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Band

Neville Brothers

Neville Brothers

Neville Brothers

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

The Neville Brothers sind eine US-amerikanische Band aus New Orleans. Sie mischen in ihrer Musik R&B, Soul und Jazz. Alle vier Bandmitglieder sind leibliche Brüder.

Bandmitglieder

  • Art (eigentlich Arthur Lanon; * 17. Dezember 1937), Keyboards, Gesang
  • Charles (* 28. Dezember 1938), Saxophon, Flöte, Gesang
  • Aaron (* 24. Januar 1941), Keyboards, Gesang, auch als Solokünstler bekannt
  • Cyril (* 10. Januar 1948), Percussion, Gesang

Biografie

Der Anfang

Die vier Brüder wuchsen in New Orleans auf, wo sie auch von Anfang an mit der für die Stadt und für die Südstaaten der USA typischen Musik in Berührung kommen. Besonders prägend war für sie der Klang der Marching-Bands, eine Art „Dixieland-Marschmusik“, der von großen, militärähnlichen Paraden (wo diese Musikform auch ihren Ursprung hat), durch die ganze Stadt getragen wurde. Art, der Älteste, machte seine ersten Musikerfahrungen dann auch mit einer Marching-Band, den „The Hawketts“, an seiner High School. 1954 nahm diese Band den Song „Mardi Gras Mambo“ auf Schallplatte auf. Die beiden jüngeren Brüder Charles und Aaron spielten zunächst ebenso in der Schulkapelle.

Erste Aufnahmen und The Meters

Aaron Neville erzielte 1960 mit „Over You“ einen ersten Achtungserfolg. Hieran war auch seine markante Stimme nicht ganz unwesentlich beteiligt: eine kehlig, eindringliche Falsettstimme und sein unüberhörbares Vibrato. Erst sechs Jahre später konnte er an den Erfolg von „Over You“ anknüpfen; 1966 hatte er mit „Tell It Like It Is“ den nächsten Hit, der 1982 dann noch mal von den „Neville Brothers“ gemeinsam auf ihren „Nevillization“-Alben aufgenommen wurde. Er wurde mittlerweile von 13 weiteren Künstlern gecovert.

Aarons Bruder Art begann ebenfalls Anfang der 1960er Jahre eine Solokarriere und erlangte regionale Bekanntheit, die ihn zum Weitermachen motivierte. 1967 gründete er die Band „Art Neville & The Sounds“, bei der seine Brüder Aaron und Charles als Tontechniker arbeiteten. Dadurch wurde auch Charles zunehmend an das Musikgeschäft herangeführt. „Art Neville & The Sounds“ waren recht erfolgreich, so dass sie bei „Sensu Enterprises“ als Studioband unter Vertrag kamen und als Backing-Band bei Robert Palmer auftraten.

Art und Cyril wollten aber mehr als nur Studiomusiker sein und entwickelten ein neues musikalisches Ziel. 1968 entschlossen sie sich mit einem groovebasierenden R&B-Stil als „The Meters“ aufzutreten.

Währenddessen wurde Charles bei B. B. King in New York City engagiert. Dort arbeitet er dann auch mit unterschiedlichen Jazzbands zusammen. In dieser Zeit kam Charles mit Drogen in Kontakt und wurde nach seiner Rückkehr nach New Orleans zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe wegen Besitzes von Marihuana verurteilt. Nach seiner Entlassung aus der Haft steigt er bei „The Meters“ ein.

In dieser Zeit wurden die „Rolling Stones“ auf die Band aufmerksam. Ihnen gefiel der schwere New-Orleans-Funk und so traten „The Meters“ als Vorband bei einer der Welttourneen der „Rolling Stones“ auf. 1976 trennten sich „The Meters“ dann trotz des Erfolges.

Die Neville-Brothers

Im Jahre 1977 wurde die Formation „Neville Brothers“ gegründet, die nun alle vier Brüder musikalisch vereinte. Der Erfolg war zunächst eher mäßig. Ihr erster Plattenvertrag bei Capitol Records wurde gleich nach ihrem ersten Album aufgelöst. Drei Jahre später erhielten sie musikalische Unterstützung von Bette Midler. 1981 bekamen sie bei A&M einen neuen Plattenvertrag. Jedoch war auch das für dieses Label aufgenommene Album „Fiyo on the Bayou“ kein kommerzieller Erfolg, so dass der Plattenvertrag auch hier wieder gelöst wurde. Die Neville Brothers blieben Kritikerlieblinge ohne großen kommerziellen Erfolg.

