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Band

Depeche Mode

Depeche Mode - © cover of "Sounds Of Universe"

Depeche Mode

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Depeche Mode [dɪˌpɛʃˈmoʊd] ist eine britische Synth-Rock- bzw. Synthie-Pop-Gruppe. Der Name ist einem französischen Modemagazin namens Dépêche Mode entliehen. Die Gruppe ist mit weltweit über 100 Millionen verkauften Tonträgern[1] eine der erfolgreichsten Bands der Welt. Die Zeitschrift Q nannte Depeche Mode “The most popular electronic band the world has ever known”[2] („Die beliebteste Elektronikband aller Zeiten“) und listete die Band bei 50 Bands That Changed The World! („50 Bands, die die Welt veränderten!“).[3]

Geschichte

1976–1983: Gründungsgeschichte und Anfangsjahre

Die Wurzeln der Band gehen zurück auf das Jahr 1976, als Vince Clarke (Keyboard, Gitarre, Gesang) und Andrew Fletcher (Keyboard, Bass) in Basildon (Essex, England) die Gruppe No Romance in China gründeten. Die Band hatte jedoch nicht lange Bestand. 1979 gründete Vince Clarke zusammen mit Robert Marlow und dem Gitarristen und Keyboarder Martin Gore die Band French Look.[4] Bald darauf stieg ihr gemeinsamer Klassenkamerad Fletcher mit ein, und die drei nannten sich fortan Composition of Sound.[5] Nach ersten Auftritten als Trio wurde 1980 Dave Gahan engagiert, der die Rolle des Sängers von Clarke übernahm. Die Band nannte sich auf Gahans Vorschlag hin nach einem französischen Modemagazin in Depeche Mode um, verbannte alle herkömmlichen Rockinstrumente und verlegte sich ganz auf synthetische Klangerzeuger. Nachdem das Quartett zunächst erfolglos Demoaufnahmen an Plattenfirmen verschickt hatte, wurde Depeche Mode im Herbst 1980 von Daniel Miller, dem Gründer des britischen Independent-Labels Mute Records, entdeckt, als die Band im Vorprogramm von Fad Gadget unter anderem im Londoner Club Bridgehouse spielte.[6][7][8] In der Urbesetzung Dave Gahan (Gesang), Andrew Fletcher, Martin Gore und Vince Clarke (alle Synthesizer) begannen im Dezember 1980 erste Plattenaufnahmen. Die erste Single Dreaming of Me erschien im Februar 1981.

Depeche Mode profitierte zunächst von der Anfang der 1980er Jahre in Großbritannien aufkommenden New-Romantic-Welle und dem damit einhergehenden Synthesizer-Boom, der eine Reihe von neuen Bands und Künstlern wie Gary Numan, O.M.D. oder The Human League populär machte. Die zweite Single New Life wurde in Großbritannien zu einem Hit, der Nachfolger Just Can’t Get Enough kletterte im Oktober 1981 bis in die britischen Top Ten. Auf der 1981er-Tour verließ Depeche Mode das Londoner Umfeld und spielte erste Konzerte auf dem europäischen Festland. In der Markthalle Hamburg hatte die Band am 25. September 1981 ihren ersten Auftritt vor deutschem Publikum.[9]

Im Oktober 1981 erschien das erste Album Speak & Spell, das mit unbeschwertem, tanzbarem Synthie-Pop aufwartete und zumindest in Großbritannien ebenfalls zu einem kommerziellen Erfolg wurde. Kurz nach Veröffentlichung des Debüts verließ Songschreiber Vince Clarke die Band, um sich erst Yazoo (1981–1983), dann The Assembly (1983) und später ab 1985 Erasure zu widmen. Gore, der bereits auf Speak & Spell zwei Stücke beigesteuert hatte, trat als Komponist und Texter in die Fußstapfen von Clarke. Auch wenn viele Musikjournalisten nach Clarkes Weggang vom schnellen Ende des Trios überzeugt waren, konnte sich auch die zweite, im September 1982 veröffentlichte Langspielplatte A Broken Frame in den britischen Charts behaupten. Auf diesem Album kündigt sich ein stilistischer Wandel an, weg vom leichten Discosound der Anfangszeit, hin zum bis heute prägenden schwermütigen Elektropop.

