Wailers

The Wailers

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The Wailers (auch bekannt unter The Wailing Wailers, Bob Marley and the Wailing Wailers oder heute The Wailers Band) ist eine jamaikanische Roots-Reggae-Band. Sie ist bis heute die bekannteste und erfolgreichste Reggaeformation.

Geschichte

Anfang der 1960er Jahre gründen Franklin Delano Alexander Braithwaite (alias Junior Braithwaite) und die Backgroundsängerinnen Beverley Kelso und Cherry Smith eine Band namens The Teenagers und benennen sie kurz darauf in The Wailing Rudeboys um.

Der Musiker Joe Higgs bringt Peter Tosh das Gitarrespielen bei. Durch ihn lernt Tosh Anfang der 1960er-Jahre Robert Nesta Marley (alias Bob Marley) und Neville O'Reilly Livingston (alias Bunny Wailer) kennen, die zusammen mit ihren Familien aus dem kleinen Dorf Nine Miles nach Kingston gezogen sind.

Zusammen gründen die drei mit The Wailing Rudeboys im Jahre 1963 die Band The Wailers (später auch The Wailing Wailers).

Angetrieben von Higgs arbeiten The Wailers an Arrangements. Von ihm angespornt, landen sie schließlich Ende 1963 für einen Vorsingtermin bei Clement Seymour „Sir Coxsone“ Dodd in dessen Studio One.

Das Resultat sind etliche erfolgreiche Releases auf Studio One wie das erste Lied, das Tosh singt, Hoot Nanny Hoot oder One Love Im Februar 1964 landen The Wailers mit Simmer Down sogar einen Nummer eins Hit in Jamaika (dieser allerdings noch im Ska-Stil). Viele bekannte Lieder folgen, bis Junior Braithwaite und die beiden Backgroundsängerinnen im Jahre 1965 The Wailers verlassen. Aus diesem Grund brechen The Wailers auch bald mit dem Label von Clement Dodd und kommen bei dem Label von Rainford Hugh „Lee Scratch“ Perry, Upsetter Records, unter Vertrag. Obwohl sich auch diese Zusammenarbeit nicht finanziell auszahlt, bringt sie aber alle drei musikalisch immens weiter und so bleiben The Wailers die erfolgreichste Gruppe der Insel.

Im Jahre 1970 stoßen zwei neue Musiker zur Band: Die Brüder Aston Francis „Family Man“ („Fams“) Barrett und Carlton Lloyd „Carlie“ Barrett, die als Bassist, beziehungsweise als Schlagzeuger fungieren. In dieser Zeit verändert sich auch die, bis dahin vom Ska dominierte, Musik über Rocksteady hin zu dem, was als Roots-Reggae in die Musikgeschichte eingeht.

Die gemeinsamen Wege mit Perry trennen sich im Jahre 1972. The Wailers unterzeichnen bei dem Engländer Chris Blackwell und bei seinem Label Island Records einen Vertrag.

Zu dieser Zeit haben sie bereits ihr eigenes Label, das sie Tuff Gong nennen, gegründet. Das Studio richten sie auf der Hope Road 56 in dem Haus von Bob Marley ein.

Am 13. April 1973 erscheint das Album Catch a Fire, eines der ersten Roots-Reggae Arbeiten, und hebt den Reggae damit auf eine komplett neue Ebene. Lieder wie Trenchtown Rock, Stir It Up oder die Tosh-Marley-Co-Produktion Get Up, Stand Up machen The Wailers danach zu weltweit bekannten Musikern.

Mit wachsendem internationalen Erfolg steigern sich jedoch auch die Spannungen innerhalb der Gruppe. Insbesondere Tosh traut Blackwell nicht und bemerkt zudem, dass Marley immer mehr zum großen Star avanciert, während die anderen Wailers in seinem Schatten stehen. Die Hervorhebung von Marley führt später auch zu der Umbenennung der Band in Bob Marley And The Wailing Wailers. Nachdem Tosh und Livingston auf dem Album Burnin’ überwiegend nur noch als Backgroundsänger auftreten dürfen, kommt es zu unüberbrückbaren Zerwürfnissen, die im Jahre 1974 zur Trennung führen. Tosh verlässt die Band.

