Mistress Moonshine / Teardrops
- 1978: When Talking Is Too Much Trouble / Take a Hold
- 1979: Summer Rain / Money In Your Pocket
- 1979: Children of the Night-Time / Long Distance Love
- 1980: Dance the Night Away / Blackjack and Me
- 1981: Breakdown / Breakdown
- 1982: Darlin’ (Edit) / Darlin’ (Edit)
- 1982: Friends In High Places / Movie Queen
- 1983: Listen to the Night / Church
- 1988: The Winner (Remix) / American Dream
- 1988: California Sunshine / Good Times
- 1988: Couldn't Get It Right (88 Mix, 12" Version) / Couldn't Get It Right (88 Mix, 7" Version) / The Deceiver
Gastauftritte
- Die Climax Blues Band spielte auf dem 1978 veröffentlichten Studioalbum Three’s a Crowd der Tarney/Spencer Band sämtliche Instrumente.
- Auf dem 2016 erschienenen Album Live in New Jersey (January 1974) der Band Wishbone Ash sind auf dem Stück Where Were You Tomorrow Pete Haycock an der Gitarre und Colin Cooper am Saxophon zu hören.
Weitere Veröffentlichungen
- 1973: BBC Stereo Pop Special – 56 (live in London, 1973)
- 1976: BBC Stereo Pop Special – 134 (Paris Theatre, London, 1976)
- 1979: The Warner Bros. Music Show (Promo-LP, live in Miami, 1979)
Colin Cooper
- 1965: Can’t Let Her Go / Make Her Mine (Single mit The Hipster Image)
- 1965: Keele Rag Record, in Aid of Charity (EP mit The Hipster Image)
- 2004: African Holocaust (Gastauftritt als Saxophonist bei Steel Pulse)
- 2014: The Colin Cooper Project – From the Vaults
Pete Haycock
- 1986: 39 Bars (live mit Stan Webb's Chicken Shack)
- 1986: Total Climax
- 1987: Guitar and Son (instrumentales Studioalbum)
- 1987: Lucienne / The Claymore (Single)
- 1988: Metal Rythm (Gastgitarrist bei Gary Numan)
- 1988: Guitar Speak (Kompilation mit namhaften Gitarristen)
- 1989: Night of the Guitar
- 1989: H Factor (mit Derek Holt und Steve Hunter als The H Factor)
- 1990: Electric Light Orchestra Part Two
- 1991: Original Motion Picture Soundtrack Thelma & Louise (Instrumentaltitel Thunderbird)
- 1991: The Soft Spot
- 1992: Livin’ It
- 2001: The Wings of a Film (Album von Hans Zimmer, Gitarre beim Instrumentaltitel Thunderbird)
- 2006: Bikers’ Dozen (instrumentales Studioalbum)
- 2008: Live [2007] (als Peter Haycock’s True Blues feat. Glen Turner)
- 2011: LovePower and Peace (als Robin George’s LovePower)
- 2015: Broke Heart Blues (als Climax Blues)
Derek Holt
- 1986: Love Lessons (Single mit Stewart Copeland)
- 1989: H Factor (mit Pete Haycock und Steve Hunter als The H Factor)
- 1995: Industry/Sport/Pop (Jingles mit Gary Moberley)
- 1996: Sports/Corporate/Leisure/Soap (Jingles mit Gary Moberley)
- 1999: After the Climax
- 2001: Showreel of Original Music
- 2004: Hear and Now
- 2005: Paradise Lost
- 2005: Sunflowers
- 2009: January Child
- 2015: It Is What It Is
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- Climax Blues Band bei Allmusic (englisch)
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Climax Blues Band aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
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