Anfang 1982 stieß der Keyboarder Alan Wilder durch eine Anzeige im Melody Maker zur Band. Wilder fungierte zunächst nur als Ersatz für Clarke bei Fernseh-, und Liveauftritten bei der ab Mitte Januar 1982 in Rayleigh begonnenen See-You-Tour.[10] Wilder wurde erst nach der Veröffentlichung von A Broken Frame als vollwertiges Mitglied in die Band aufgenommen. Als einziger des Quartetts konnte er eine klassische musikalische Ausbildung vorweisen und zeichnete in der Folgezeit maßgeblich für das klangliche Erscheinungsbild der Band verantwortlich. Wilders ausgefallene Soundarrangements wurden in Kombination mit Gores eingängigen Melodien und Gahans flehendem Bariton zum Markenzeichen von Depeche Mode.

Das im August 1983 erschienene Studioalbum Construction Time Again trug bereits eindeutig Wilders Handschrift. Erstmals kam hier die neue Technik des Sampling zum Einsatz, das Stück Pipeline basierte sogar nahezu ausschließlich auf Fragmenten aus Industrie- und Alltagsgeräuschen. Die Beliebtheit der Gruppe in Deutschland wurde bei der Construction Time Again Tour deutlich, wo von insgesamt 48 Konzerten 14 in Deutschland abgehalten wurden.[11]

1984–1989: Etablierung

Das im September 1984 veröffentlichte Nachfolgealbum Some Great Reward, das in den Berliner Hansa-Studios aufgenommen wurde, perfektionierte den Sample-basierten Maschinenklang und enthielt mit People Are People und Master and Servant zwei Singleauskopplungen, die erstmals weltweit hohe Chartplatzierungen erreichten.

Das frühe Schaffen wurde im Oktober 1985 auf der Single-Compilation The Singles 81–85 zusammengefasst. Mit Black Celebration lieferte die Band im März 1986 ihr düsterstes, von schwarzer Romantik durchzogenes Werk ab, ohne erprobtes Pop-Terrain zu verlassen. Mit dem Video zur dritten Single des Albums, A Question of Time, begann die Zusammenarbeit der Band mit dem niederländischen Künstler Anton Corbijn, der in der Folge nicht nur weitere Musikvideos mit der Band drehte, sondern darüber hinaus zahlreiche Cover, Schriftzüge und medial geprägte Bühnenbilder entwarf und als Artdirector bis heute das visuelle Erscheinungsbild von Depeche Mode maßgeblich beeinflusst hat.

Im Jahre 1987 erschien ausschließlich in der DDR die Kompilation Greatest Hits.

Die 1987 veröffentlichte LP Music for the Masses wartete mit musikalischen Neuerungen auf. Die Songs klangen transparenter und vielfältiger als beim Vorgänger und wiesen deutliche Einflüsse der Minimal Music auf. Außerdem wurden verstärkt Gitarrenriffs und akustische Instrumente wie Klavier, Akkordeon oder Flöte – wenn auch in gesampelter Form – in die elektronischen Klanglandschaften integriert. Die anschließende, 101 Konzerte umfassende Tour markierte den bisherigen Karrierehöhepunkt der Band. Depeche Mode schaffte den kommerziellen Durchbruch in den USA und avancierte als erste Synthie-Band zum Stadion-Act. Ein Mitschnitt des vor über 60.000 Zuschauern[12] besuchten Abschlusskonzerts im Pasadena Rose Bowl Stadium wurde Anfang 1989 als Live-Doppelalbum 101 veröffentlicht, begleitet von einem gleichnamigen Film (gedreht vom Dokumentarfilmer Donn Alan Pennebaker), der während der US-Tour entstand.

Mit einem Konzert am 7. März 1988 in der Werner-Seelenbinder-Halle in Ost-Berlin gehörte Depeche Mode zu den westlichen Bands, die in der DDR live aufgetreten sind.

