Maria Schneider

Maria Schneider

geboren am 27.11.1960 in Windom, MN, USA

Maria Schneider (Musikerin)

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Maria Lynn Schneider (* 27. November 1960 in Windom, Minnesota) ist eine US-amerikanische Komponistin, Bandleaderin und Arrangeurin. Sie gilt als „eine der originellsten Komponistinnen und Arrangeurinnen des zeitgenössischen Bigband-Jazz.“[1]

Leben und Wirken

Bereits mit fünf Jahren erhielt Schneider Klavierunterricht; ihre Lehrerin war für die folgenden 13 Jahre Evelyn Butler, eine aus Chicago stammende Klassik- und Jazzpianistin. In der Schulband spielte sie Klarinette und Violine. Nach einem Musikstudium an der University of Minnesota (B.A. 1983), der University of Miami und der Eastman School of Music (M.A. 1985) kam Schneider 1985 nach New York City. Hier absolvierte sie von 1986 bis 1991 ein privates Kompositionsstudium bei Rayburn Wright, nach dessen Tod 1990 bei Bob Brookmeyer. Dieser führte sie bei Mel Lewis ein, der mit seinem Orchester einige ihrer Kompositionen aufführte. Zur selben Zeit wurde sie Assistentin des Arrangeurs Gil Evans und arbeitete mit ihm an zahlreichen Projekten, insbesondere der Musik zum Film Die Farbe des Geldes (The Color of Money) und der Musik für die Gil-Evans/Sting-Tournee 1987.

Maria Schneider gründete 1992 ihre eigene Big Band, das Maria Schneider Jazz Orchestra, und trat damit von 1993 bis 1998 jeden Montag im Jazzclub Visiones in New York auf. Auftragswerke schrieb sie unter anderem für die folgenden Orchester: Norrbotten Big Band, Danish Radio Orchestra, Metropole Orchestra, Orchestre National de Jazz und Carnegie Hall Jazz Orchestra. In Deutschland arbeitete sie unter anderem mit der Bigband „Blechschaden“, der WDR Big Band Köln, dem Sunday Night Orchestra, der SWR Big Band und der NDR Bigband.

In ihren Formationen arbeiteten u. a Jeff Ballard, Dave Ballou, George Flynn, Greg Gisbert, Tim Horner, Ingrid Jensen, Rick Margitza, Rich Perry, Tim Ries, Scott Robinson und Ryan Truesdell.

Seit 2003 arbeitet sie vorwiegend mit der New Yorker Crowdfunding Plattform und deren Jazzmusiklabel ArtistShare zusammen und hat während dieser Kooperation mit dort entstandenen Produktionen etliche Grammy Awards geholt.

Der Name ihres 2015er Albums The Thompson Fields bezieht sich auf eine Farm im Südwesten Minnesotas, mit der sie aufwuchs. Alle acht Kompositionen sind eigene und beziehen sich auf die dortige Landschaft.[2]

Preise und Auszeichnungen

Schneider erhielt 1991 die Gil Evans Fellowship. Sie wurde im Down Beat-Poll der Kritiker 1997, 2001 und 2002 als „Arrangeur des Jahres“ gewürdigt. 2001 erhielt sie auch den „Readers' Poll Award“ für Arrangeure der Zeitschrift, wie auch 2004 und häufiger danach, zum Beispiel 2011 in den Reader und Kritiker Polls als Arrangeurin und Komponistin. Nachdem sie bereits zwei Mal für einen Grammy nominiert war, erhielt sie 2005 ihren ersten Grammy für ihr Album Concert in the Garden (den ersten Grammy für eine CD, die ausschließlich durch das Internet vertrieben wird). 2007 wurde ihr für ihre Komposition Cerulean Skies ein zweiter Grammy überreicht. Für ihre Komposition Dissolution, die in Zusammenarbeit mit der Pilobolus Dance Group entstand, erhielt sie den Doris Duke Award.

Das 2013er Album Winter Morning Walks, aufgenommen mit dem Australian Chamber Orchestra und dem St. Paul Chamber Orchestra, gewann gleich drei Grammy Awards auf einmal: für a) Best Classical Vocal Solo, b) Best Classical Contemporary Composition und c) Best Engineered Album, Classical. 2016 wurde sie für ihr Album The Thompson Fields mit dem Grammy Award in der Kategorie Large Jazz Ensemble Album ausgezeichnet.

Diskographische Hinweise

  • Evanescence (Enja, 1994)
  • Coming About (Enja, 1996)
  • Live at the Jazz Standard - Days Of Wine And Roses (2000)
  • Allegresse (Enja, 2000)
  • Concert in the Garden (ArtistShare, 2004)
  • Sky Blue (2007)
  • Winter Morning Walks (2013) mit Saint Paul und Australian Chamber Orchestra, Dawn Upshaw
  • The Thompson Fields (artistShare, 2015)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ulf Drechsel, in W. Kampmann Reclams Jazzlexikon
  2. Maria Schneider Orchestra, The Thompson Fields, album review, Rezension im The Telegraph vom 11. Juni 2015, abgerufen 18. Oktober 2015
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 17.02.2016 14:39:05

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