Bunny Wailer bleibt Bob Marley aber immer freundschaftlich verbunden. Es bildet sich das Hintergrundgesangstrio I-Threes, bestehend aus Bob Marleys Frau Alpharita Constantia Marley Anderson (alias Rita Marley), Marcia Griffiths und Judy Mowatt. Zudem werden der Band einige Musiker hinzugefügt.

Auch nach Marleys Tod im Jahre 1981 setzen The Wailers ihre Touren fort; seit 1963 bis heute hat die Band mehrmals Wechsel auf fast allen Positionen durchgemacht, ist aber immer noch aktiv auf Tour und spielt auf ihren Konzerten vor allem die alten Lieder von Marley. The Wailers versinken jedoch ohne Bob Marley außerhalb der Reggae-Szene schnell in die Bedeutungslosigkeit und werden in der breiten Öffentlichkeit kaum noch wahrgenommen. Im Jahre 1987 wird Carlton Barrett erschossen und Peter Tosh ermordet, wobei private oder finanzielle Streitigkeiten sowie politische Motive vermutet werden. Am 2. Juni 1999 wurde Junior Braithwaite ermordet.

1986 erschien das Album Jerusalem, welches aus einer Zusammenarbeit mit Alpha Blondy hervorging und bei Tuff Gong produziert wurde.

Diskografie

Hauptartikel: Bob Marley/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1965 The Wailing Wailers Erstveröffentlichung: 1965
1970 Soul Rebels Erstveröffentlichung: Dezember 1970
1971 Soul Revolution Erstveröffentlichung: Juli 1971
1972 African Herbsman Erstveröffentlichung: 27. Juli 1972
1973 Catch a Fire 171
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 13. April 1973
Verkäufe: + 160.000
Burnin’ 151
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 19. Oktober 1973
Verkäufe: + 660.000
1974 Natty Dread 43
(5 Wo.)
92
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 25. Oktober 1974
Verkäufe: + 200.000
1976 Rastaman Vibration 15
(13 Wo.)
8
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 30. April 1976
Verkäufe: + 707.500
1977 Exodus 21
(4 Wo.)
8
(58 Wo.)
20
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 3. Juni 1977
Verkäufe: + 1.300.000
1978 Kaya 4
(24 Wo.)
50
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 23. März 1978
Verkäufe: + 1.450.000
1979 Survival 40
(23 Wo.)
20
(6 Wo.)
70
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 2. Oktober 1979
Verkäufe: + 410.000
1980 Uprising 5
(66 Wo.)
6
(6 Wo.)
6
(17 Wo.)
45
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 10. Juni 1980
Verkäufe: + 1.410.000
1983 Confrontation 31
(16 Wo.)
18
(4 Wo.)
5
(19 Wo.)
55
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 23. Mai 1983
Verkäufe: + 600.000

Touren

  • Catch a Fire Tour
  • Burnin 'Tour
  • Natty Dread Tour
  • Rastaman Vibration Tour
  • Exodus Tour
  • Kaya Tour
  • Babylon by Bus Tour
  • Survival Tour
  • Uprising Tour

Bandmitglieder

The (Wailing) Wailers (1963–1965)

Bob Marley and the Wailing Wailers (1965–1974)

Bob Marley and the Wailing Wailers (1974–1981)

The Wailers Band (1981–heute)

Gastmitglieder

  • Joe Higgs, Gesang/Perkussion (1973, nach Bunny Wailers Austritt)
  • Constantine Vision Walker, Backgesang (1966 bei einigen Auftritten in den USA)
  • The Upsetters, Zusatzband zur Verstärkung (1967–1969; Upsetters damals noch mit den Barrett-Brüdern)
  • Andrew McIntyre, Rhythmusgitarre (1989–1994)
  • Earl „Chinna“ Smith, Leadgitarre (1976)
  • Donald Kinsey, Leadgitarre (1976, 1979)
  • Ian Wynter, Keyboard (1980, auf der kurzen Uprising-Tour in den USA im September)
  • Bernard „Touter“ Harvey, Keyboard (1974, beim Natty Dread-Album)
  • Lee Jaffe, Harmonika (1975, am Anfang der Natty Dread-Tour)
  • Neville Garrick, Perkussion (1978–1980; eigentlich Lichteffekte, Perkussion bei Openair-Konzerten)
  • Devon Evans, Perkussion (1979, auf der Survival-Tour)
  • Glen Da Costa, Tenorsaxophon (1979)
  • David Madden, Trompete (1979)

Weblinks

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