1990–2000: Hinwendung zu akustischen Klängen und Krise

Im März 1990 kam das Album Violator auf den Markt. Die erste, bereits im August 1989 veröffentlichte Single Personal Jesus enthält akustische Gitarrenelemente, die einen weiteren Schritt in ihrer musikalischen Weiterentwicklung symbolisierten. Die zweite Single Enjoy the Silence gilt als erfolgreichster Hit der Band. Entsprechend übertraf Violator all ihre bisherigen Verkaufszahlen. Laut dem im Jahre 2006 erschienenen Re-Release wurde das Album über 7,5 Millionen Mal verkauft. Das Magazin Rolling Stone führt Violator auf der Liste der 500 besten Alben aller Zeiten auf Platz 342, die Single Personal Jesus schaffte es auf Platz 368 der 500 besten Songs aller Zeiten.[13]

Mit Songs of Faith and Devotion ging Depeche Mode 1993 auf dem stilistischen Pfad weiter, der sich bei Personal Jesus bereits angedeutet hatte; Elemente aus der Rockmusik wie akustische Drumsets oder verzerrte Gitarren, paarten sich mit Gospel- und Soul-Fragmenten sowie elektronischen Klängen und erzeugten einen neuen Stil in der Musik der Band. Die Aufnahmen während der anschließenden Welttournee führten zur Veröffentlichung des Albums Songs of Faith and Devotion – Live (1993), das alle Lieder der CD als Live-Versionen enthält. Fotograf Corbijn drehte mit Devotional einen ebenfalls 1993 veröffentlichten Konzertfilm der Tournee, der 1995 für den Grammy in der Kategorie Best Long Form Music Video nominiert war. Seit 1993 hat die Band bis heute (2017) regelmäßig alle vier Jahre ein neues Studioalbum veröffentlicht.

Unmittelbar nach der Welttournee geriet die Band in eine existenzielle Krise: Am 1. Juni 1995 verließ Wilder die Band, um sich fortan seinem Soloprojekt Recoil zu widmen. Gahan unternahm 1995 aufgrund seiner Heroinsucht einen Suizidversuch, indem er sich die Pulsadern aufschnitt. Nachdem er sich am 28. Mai 1996 einen Kokain- und Heroin-Speedball gespritzt hatte, erlitt er einen Herzstillstand und war für zwei Minuten klinisch tot. Angehörigen des Rettungsdienstes gelang es, ihn wiederzubeleben. Daraufhin begab er sich in ein Therapieprogramm für Drogenabhängige. Allgemein wurde in dieser Zeit die Auflösung der Band erwartet.

Trotz all dieser Ereignisse raufte sich das verbliebene Trio zusammen und ging 1996 ins Studio. Erste Aufnahmen mussten aufgrund des desolaten Zustandes Gahans abgebrochen werden. Der Song Sister of Night resultiert aus diesen ersten Aufnahmen. Schließlich konnte im April 1997 das Album Ultra veröffentlicht werden. Nach dem Erscheinen ihrer zweiten Hitbilanz The Singles 86–98 im September 1998 ging die Band auch wieder auf Welttournee.

Seit 2001: Fortsetzung des Erfolges

Im Mai 2001 wurde das Studioalbum Exciter veröffentlicht. Dem Trend der Musikindustrie folgend, Live-Konzerte vorzugsweise auf DVD herauszubringen, veröffentlichte auch Depeche Mode 2002 ein Live-Konzert der Exciter-Tour auf DVD (One Night in Paris). Nach der Tournee widmeten sich Dave Gahan und Martin Gore Soloprojekten. 2004 erschien eine Sammlung alter und neuer Remixes unter dem Namen Remixes 81–04, darunter das als Single veröffentlichte Enjoy the Silence 04 von Linkin-Park-Mitglied Mike Shinoda.

