Musikdatenbank

Musiker

Umberto Tozzi

Umberto Tozzi - © www.umbertotozzi.com

geboren am 4.3.1952 in Torino, Piemonte, Italien

Umberto Tozzi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Umberto Tozzi (* 4. März 1952 in Turin) ist ein italienischer Musiker.

Leben

1968 begann er als Gitarrist in der Turiner Rockgruppe 'Off Sound', deren Mitglieder damals, genau wie Tozzi, 16 Jahre alt waren. Anschließend ging er mit Adriano Pappalardo, dessen Gruppe insgesamt 13 Musiker umfasste, auf eine landesweite Tournee.

1974, mit 22 Jahren, begann Umberto Tozzi Songs für andere zu schreiben. In diesem Jahr entstand, zusammen mit Damiano Dattoli, Un corpo un’anima, das von Wess und Dori Ghezzi bei Canzonissima gesungen wurde und dort auf Anhieb gewann.

Nach diesem Erfolg als Songwriter begann die nächste Phase, in der er seine eigenen Lieder auch selbst zu singen begann. Zu dieser Zeit begann die Zusammenarbeit mit Giancarlo Bigazzi. 1976 schrieb er Io camminerò. Fausto Leali interpretierte dieses Lied erfolgreich. Im selben Jahr nahm Tozzi sein erstes Solo-Album Donna amante mia auf, auf dem er u. a. auch Io camminerò noch einmal selbst interpretierte.

Der große Durchbruch kam für Tozzi Ende der 1970er Jahre mit einem Hit-Hattrick: 1977 landete er mit Ti amo einen internationalen Bestseller, 1978 folgte Tu und 1979 erschien das erfolgreiche Gloria. Bei der Produktion des Albums Gloria beschritt Tozzi erstmals einen für die damalige Zeit ungewöhnlichen Weg. Das Album entstand im Union-Studio München mit ausschließlich nichtitalienischen Musikern. Die wohl bekanntesten unter ihnen waren der Gitarrist Lee Ritenour und der Jazzpianist Greg Mathieson, welcher auch für sämtliche Arrangements verantwortlich war. Außerdem spielten Barry Morgan Drums, Les Hurdle Bass und Mats Björklund Gitarre. Einige Titel wurden von den Münchner Studiomusikern Curt Cress, Schlagzeug, und Günther Gebauer, Bass, eingespielt (ohne Erwähnung auf der LP). Alle drei oben genannten Titel wurden und werden immer wieder international gecovert, wobei die Gloria-Version von Laura Branigan wohl die bekannteste sein dürfte, da sie damit sogar einen Nummer-Zwei-Hit in den US-Charts landen konnte. In jüngerer Vergangenheit eroberte Umberto Tozzi mit Hilfe von im Duett mit französischen Sängerinnen eingespielten Versionen seiner Erfolge aus den späten 1970er Jahren den französischen Markt (zurück). Mehrfach wurden Songs aus seiner Feder in Kino-Soundtracks mitverwendet, z. B. in Flashdance, Man spricht deutsh und Asterix und Kleopatra.

Das erste Livealbum erschien 1980: In concerto. Im folgenden Jahr erschien das Album Notte rosa.

Nach einer eher experimentellen Phase, in der die Alben Eva und Hurrah entstanden, nahm Tozzi 1987 erstmals am Festival von Sanremo teil und gewann dieses im Trio mit Gianni Morandi und Enrico Ruggeri mit Si può dare di più, einem Lied, das zu sozialem Engagement auffordert. Diese Hymne diente jahrelang der Nazionale italiana cantanti bei ihren Spielen für wohltätige Zwecke als Eingangsmusik. Im Frühjahr nahm Tozzi gemeinsam mit Raf (Self control) mit Gente di mare am Grand Prix Eurovision de la Chanson teil, belegte dort den dritten Platz und erhielt den Kritikerpreis. Im Herbst kam das Album Invisible auf den Markt. Darauf folgte 1988 mit Royal Albert Hall ein zweiter Live-Mitschnitt.

Das letzte in Zusammenarbeit mit Giancarlo Bigazzi entstandene Album, Gli altri siamo noi, erschien 1991. Als Sprungbrett für die gleichnamige Single diente das Festival von Sanremo.

