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Band

Fleetwood Mac

Fleetwood Mac

Fleetwood Mac

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Fleetwood Mac ist eine ursprünglich rein britische Bluesband, später britisch-US-amerikanische Rockband, die ab Mitte der 1970er Jahre weltweit erfolgreich war. Ihre Alben belegten viermal in Großbritannien und dreimal in den USA Platz eins der Charts und erreichten unter anderem in Deutschland sehr hohe Platzierungen bis hin zu Platz zwei. Das letzte Album wurde 2003 veröffentlicht.

Bandgeschichte

1967 gründeten der Gitarrist Peter Green, der Schlagzeuger Mick Fleetwood – beide ehemalige Mitglieder von John Mayalls Bluesbreakers – und der Bass-Gitarrist Bob Brunning die Band Peter Green's Fleetwood Mac. Nach einer Live-Einspielung (Live at The Marquee 1967, Peter Green, Mick Fleetwood, Bob Brunning und Jeremy Spencer) und der Studio-Einspielung Long Grey Mare (Peter Green, Mick Fleetwood, Bob Brunning) verließ Bob Brunning noch im selben Jahr die Band und wurde durch John McVie ersetzt, der noch als Bass-Gitarrist mit Mick Taylor (später Gitarrist bei The Rolling Stones) als Mitglied der Bluesbreakers bei John Mayall spielte. Kurze Zeit später wurde auch Jeremy Spencer (Gitarre, Gesang, Klavier) festes Mitglied der Band Peter Green's Fleetwood Mac.

Fleetwood Mac war von Beginn an eine äußerst erfolgreiche Bluesband. Frühe Hits waren Oh, Well, das Instrumental Albatross und Black Magic Woman (das allerdings erst durch die Adaption von Santana zum Welthit wurde). 1969 verkaufte Fleetwood Mac mit Peter Green mehr Schallplatten als die Beatles und die Rolling Stones. Mit dem damals erst 18-jährigen Danny Kirwan kam Gitarrist Nummer drei in die Band. Peter Green suchte Entlastung, da der Erfolg der Band allein auf seinen Schultern lastete und Jeremy Spencer ihn kompositorisch nicht unterstützen konnte. Der Überdruss an den Funktionsweisen des modernen Musikbusiness und der Medien brachte Peter Green dazu, sein Tun und seine beachtlichen Einnahmen in Frage zu stellen. Hinzu kam exzessiver Gebrauch von LSD, was nachhaltige Effekte auf seine Psyche hatte – bis zur diagnostizierten Schizophrenie. Greens Vorschlag, die Tantiemen karitativ einzusetzen, lehnten die anderen Bandmitglieder ab. Da Jeremy Spencer 1971 Mitglied der Sekte Children of God wurde und Danny Kirwan aufgrund von Alkohol- und psychischen Problemen bis in die Obdachlosigkeit abrutschte, war allen drei Gitarristen der Band kein Glück beschieden.

Nach dem Weggang von Peter Green 1970 änderte sich der Musikstil der Band allmählich vom Blues hin zur Mainstream-Rock- und Popmusik.

Die Band durchlebte etliche Personalwechsel. Jeremy Spencer verließ die Band 1971, Danny Kirwan blieb bis 1972. Bekannte Mitglieder waren die frühere Chicken-Shack-Sängerin Christine McVie, geb. Perfect, die John McVie noch zu Macs Blues-Zeiten in England geheiratet hatte, sowie die Gitarristen Bob Welch und Bob Weston.

1974 verließ Bob Welch die Band, und als neuer Gitarrist wurde Lindsey Buckingham angeheuert. Er brachte seine Freundin Stevie Nicks als Sängerin und Komponistin mit. Das Paar hatte zuvor unter dem Namen Buckingham Nicks bereits ein gemeinsames Album veröffentlicht.

