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Musiker

David Lee Roth

David Lee Roth - © © Glenn Francis, www.PacificProDigital.com

geboren am 10.10.1954 in Bloomington, IN, USA

David Lee Roth

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David Lee Roth (* 10. Oktober 1954 in Bloomington, Indiana) ist ein US-amerikanischer Musiker. Er war von Mitte der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre und ist seit 2007 wieder Sänger der Hard-Rock-Formation Van Halen.

Werdegang

Nachdem er als Sänger von Van Halen Berühmtheit erlangt hatte, startete er 1985 mit der vom Halen-Produzenten Ted Templeman produzierten EP Crazy from the heat (2x Platin) eine Solokarriere. Die Titel Easy Street, California Girls, Just a Gigolo und Coconut Grove waren ausgesprochen erfolgreich und läuteten damit das Ende seiner Zeit bei Van Halen ein. Nach seinem Fortgang waren Van Halen auch mit ihrem neuen Sänger Sammy Hagar (Ex-Montrose) erfolgreich. Das erste Album ohne Roth tauften sie in Anspielung auf den im Streit ausgeschiedenen Sänger 5150. Der Titel bezeichnet einen amerikanischen Polizeicode für einen „entlaufenen gemeingefährlichen Psychopathen“[1], aber auch die Modellbezeichnung des Gitarrenverstärkers Peavey 5150.

Roth absolvierte dann 1986 mit den Musikern Steve Vai, Billy Sheehan und Gregg Bissonette eine Welttournee zur Unterstützung seines Albums Eat ’Em and Smile. Seine alten Band-Kollegen von Van Halen benannten danach ihr nächstes Album wieder mit einer Anspielung OU 812 (lesbar als Oh, you ate one, too).

Roth tat sich insbesondere durch eine extrovertierte Bühnenshow hervor. Letzteres mag in seiner schon in der Kindheit diagnostizierten Hyperaktivität begründet liegen. Gerüchte aus dieser Zeit besagen, dass sich David Lee Roth bei Lloyd’s in England gegen eventuelle Vaterschaftsklagen versicherte.

Das zweite Album, Skyscraper, wurde 1987 von Roth zusammen mit Steve Vai produziert und in der gleichen Besetzung wie Eat 'Em And Smile aufgenommen und 1988 veröffentlicht. Im Januar 1991 erschien das von Bob Rock produzierte Album A Little Ain’t Enough. Zur Studioband gehörten Gregg Bissonette (Drums), Brett Tuggle (Keyboards), Matt Bissonette (Bass), Steve Hunter (Gitarre) und Jason Becker (Gitarre). Becker musste die Band nach den Aufnahmen wegen seiner Erkrankung an ALS verlassen.

Roths Band bestand für die Europatournee, die am 22. Februar 1991 in Glasgow begann, aus den Gitarristen Joe Holmes (Leadgitarre) und Desi Rexx (Rhythmusgitarre), dem Bassisten Todd Jensen sowie Gregg Bissonette und Brett Tuggle. Die Gruppe kam im Rahmen dieser Tournee auch nach Deutschland (z. B. 6. April 1991 Philipshalle Düsseldorf), um das Album zu promoten. A Little Ain't Enough blieb deutlich hinter den Verkaufszahlen der Vorgängeralben zurück.

Roth orientierte sich neu und brachte 1994 mit Your Filthy Little Mouth eine Zusammenstellung deutlich bluesiger und souliger Stücke auf den Markt. Produziert wurde das Album von Nile Rodgers, Gitarren-Virtuose der Disco-Veteranen Chic. Doch auch Your filthy little Mouth blieb weit hinter den kommerziellen Erwartungen zurück; es war die letzte Veröffentlichung von Roth bei Warner Bros. Die begleitende Tour floppte sogar, Roth musste von großen Hallen auf kleine Clubs ausweichen und vor weniger als 500 Zuhörern auftreten. 1995 zog sich David Lee Roth für ein Gastspiel nach Las Vegas zurück. Zusammen mit dem 15-köpfigen Orchester Non-Stop Blues Bustin' Mambo Slammers, dem auch Saxophon-Legende Edgar Winter angehörte, spielte Roth allabendlich im berühmten Bally's Ballroom Songs aus dem Van-Halen- und DLR-Repertoire im Blues- und Soul-Stil.

Für die 1996 erschienene Greatest-Hits-Sammlung Van Halen – Best of Volume 1 traf sich David Lee Roth nochmals mit seinen Ex-Kollegen, um im Studio die Stücke Me wise magic und Can't get this stuff no more einzuspielen. Diese Liaison war nur von kurzer Dauer, da sich die beiden Van Halens und Roth auf einer Pressekonferenz im Anschluss an ihren umjubelten Auftritt bei den 1996 MTV-Video Music Awards eine verbale Auseinandersetzung lieferten, die ein erneutes Ende der Zusammenarbeit bedeutete.

1997 veröffentlichte Roth das Greatest Hits-Album Best of David Lee Roth, das auch einen neuen Titel enthielt: Don't Piss me off. Der Song eröffnete das Album und war von Roth, Steve Hunter (Gitarre), Brett Tuggle (Keyboard), Freebo (Bass) und Jack White (Schlagzeug) im Aufnahmestudio »The Alley« in North Hollywood eingespielt worden. Im selben Jahr erschien seine Autobiografie Crazy From the Heat.