1994 gewann Umberto Tozzi 'Festivalbar' mit Io muoio di te vom Album Equivocando, seinem ersten Werk, für das er vollständig als Komponist und Texter zeichnete und das die meisten Exemplare in diesem Jahr verkaufte. Nach Il grido (1996), erneut komplett von Tozzi geschrieben und interpretiert, folgte 1997 eine Zusammenarbeit mit Mogol für das Album Aria & Cielo. In den nächsten Jahren wechselten sich Sampler mit teilweise völlig neu aufgenommenen Versionen seiner Evergreens (1999: Bagaglio a mano, 2002: The Best of Umberto Tozzi) mit neuen Alben ab, die jeweils während des Festivals von Sanremo dem großen italienischen Publikum vorgestellt wurden: Im Jahre 2000 Un’altra vita und 2005 Le parole.

Neuland betrat Tozzi 2006 mit 'Heterogene Project', bei dessen gleichnamigem Album er einige Lounge-Titel beisteuerte. Die Abnabelung von seinem langjährigen Plattenlabel CGD/Warner wurde durch die Kompilation Tutto Tozzi verzögert. Durch das gemeinsame Projekt mit Marco Masini gelang aber der Absprung in Richtung MBO. Das Ende 2006 veröffentlichte Album Tozzi Masini vereinte eine Reihe von fröhlich ausgetauschten und neu interpretierten Liedern mit teilweise bemerkenswerten Arrangements mit drei Duetten der beiden Italiener. Die anschließende gemeinsame Tour wurde als „Beste italienische Tour 2007“ ausgezeichnet.

2009 brachte Tozzi gleich zwei Alben auf den Markt. Im Frühjahr war es das Best-Of-Doppelalbum Non solo live, im September das neue Studioalbum Superstar. Einige dieser neuen Titel und alle seine Hits präsentierte er Ende September im Rahmen von Open-Air-Konzerten in mehreren Städten Norditaliens und im Oktober auch im Rahmen des traditionellen Steinegg Live-Festivals in Steinegg bei Bozen in Südtirol.

Umberto Tozzis Repertoire reicht von gefühlvollen Balladen bis zu beatigen Rocksongs. Geprägt von der Musik der Beatles und Rolling Stones, versuchte er immer wieder die Opernsprache Italienisch wie die Pop- und Rocksprache Englisch klingen zu lassen. Dabei war Tozzi und Bigazzi nach eigenem Bekunden der Klang wichtiger als der tiefere Sinn des Gesagten.

Insgesamt hat Umberto Tozzi von jeher im eigenen Land einen schweren Stand bei den meisten Kritikern, unter anderem vermutlich deshalb, weil er sich, im Gegensatz zu den anderen Cantautori, nie über seine Kunst politisch eindeutig links einordnen ließ. Sie achten ihn zwar wegen seines internationalen Erfolgs, tun sich aber schwer mit seinen Texten und interpretieren seine von Schüchternheit herrührende Zurückhaltung bei öffentlichen Auftritten als Gefühlskälte. Im Ausland treten diese Elemente in den Hintergrund, weshalb Tozzis Ohrwürmer von Publikum und Kritikern gleichermaßen geschätzt werden. Im Laufe seiner Karriere verkaufte Tozzi über 32 Millionen Platten.

Diskografie

Chartplatzierungen
(vorläufig)
Erklärung der Daten
Alben
Tu
  AT 12 15.09.1978 (4 Wo.)
Gloria
  AT 21 15.09.1979 (4 Wo.)
...minuti di un eternità
  CH 29 20.09.1987 (1 Wo.)
Equivocando
  CH 32 05.06.1994 (3 Wo.)
The Best Of
  CH 33 16.06.2002 (27 Wo.)
  IT 5 06.06.2002 (19 Wo.)
Tutto Tozzi
  IT 18 08.06.2006 (24 Wo.)
Non solo Live
  IT 16 29.01.2009 (7 Wo.)
Superstar
  IT 17 24.09.2009 (5 Wo.)
Yesterday - The Best of 1976-2012
  IT 7 24.05.2012 (10 Wo.)
Ma che spettacolo …
  IT 9 05.11.2015 (5 Wo.)
Quarant’anni che ti amo
  IT 8 06.04.2017 (… Wo.)
Singles
Ti amo
  DE 4 03.10.1977 (25 Wo.)
  AT 3 15.09.1977 (32 Wo.)
  CH 1 27.08.1977 (22 Wo.)
Tu
  DE 17 26.06.1978 (21 Wo.)
  AT 5 15.07.1978 (16 Wo.)
  CH 1 06.05.1978 (22 Wo.)
Gloria
  DE 8 16.07.1979 (34 Wo.)
  AT 4 15.08.1979 (16 Wo.)
  CH 1 24.06.1979 (17 Wo.)
Stella stai
  DE 61 16.06.1980 (1 Wo.)
  AT 18 01.06.1980 (4 Wo.)
  CH 3 08.06.1980 (10 Wo.)
Si può dare di più (Morandi, Ruggeri, Tozzi)
  CH 15 15.03.1987 (4 Wo.)
Gente di mare (Tozzi & Raff)
  DE 39 17.08.1987 (8 Wo.)
  AT 8 01.07.1987 (16 Wo.)
  CH 7 21.06.1987 (17 Wo.)
Io muoio di te
  DE 76 11.07.1994 (7 Wo.)
E non volo
  IT 10 30.05.2002 (1 Wo.)
Ti amo (Rien que des mots) (mit Lena Ka)
  CH 10 01.12.2002 (16 Wo.)
Toi, tú (mit Cérena)
  CH 19 07.12.2003 (17 Wo.)
Come si fa? (Umberto Tozzi & Marco Masini)
  IT 13 16.11.2006 (2 Wo.)
Petite Marie (stella d'amore)
  IT 8 25.09.2008 (2 Wo.)
Vorlage:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/Quellen-Parameter
Vorlage:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufige Chartplatzierung