Das folgende Depeche-Mode-Studioalbum Playing the Angel erschien in Deutschland am 14. Oktober 2005 und schaffte es dort und in 17 weiteren Ländern an die Spitze der Albumcharts. Neu an diesem Album war, dass Dave Gahan mit anderen Musikern drei Songs schrieb, von denen Suffer Well als Single veröffentlicht wurde. Die an das Album anschließende Welttournee wurde auf der DVD Touring the Angel – Live in Milan (2006) dokumentiert. Außerdem erschienen in Zusammenarbeit mit Live Here Now auch Mitschnitte von Open-Air-Konzerten der Tour als Doppel-CD. Im Anschluss an die Tour wandelten die Bandmitglieder erneut auf Solopfaden, bis im Mai 2008 die Arbeiten an einem weiteren Depeche-Mode-Album begannen. Ende 2006 erschienen unter dem Namen The Best of, Volume 1 eine CD- und eine Video-Kompilation. Die CD enthält 17 alte Lieder und mit Martyr einen neuen, auch als Single veröffentlichten Song. Auf der DVD befinden sich 23 Musikvideos. Mitte 2008 gab Depeche Mode die Trennung von ihrem US-Label (Sire/Reprise Records) bekannt.

Das zwölfte Studioalbum Sounds of the Universe wurde in Deutschland am 17. April 2009 veröffentlicht, zwei Wochen nach der ersten Singleauskopplung Wrong.[14] Der Song wurde als Weltpremiere bei der Echoverleihung 2009 am 21. Februar 2009 in Berlin live uraufgeführt. Die Airplay-Premiere bei allen Radiosendern erfolgte am selben Abend. Der Titel erreichte Platz 2 der deutschen Singlecharts. Das Album erreichte in Deutschland, Österreich und in der Schweiz in der ersten Woche nach Erscheinen Platz 1 und weltweit hohe Positionen in den Albumcharts. Die zweite Single Peace erschien am 12. Juni 2009. Als dritte Auskopplung wurde am 7. Dezember 2009 die Doppel-A-Seite Fragile Tension/Hole to Feed veröffentlicht.[15]

Von Mai 2009 bis Februar 2010 befand sich Depeche Mode auf der zehnten Welttournee. Die Tour of the Universe startete am 10. Mai in Tel Aviv, Israel. Ein Aufwärmkonzert fand vier Tage zuvor in Luxemburg in Esch-sur-Alzette statt. Aufgrund einer Erkrankung von Dave Gahan kam es zu einigen Konzertabsagen und Terminänderungen. Wegen einer schweren Gastroenteritis musste das Konzert in Athen abgesagt werden. Bei weiteren Untersuchungen wurde ein bösartiger Blasentumor entdeckt, der bei einer Operation in Gahans Heimatstadt New York entfernt wurde. Da Gahan auf ärztliche Anweisung hin noch bis zum 7. Juni pausieren sollte, wurden alle 15 Konzerte in diesem Zeitraum, darunter vier in Deutschland, verschoben oder abgesagt.[16] Die Tour wurde mit dem Konzert am 8. Juni 2009 in Leipzig fortgesetzt und endete am 26./27. Februar 2010 mit den Abschlusskonzerten in der Düsseldorfer ESPRIT arena.[17] Ein großer Teil der Konzerte ist als offizieller Mitschnitt über die Internetplattform von Live Here Now als Doppel-CD oder als Download mit 320 Kilobit kodierten MP3-Dateien zu beziehen.

Am 17. Februar 2010 trat die Band in der Royal Albert Hall in London zum ersten Mal bei einer Benefizveranstaltung auf. Bei diesem Konzert, dessen Einnahmen an die britische Kinderkrebshilfe British Cancer Trust gingen,[18] stand zum ersten Mal seit der Trennung 1995 das ehemalige Band-Mitglied Alan Wilder mit auf der Bühne. Während Martin Gore Somebody sang, begleitete Wilder ihn am Klavier.[19] Wilder schloss eine Rückkehr zu Depeche Mode nicht aus.[20] Bei der Echoverleihung 2010 gewann Depeche Mode den Echo in der Kategorie „Gruppe des Jahres Rock/Pop international“. Martin L. Gore und Andrew Fletcher nahmen den Preis persönlich bei der Verleihung in Berlin von Paul van Dyk entgegen, der ein großer Fan der Gruppe ist.