Anschließend wandelte Roth wieder auf Solopfaden, brachte 1998 mit neuer Band ein weiteres Album heraus, schlicht betitelt mit DLR Band. Er konnte an seine mit Van Halen erreichten Erfolge nicht wieder anschließen. Im Sommer 2002 kam es dazu, dass Hagar und Roth zusammen als Heavyweight Champions of Rock'n Roll erfolgreich durch die USA tourten. Unter Fans wurde diese Tour Sans Halen genannt. 2003 erschien Diamond Dave, größtenteils singt Roth hier Songs anderer Künstler. Sein aktueller Gitarrist Brian Young hat kurioserweise etliche Jahre in einer Van Halen-Coverband gespielt. Im Herbst 2005 trat Roth in mehreren Regionen der USA (darunter auch New York) die Nachfolge von Kult-Radiomoderator Howard Stern beim Sender K-Rock an.

Die Zusammenarbeit mit David Lee Roth als Moderator und dem Sender CBS wurde inzwischen von Seiten der CBS aufgekündigt. Gerüchte im Internet besagen, dass DLR seinem Vorgänger Stern zum Sender Sirius Satellite Radio folgen könnte, um wieder live über den Äther zu gehen. Roth steuerte auf zwei Titeln des Van Halen-Tribute-Albums Strummin' With The Devil den Gesang bei – im Bluegrass-Stil, begleitet von Banjo und Geige.

Er selbst betrachtet sich eher als „Entertainer“ denn als „Nur-Sänger“. Entsprechend reichert er seine Bühnenshow häufig mit Plaudereien à la Dean Martin an und war (mit seinem Partner Pete Angelus) federführend für die mit Comedy-Elementen versetzten Videos Jump, Panama, Hot For Teacher, California Girls, Just A Gigolo, Yankee Rose und Goin' Crazy verantwortlich.

Anfang 2007 versöhnten sich Roth und Van Halen. Eine Tournee mit Roth war für die erste Jahreshälfte 2007 angekündigt, wurde jedoch verschoben, da Eddie Van Halen sich in eine Entziehungsklinik begeben musste. Nach dessen Genesung wurde die Tournee zwischen September und dem Dezember 2007 in den USA und Kanada absolviert. Fast alle Konzerte waren ausverkauft.

Im Januar 2011 begaben sich Van Halen mit David Lee Roth ins Studio, um das erste gemeinsame Album seit 1984 aufzunehmen. Es ist im Februar 2012 unter dem Namen A Different Kind of Truth erschienen.

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[2] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1986 Eat ’Em and Smile 51
(4 Wo.)
29
(1 Wo.)
28
(9 Wo.)
4
(36 Wo.)
Erstveröffentlichung: 7. Juli 1986
1988 Skyscraper 28
(9 Wo.)
13
(8 Wo.)
11
(12 Wo.)
6
(27 Wo.)
Erstveröffentlichung: 26. Januar 1988
1991 A Little Ain’t Enough 12
(15 Wo.)
22
(4 Wo.)
5
(14 Wo.)
4
(7 Wo.)
18
(19 Wo.)
Erstveröffentlichung: 11. Januar 1991
1994 Your Filthy Little Mouth 62
(9 Wo.)
25
(7 Wo.)
28
(2 Wo.)
78
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: 4. März 1994
1998 DLR Band 172
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 9. Juni 1998

Weitere Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[2] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1985 Crazy from the Heat 91
(2 Wo.)
15
(33 Wo.)
Erstveröffentlichung: 28. Januar 1985
EP
1997 The Best 199
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 28. Oktober 1997
Kompilation

Weitere Veröffentlichungen:

  • 1986: Videos
  • 2002: No Holds Bar
  • 2003: Diamond Dave
  • 2006: Strummin with the Devil
  • 2013: Greatest Hits: The Deluxe Edition
  • 2015: Going Crazy - Radio Broadcast 1986
  • 2017: Live in the House of Blues – West Hollywood ’94

Singles

Jahr Titel
Album
Chartplatzierungen[2] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1984 California Girls
Crazy from the Heat
68
(7 Wo.)
3
(16 Wo.)
Erstveröffentlichung: Dezember 1984
1985 Just a Gigolo / I Ain't Got Nobody
Crazy from the Heat
12
(17 Wo.)
Erstveröffentlichung: März 1985
1986 Yankee Rose
Eat 'Em and Smile
16
(15 Wo.)
Erstveröffentlichung: Juni 1986
Goin' Crazy!
Eat 'Em and Smile
66
(7 Wo.)
Erstveröffentlichung: September 1986
That's Life
Eat 'Em and Smile
85
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: November 1986
1987 Just Like Paradise
Skyscraper
27
(7 Wo.)
6
(16 Wo.)
Erstveröffentlichung: Dezember 1987
1988 Stand Up
Skyscraper
72
(2 Wo.)
64
(8 Wo.)
Erstveröffentlichung: April 1988
1990 A Lil' Ain't Enough
A Little Ain't Enough
32
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: Dezember 1990
1991 Sensible Shoes
A Little Ain't Enough
81
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: März 1991
1994 She's My Machine
Your Filthy Little Mouth
64
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: Februar 1994
Night Life
Your Filthy Little Mouth
72
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: Mai 1994

Literatur

Einzelnachweise

  1. Polizeicode
  2. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US

Weblinks

Diese Seite wurde zuletzt geändert am 05.10.2017 18:45:50

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