Der Wechsel zum Independent-Label „Tiny Black“ brachte dann wieder einigen Erfolg, so dass sich die drei ab 1982 erschienenen Alben, von denen die ersten beiden Live-Alben waren, recht gut verkauften. Damals nahmen sie auch die Titel „Tell It Like It Is“ (Aaron Neville, 1966) und „Caravan“ von Duke Ellington neu auf, was beim Publikum gut ankam.

1987 nahm EMI die Nevilles unter Vertrag und sie konnten sogar mit Keith Richards und Carlos Santana zusammenarbeiten. Doch auch hier setzte sich die Odyssee der Plattenfirmen-Wechsel fort, denn wider Erwarten war das für EMI aufgenommene Album „Uptown“ auch kein Verkaufsschlager.

So wechselten die Neville Brothers wieder zu A&M, wo sie 1989 unter der Leitung von Daniel Lanois das Album „Yellow Moon“ – mit kreolischer Prägung – aufnahmen. Mit der Single „Sister Rosa“ schafften sie es endlich auch in die internationalen Hitlisten. Der Erfolg lag auch daran, dass sich Daniel Lanois gut in die musikalischen Vorstellungen der Neville Brothers einfühlen konnte, und zudem große Erfahrung als Produzent besaß.

Auf dem Album „Brother’s Keeper“ von 1990 konnten sie sich mit ihrer Mischung aus Gospel, Rhythm and Blues und Funk endgültig durchsetzen und erreichten auch eine größere weltweite Hörerschaft. Jedoch blieben auch die später veröffentlichten, weiteren CDs ohne großen Bekanntheitsgrad.

Aaron Neville war weiterhin auch als Solokünstler tätig. Die Gruppe „Neville Brothers“ veröffentlichte noch weitere gemeinsame Alben in den 1990er Jahren. Auf ihrem aktuellen Album von 2004 „Walkin’ in the Shadow of Life“ beziehen sie Aarons Sohn Ivan und Arts Sohn Ian mit in ihre Projekte ein. Beide Söhne haben sich auch schon unabhängig davon einen Namen gemacht und spielen unter anderem gemeinsam in der Band Dumpstaphunk. Ivan arbeitete außerdem bereits mit Bonnie Raitt, Chaka Khan, Keith Richards und den Spin Doctors.

Im 4. Quartal 2013 wurde Cyril Nevilles Soloalbum „Magic Honey“ in der Sparte „Blues und Bluesverwandtes“ in die PdSK-Bestenliste aufgenommen.[1]

Diskografie

  • 1978 The Neville Brothers
  • 1981 Fiyo on the Bayou
  • 1981 Sitting in Limbo (Single)
  • 1982 Nevillization I
  • 1983 Nevillization II
  • 1984 Neville-ization
  • 1987 Uptown
  • 1987 Whatever It Takes (Single)
  • 1987 Live in New Orleans
  • 1989 Yellow Moon (auch als Single)
  • 1989 Fire and Brimstone (Single)
  • 1990 Brother’s Keeper
  • 1990 Fearless (Single)
  • 1990 Bird on a Wire (Single)
  • 1992 Family Groove
  • 1992 Fly Like an Eagle (Single)
  • 1992 On the Other Side of Paradise (Single)
  • 1994 Live on Planet Earth
  • 1995 Mitakuye Oyasin Oyasin
  • 1996 All My Relations
  • 1996 Ain’t No Sunshine (Single)
  • 1998 Live at Tipitina’s
  • 1999 Valence Street
  • 2004 Walkin’ in the Shadow of Life

Hits

Auswahl:

  • Brother Blood
  • Yellow Moon
  • Louisiana 1927
  • Brother John / Iko Iko
  • Everybody Plays the Fool
  • Sister Rosa
  • Fly Like an Eagle
  • Close Your Eyes
  • Brother Jake
  • Use Me
  • Bird on a Wire
  • Family Groove
  • Don’t Take Away My Heaven
  • My Blood
  • With God on Our Side
  • Tell It Like It Is
  • Ain’t No Sunshine
  • Fire on the Bayou
  • Shake Your Tambourine

Einzelnachweise

  1. http://www.schallplattenkritik.de/bestenlisten/650-bestenliste-4-2013

Weblinks

Diese Seite wurde zuletzt geändert am 27.04.2017 12:16:38

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