Aus der Tour of the Universe – Depeche Mode spielte 102 Konzerte in 40 Ländern – ging die DVD Tour of the Universe: Barcelona hervor. Der Mitschnitt entstand am 20. und 21. November 2009 im Palau Sant Jordi in Barcelona und erschien in Deutschland am 5. November 2010.[21] Die DVD stieg direkt nach Erscheinen auf Platz eins der deutschen Album-Charts ein.[22] Im Februar 2011 führte eine Fan-Aktion, die über Facebook und eine eigens dafür erschaffene Website[23] initiiert wurde, dazu, dass die Single Dreaming of Me im März 2011 für eine Woche auf Platz 45 der deutschen Musikcharts stieg und somit zur ersten Chartplatzierung dieser Single in Deutschland wurde.[24] Anlass war das 30-jährige Jubiläum der ersten Single der Band.

Nach der Tour of The Universe widmeten sich Gahan und Gore außerdem wieder Soloprojekten. Dave Gahan veröffentlichte zusammen mit den Soulsavers das Album The Light the Dead See, während Martin Gore zum ersten Mal seit den Weggang von Vince Clarke bei Depeche Mode mit ihm Songs schrieb für das gemeinsame Album Ssss das sie unter dem Pseudonym VCMG veröffentlichten.

Mit Remixes 2: 81–11 erschien am 3. Juni 2011 die zweite Remix-Kompilation der Band. Zu dem Album steuerten auch die ehemaligen Bandmitglieder Vince Clarke mit Behind the Wheel und Alan Wilder mit In Chains je einen Remix bei, außerdem haben sich unter anderem Eric Prydz, Röyksopp und Miike Snow an dem Album beteiligt.[25] Die Single Personal Jesus 2011 mit neuen Versionen des Depeche-Mode-Klassikers wurde am 15. April 2011 als Download veröffentlicht. Am 27. Mai folgten die CD- und Vinyl-Versionen.[26] Das Video zur Single Personal Jesus 2011 mit dem Titel Personal Jesus (Stargate Remix) wurde 2011 mit dem UK Music Video Award in der Kategorie „Best Alternative Video“ geehrt. Anlässlich des 20. Jubiläums des U2-Albums Achtung Baby erschien Ende 2011 das Tribute-Album AHK-toong BAY-bi Covered, zu dem Depeche Mode den Song So Cruel beisteuerte.

Im Frühjahr 2012 begann Depeche Mode mit der Arbeit am 13. Studioalbum Delta Machine, das am 22. März 2013 bei ihrem neuen Label Columbia Records veröffentlicht wurde. Produzent war erneut Ben Hillier.[27] Die erste Singleauskopplung Heaven erschien im Februar 2013 und erreichte in der ersten Woche Platz 2 der deutschen Singlecharts. Damit sind die Beatles die einzige Band, die noch mehr Top-Ten-Platzierungen (28) in den deutschen Singlecharts erreicht haben als Depeche Mode (26). Eine Welttournee mit dem Titel The Delta-Machine-Tour begann im Mai 2013 und endete im März 2014 nach 106 Konzerten.[28][29] Die Delta-Machine-Tour ist schlussendlich auf Platz 9 der erfolgreichsten Tourneen 2013[30] und schaffte es im Herbst 2013 sogar auf Platz 1.[31] In der Zwischenzeit erschien Ende März 2013 das Video zur zweiten Singleauskopplung Soothe my Soul.[32] In derselben Woche wurde bekannt gegeben, dass von Delta Machine eine Woche nach Veröffentlichung allein in Deutschland 142.000 Exemplare verkauft wurden. Damit stieg das Album auf Platz 1 der deutschen Charts ein und war der erfolgreichste Album-Verkaufsstart seit dreieinhalb Jahren in Deutschland.[33] Auch in den schwedischen, schweizerischen, österreichischen sowie polnischen Charts erreichte es Platz 1, weitere hohe Chartplatzierungen wurden in anderen Länder wie beispielsweise England und den Vereinigten Staaten erreicht. Im Mai 2013 erschien die zweite Single Soothe My Soul als CD-Single.[34] Die dritte Single des Albums Should Be Higher erschien Anfang Oktober 2013. 2014 wurde Depeche Mode nach 2010 erneut mit dem Echo in der Kategorie Gruppe international Rock/Pop ausgezeichnet. Fans kritisierten, dass die Auszeichnung nicht während der Gala, sondern nur auf der offiziellen Website des Echos bekanntgegeben worden war.[35]