1975 erschien das Album Fleetwood Mac, das sich sehr gut verkaufte. 1977 folgte Rumours, das mit allein in den USA mehr als 19 Millionen verkauften Exemplaren eines der erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte ist. Rumours gilt unter Fans als das „Krisen-Album“ der Band, da es während der Entstehung unter anderem zum Bruch zwischen John McVie und seiner Frau Christine McVie auf der einen Seite kam, und Stevie Nicks ihrem damaligen Freund Lindsey Buckingham den Laufpass gab – einem Gerücht zufolge zugunsten von Mick Fleetwood, wie dieser in verschiedenen Interviews bestätigt hat[1]. 1979 erschien als langersehnter Nachfolger das im Heimstudio aufgenommene Album Tusk, auf dem die Band mit reduzierten Arrangements countrylastige Balladen und deftige Rock'n'Roll-Songs veröffentlichte. Tusk ist bis heute bei Kritikern sehr geschätzt. Die amerikanische Indierock-Band Camper Van Beethoven coverte sogar das ganze Album.

Obwohl Buckingham, Nicks und Christine McVie fortan auch Solokarrieren verfolgten, blieb die Bandbesetzung zunächst bestehen. Nach dem 1982 veröffentlichten Album Mirage folgte 1987 Tango in the Night, das sich fast so gut so verkaufte wie Rumours und von dem sechs Singles ausgekoppelt wurden. Vor der sich anschließenden Tour verließ Buckingham die Band. Billy Burnette und Rick Vito kamen als Gitarristen dazu.

In den 1990ern gab es einige Wiedervereinigungen der Besetzung Buckingham/Nicks/McVie(s)/Fleetwood, die z. B. den Song Don't Stop einspielte, der von Bill Clinton zur Hymne seines Wahlkampfes gemacht wurde. Die letzte fand im Jahre 1997 statt; es handelte sich um ein Reunion-Konzert in Burbank, Kalifornien, das von der Warner Music Group als Muttergesellschaft des aktuellen Labels der Band organisiert wurde, sowie eine anschließende Tournee durch Nordamerika. Diese Konzerte waren die letzten offiziellen Konzerte der Band zusammen mit Christine McVie bis zum Herbst 2014.

1998 erfolgte die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame.[2]

2002 fanden sich John McVie, Fleetwood, Buckingham und Nicks wieder gemeinsam im Studio ein und nahmen das im April 2003 erschienene Album Say you will auf. Es folgte eine Tournee durch Europa und die USA. Der Song Peacekeeper, die erste Single-Auskopplung, erschien dabei in zwei verschiedenen Versionen: Auf dem Album, bei Konzerten und auf den europäischen Singles lautet eine Textzeile ... take no prisoners, only kill, während dies auf der US-Single in ... take no prisoners, break their will geändert wurde.

Ab 2009 tourte die Band in der Besetzung Mick Fleetwood, John McVie, Stevie Nicks und Lindsey Buckingham auf ihrer „Unleashed“-Tournee wieder zusammen durch die Welt. Erste Songs eines angekündigten Studioalbums wurden auf der 2013er Tour gespielt, darunter Without You, das bereits 1974 komponiert, aber nie veröffentlicht wurde.

Nachdem sie im Herbst 2013 bereits zweimal bei Fleetwood-Mac-Auftritten als Gast dabei gewesen war, wurde Anfang 2014 bekannt gegeben, dass Christine McVie wieder der Band beitritt.[3] In der klassischen Besetzung mit Mick Fleetwood, John McVie, Christine McVie, Lindsey Buckingham und Stevie Nicks begann die Band am 30. September 2014 eine Nordamerika-Tournee. Am 14. Juni 2015 trat die Band als Headliner beim Isle of Wight Festival auf.[4][5]