Alben

  • Donna amante mia (1976)
  • È nell’aria… ti amo (1977)
  • Tu (1978)
  • Gloria (1979)
  • Tozzi (1980)
  • In concerto - Live (1980, 2 LPs)
  • Greatest Hits in Concert (1980)
  • Mama (1981)
  • Notte rosa (1981)
  • Eva (1982)
  • Hurrah (1984)
  • Minuti di un’eternità - Greatest Hits (1987)
  • Invisibile (1987)
  • Royal Albert Hall - Live (1988)
  • Gli altri siamo noi (1991)
  • Le mie canzoni - Greatest Hits (1991) (CH: )[3]
  • Equivocando (1994)
  • Il grido (1996)
  • Aria e cielo (1997)
  • Bagaglio a mano - Greatest Hits (1999)
  • Un’altra vita (2000)
  • The Best of Umberto Tozzi - Greatest Hits (2002)
  • Sélection Talents (2003)
  • Le parole (2005)
  • Heterogene Project - Heterogene (2006)
  • Tutto Tozzi - Greatest Hits (2006)
  • Tozzi - Masini (mit Marco Masini) (2006)
  • Superstar (2009)
  • Non solo Live (2009)
  • Yesterday, Today / Yesterday - The Best of 1976-2012 (2012)
  • Ma che spettacolo … (2015)
  • Quarant’anni che ti amo (2017)

Singles

  • Donna amante mia (1976)
  • Ti amo (1977)
  • Tu (1978)
  • Zingaro (1978)
  • Alleluia se (1979)
  • Gloria (1979)
  • Mamma maremma (1979)
  • Stella stai (1980)
  • Dimmi di no (1980)
  • Qualcosa qualcuno (1980)
  • Per Angela (1981)
  • Eva (1982)
  • Nell'aria c'è (1983)
  • Hurrah! (1984)
  • Si può dare di più (Morandi, Ruggeri, Tozzi) (1987)
  • Gente di mare (Tozzi & Raff) (1987)
  • È la verità (Se non avessi te) (1987)
  • Immensamente (Remix) (1988)
  • Tozzi... Live (1988)
  • Ti amo - Remix '90 (1990)
  • Gli altri siamo noi (1991)
  • Gli innamorati (1991)
  • Io muoio di te (1994)
  • Lei (1994)
  • Equivocando (1994)
  • Miracolo d'amore (1996)
  • Il grido (1996)
  • Aria & cielo (1997)
  • Ti Amo (1997)
  • Io camminerò (1997)
  • Quasi quasi (1997)
  • Conchiglia di diamante (1999)
  • Scivolando (2000)
  • Tu (Version 2001)
  • E non volo (2002)
  • Ti amo (Rien que des mots) (mit Lena Ka)
  • Toi, tú (mit Cérena) (2003)
  • Tu (Gefühl Geht Volles Risiko) (& Nockalm Quintett)
  • Come si fa? (& Marco Masini) (2006)
  • Petite Marie (stella d'amore) (2008)

Quellen

  1. Chartdiskografie DE, AT und CH
  2. Chartdiskografie Italien
  3. Auszeichnungen für Musikverkäufe: CH

Weblinks

Diese Seite wurde zuletzt geändert am 16.12.2017 12:36:25

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Umberto Tozzi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.