Am 14. November 2014 erschien das während der Delta-Machine-Tour aufgenommene Live-Album sowie ein DVD-Boxset Live in Berlin, das 2013 in der O2 World Berlin aufgezeichnet worden war.[36] Regie führte Anton Corbijn. Das Konzert wurde im Vorfeld in Deutschland in ausgewählten Kinos gezeigt.[37] Die DVD stieg direkt nach Erscheinen auf Platz zwei der deutschen Albumcharts ein.[38]

Direkt nach der The Delta-Machine-Tour ging Gore wieder in das Musikstudio, um jene bereits geschriebenen Lieder, die nicht auf dem Album Delta Machine erschienen waren, zu überarbeiten und im Soloalbum MG Ende April 2015 zu veröffentlichen.[39] Im Frühjahr 2016 geht die Band laut Gore wieder ins Studio, um ein neues Studioalbum aufzunehmen.[40] In der Zwischenzeit erschien im November 2016 die DVD-Kompilation Video Singles Collection.

Am 11. Oktober 2016 gab Depeche Mode eine Pressekonferenz in Mailand, auf der sie ihr vierzehntes Studioalbum Spirit für den Frühling 2017[41] sowie die dazugehörige Global Spirit Tour[42] ankündigten. Auf der Pressekonferenz, die ebenfalls auf Facebook live übertragen wurde, wurden 32 Konzerte in 21 Ländern bestätigt, darunter sieben in Deutschland. Das Album Spirit wurde am 17. März 2017 in Deutschland veröffentlicht, gleichzeitig auch als Deluxe-Version auf zwei CDs mit fünf Bonustracks. Die Tour begann am 5. Mai 2017[veraltet] mit dem Auftaktkonzert in Stockholm. Nach den europäischen Konzerten wird die Tour in den USA fortgesetzt.

Bandmitglieder

Aktuelle Mitglieder

Livemusiker

  • Peter Gordeno – Keyboard, Synthesizer, Bass, Backgroundgesang (seit 1998)
  • Christian Eigner – Schlagzeug, Perkussion (seit 1997)

Ehemalige Mitglieder

  • Vince Clarke – Keyboard, Synthesizer, Backgroundgesang (bis 1981)
  • Alan Wilder – Keyboard, Synthesizer, Schlagzeug, Backgroundgesang (1982–1995)

Ehemalige Live-Musiker

  • Hildia Campbell – Gesang (1993–1994)
  • Samantha Smith – Gesang (1993–1994)
  • Daryl Bamonte – Keyboard (Sommer 1994, Ersatz für Andrew Fletcher)
  • Dave Clayton – Keyboard (1997)
  • Janet Ramus – Gesang (1998)
  • Jordan Bailey – Gesang (1998–2001)
  • Georgia Lewis – Gesang (2001)

Zeitliche Übersicht

Diskografie

Hauptartikel: Depeche Mode/Diskografie

Studioalben

  • 1981: Speak & Spell
  • 1982: A Broken Frame
  • 1983: Construction Time Again
  • 1984: Some Great Reward
  • 1986: Black Celebration
  • 1987: Music for the Masses
  • 1990: Violator
  • 1993: Songs of Faith and Devotion
  • 1997: Ultra
  • 2001: Exciter
  • 2005: Playing the Angel
  • 2009: Sounds of the Universe
  • 2013: Delta Machine
  • 2017: Spirit

Auszeichnungen

  • Bravo Otto
    • 1986: „Rock-Gruppe“ (Bronze)
    • 1987: „Rock-Gruppe“ (Bronze)
    • 1990: „Band Rock/Pop“ (Silber)
    • 1991: „Band Rock/Pop“ (Bronze)
  • BRIT Awards
    • 1991: „Best British Single“ (Enjoy the Silence)
  • Comet
    • 2001: „Act International“
  • Echo
Jahr Kategorie für Resultat
2010 Gruppe des Jahres Rock/Pop international Gewonnen
Album des Jahres (national oder international) Sounds of the Universe Nominiert
2014 Gruppe des Jahres Rock/Pop international Gewonnen
Album des Jahres (national oder international) Delta Machine Nominiert
  • Grammy Awards
Jahr Kategorie für Resultat
1995 Best Long Form Music Video Devotional Nominiert
2007 Best Dance Recording Suffer Well Nominiert
2010 Alternative Album Sounds of the Universe Nominiert
Best Short Form Music Wrong Nominiert
  • MidemNet Awards
    • 2001: „Best Artist Site Award“
  • MTV Europe Music Awards
    • 2006: „Best Group“
  • Popkomm Award
    • 2002: „Popkomm Music DVD Award“ (One Night in Paris)
  • Q Magazine
    • 2002: „Innovation Award“
  • UK Music Video Awards
    • 2011: „Best Alternative Video“ (Personal Jesus (Stargate Remix))