Besetzungen

Diskografie

Hauptartikel: Fleetwood Mac/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[6] Anmerkungen Besetzung
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1968 Peter Green’s Fleetwood Mac 4
(37 Wo.)
198
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 24. Februar 1968 Fleetwood, Green, J. McVie, Spencer
Mr. Wonderful 10
(11 Wo.)
Erstveröffentlichung: 23. August 1968 Fleetwood, Green, J. McVie, Spencer
1969 Then Play On 6
(11 Wo.)
109
(22 Wo.)
Erstveröffentlichung: 19. September 1969 Fleetwood, Green, Kirwan, J. McVie, Spencer
1970 Kiln House 39
(2 Wo.)
69
(14 Wo.)
Erstveröffentlichung: 18. September 1970 Fleetwood, Kirwan, J. McVie, Spencer
1971 Future Games 91
(12 Wo.)
Erstveröffentlichung: 3. September 1971
US: Verkäufe: + 500.000
Fleetwood, Kirwan, J. McVie, C. McVie, Welch
1972 Bare Trees 70
(27 Wo.)
Erstveröffentlichung: März 1972
US: Verkäufe: + 1.000.000
Fleetwood, Kirwan, J. McVie, C. McVie, Welch
1973 Penguin 49
(13 Wo.)
Erstveröffentlichung: März 1973 Fleetwood, J. McVie, C. McVie, Walker, Welch, Weston
Mystery to Me 67
(26 Wo.)
Erstveröffentlichung: 15. Oktober 1973
US: Verkäufe: + 500.000
Fleetwood, J. McVie, C. McVie, Welch, Weston
1974 Heroes Are Hard to Find 34
(26 Wo.)
Erstveröffentlichung: 13. September 1974 Fleetwood, J. McVie, C. McVie, Welch
1975 Fleetwood Mac 23
(19 Wo.)
1
(149 Wo.)
Erstveröffentlichung: 11. Juli 1975
Verkäufe: + 5.200.000
RS #183
Buckingham, Fleetwood, J. McVie, C. McVie, Nicks
1977 Rumours 6
(48 Wo.)
25
(1 Mt.)
79
(1 Wo.)
1
(… Wo.)
1
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 4. Februar 1977
Verkäufe: + 40.000.000 [7]
RS #25; Grammy 1979 / Grammy Hall of Fame[8]
Buckingham, Fleetwood, J. McVie, C. McVie, Nicks
1979 Tusk 3
(48 Wo.)
4
(4 Mt.)
1
(27 Wo.)
4
(37 Wo.)
Erstveröffentlichung: 12. Oktober 1979
Verkäufe: + 2.650.000
Buckingham, Fleetwood, J. McVie, C. McVie, Nicks
1982 Mirage 12
(28 Wo.)
91
(… Wo.)
5
(39 Wo.)
1
(45 Wo.)
Erstveröffentlichung: 18. Juni 1982
Verkäufe: + 2.750.000
Buckingham, Fleetwood, J. McVie, C. McVie, Nicks
1987 Tango in the Night 2
(78 Wo.)
23
(½ Mt.)
7
(22 Wo.)
1
(… Wo.)
7
(57 Wo.)
Erstveröffentlichung: 13. April 1987
Verkäufe: + 6.950.000
Buckingham, Fleetwood, J. McVie, C. McVie, Nicks
1990 Behind the Mask 4
(24 Wo.)
19
(7 Wo.)
9
(12 Wo.)
1
(21 Wo.)
18
(19 Wo.)
Erstveröffentlichung: 10. April 1990
Verkäufe: + 1.075.000
Burnette, Fleetwood, J. McVie, C. McVie, Nicks, Vito
1995 Time 92
(3 Wo.)
47
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 10. Oktober 1995 Bramlett, Burnette, Fleetwood, Mason, J. McVie, C. McVie
2003 Say You Will 10
(12 Wo.)
51
(5 Wo.)
6
(8 Wo.)
3
(23 Wo.)
Erstveröffentlichung: 15. April 2003
Verkäufe: + 657.500
Buckingham, Fleetwood, J. McVie, Nicks

Galerie

Literatur

  • Mick Fleetwood / Stephen Davis: Mein Leben mit Fleetwood Mac. Moewig, Rastatt 1991. ISBN 3-8118-3075-9.

Weblinks

 Commons: Fleetwood Mac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. unter anderem auf der DVD The Mick Fleetwood Story
  2. Rock and Roll Hall of Fame Fleetwood Mac in der Rock and Roll Hall of Fame
  3. Christine McVie Rejoins Fleetwood Mac, Possible 2014 Tour, Keith Caulfield, Billboard, 13. Januar 2014
  4. Isle of Wight Festival 2015: Fleetwood Mac, Paolo Nutini, review: ‚the best Isle of Wight in years‘ The Telegraph, 14. Juni 2015.
  5. Fleetwood Mac to headline Isle of Wight festival 2015 The Guardian, 1. Dezember 2014.
  6. Chartquellen: DE1 DE2 AT CH UK US1 US2
  7. Fleetwood Mac Expanding 'Rumours' for 35th Anniversary. In: RollingStone. 12. Dezember 2012, abgerufen am 9. Dezember 2016 (englisch).
  8. Grammy Hall of Fame
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 04.08.2017 21:25:26

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