Literatur

  • Sascha Lange, Dennis Burmeister: Depeche Mode: Monument. Aufbau-Verlag / Blumenbar, Berlin 2013, ISBN 978-3-351-05003-0.
  • Simon Spence: Depeche Mode: Just can’t get enough – Die Biografie. Heyne Verlag, München 2011, ISBN 978-3-453-64050-4.
  • Trevor Baker: Dave Gahan – Sein Leben mit Depeche Mode. Hannibal, Höfen 2010, ISBN 978-3-85445-319-2.
  • André Boße mit Dennis Plauk: Insight – Martin Gore & Depeche Mode (Ein Porträt). Hannibal Verlag, Höfen 2010, ISBN 978-3-85445-325-3
  • Steve Malins: Depeche Mode – Die Biografie (Neuauflage). Hannibal Verlag, Höfen 2013, ISBN 978-3-85445-429-8 (Originalausgabe: Depeche Mode)
  • Manfred Gillig-Degrave, Hans Derer: Depeche Mode – Gott, Sex und Liebe. Edel, Hamburg 1993, ISBN 3-927801-72-0.
  • Jörn Karstedt: Depeche Mode – Eine Chronik. Starfacts, Geldern 2003.
  • Jonathan Miller: Depeche Mode – Enthüllt: Die wahre Geschichte. Bosworth 2004, ISBN 3-937041-43-5. Überarbeitete Neuauflage 2010, ISBN 978-3-86543-440-1.
  • Jürgen Seibold: Depeche Mode. Pabel-Moewig Verlag, Rastatt 1990, ISBN 3-8118-3066-X.
  • Anton Corbijn: Depeche Mode: Strangers. Prentice Hall, 1990, ISBN 0-7119-2493-7 (englisch).
  • Manfred Gillig-Degrave, Hans Derer: Enjoy The Silence. 1980–1990. Edel, Hamburg 1990, ISBN 3-927801-13-5.

Weblinks

 Commons: Depeche Mode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Biografie: August 2014. Sony Music. 1. Februar 2014. Abgerufen am 18. August 2014.
  2. Depeche Mode – The Best Of Depeche Mode Volume One. DepecheMode.com. Abgerufen am 25. Mai 2011.
  3. Rocklist.net...Q Magazine Lists. In: rocklistmusic.co.uk. Abgerufen am 31. März 2012.
  4. Dave Gahan – The wild Boy (Englisch) No1 Magazine. 4. Mai 1985. Abgerufen am 12. März 2010.
  5. Depeche Mode – Biography (Englisch) allmusic.com. Abgerufen am 21. November 2009.
  6. About the Bridge House (Englisch) Jeff Ellis. 28. Februar 2010. Abgerufen am 5. März 2010.
  7. Ausschnitt im Film Making the Universe von Andrew Fletcher, Jonathan Kessler und Daniel Miller, veröffentlicht auf Sounds of the Universe Deluxe Box Set
  8. Daniel Barassi (Kurator): 1980 Tour. Depeche Mode. Abgerufen am 7. Mai 2015.
  9. Daniel Barassi (Kurator): 1981 Tour. Depeche Mode. Abgerufen am 7. Mai 2015.
  10. Daniel Barassi (Kurator): 1982 Tour. Depeche Mode. Abgerufen am 7. Mai 2015.
  11. Daniel Barassi (Kurator): Construction Time Again Tour. Depeche Mode. Abgerufen am 7. Mai 2015.
  12. Bandmanager Jonathan Kessler sagt im Film 101: „Paid attendance was 60.453“ – siehe auch Depeche Mode – Stripped, Jonathan Miller, S. 265 bei Google Books
  13. The RS 500 Greatest Albums of All Time (Englisch) Rolling Stone Magazine. 18. November 2003. Archiviert vom Original am 19. Juni 2008. Abgerufen am 8. November 2009.
  14. Sounds of the Universe: Die Trackliste. In: depechemode.de. 28. Januar 2009, abgerufen am 21. November 2009.
  15. „Fragile Tension/Hole To Feed“ erscheint am 4.12.2009. In: depechemode.de. 4. November 2009, abgerufen am 8. November 2009.
  16. Erstes Konzert jetzt am 8. Juni in Leipzig. Marek Lieberberg Konzertagentur, 28. Mai 2009, abgerufen am 8. November 2009.
  17. Philipp Holstein: Schöner leiden mit Depeche Mode. RP Online. 1. März 2010. Abgerufen am 20. März 2010.
  18. Depeche Mode spielen zugunsten der Kinderkrebshilfe. depechemode.de. 17. Februar 2010. Abgerufen am 18. Februar 2010.
  19. Sensationell: Alan Wilder gemeinsam mit Depeche Mode auf der Bühne!. depechemode.de. 18. Februar 2010. Abgerufen am 18. Februar 2010.
  20. Titel unbekannt. In: Visions. Mai 2010, S. 0.
  21. Live-DVD: Tracks und Formate von Tour of the Universe – Live in Barcelona. depechemode.de, 23. September 2010, abgerufen am 26. September 2010.
  22. Depeche Mode mit Live-DVD auf Platz eins der Albums-Charts. depechemode.de. 15. November 2010. Abgerufen am 19. November 2010.
  23. Dreaming of Me
  24. Media-Control-Charts-Pressemitteilung: Depeche Mode: Fan-Flashmob hat Erfolg.
  25. "Remixes 2: 81-11" erscheint am 3. Juni. In: depechemode.de. 23. März 2011. Abgerufen am 14. Mai 2011.
  26. Personal Jesus 2011 erscheint auf CD, Vinyl und als Download. depechemode.de. 15. April 2011. Abgerufen am 14. Mai 2011.
  27. Depeche Mode: Neues Album noch in diesem Jahr. Rolling Stone, 7. Mai 2012, abgerufen am 25. Oktober 2012.
  28. Depeche Mode: „Mit Orchester? Wie Metallica? Nicht mit uns!“ Musikexpress, 23. Oktober 2012, abgerufen am 25. Oktober 2012.
  29. Depeche Mode spielten Abschlusskonzert in Moskau. depechemode.de
  30. statista.com
  31. Rolling Stone: Tour-Erfolg – Depeche Mode sind Live-Großverdiener Nummer eins
  32. Rolling Stone: Depeche-Mode-Videopremiere: Soothe My Soul
  33. Media Control: Depeche Mode stoßen Justin Timberlake von Chartspitze. In: media-control.com.
  34. Depeche Mode: Soothe My Soul. In: mix1-music.de, abgerufen am 12. Januar 2014.
  35. Stinklanweilige Verleihung in Berlin: Depeche Mode gewinnen ECHO – Fans sauer. depechemode.de, 28. März 2014; abgerufen am 28. März 2014.
  36. „Live in Berlin“: Mega-Boxset und Akustik-Auftritt im Puff. In: depechemode.de.
  37. Kinos zeigen Premiere von „Live in Berlin“. depechemode.de
  38. Depeche Mode stürmen mit Live-DVD die Charts. In: depechemode.de. 28. November 2014, abgerufen am 25. November 2014.
  39. Electronic im Sci-Fi-Sound – Martin Gore: Neues Album MG erschienen. depechemode.de; abgerufen am 30. April 2015.
  40. Depeche Mode confirm return to studio to record ‘Delta Machine’ follow-up. nbhap.com; abgerufen am 30. Januar 2016.
  41. Depeche Mode: Neues Album „Spirit“ im Frühjahr. In: depechemode.de. (depechemode.de [abgerufen am 12. Oktober 2016]).
  42. Depeche Mode gehen 2017 wieder auf Tour. In: depechemode.de. (depechemode.de [abgerufen am 12. Oktober 2016]).
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 28.10.2017 13:29:03

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