Big Joe Turner
geboren am 18.5.1911 in Kansas City, MO, USA
gestorben am 24.11.1985 in Inglewood, CA, USA
Big Joe Turner
Big Joe Turner (* 18. Mai 1911 in Kansas City, Missouri; † 24. November 1985 in Inglewood, Kalifornien; eigentlich Joseph Vernon Turner), war ein US-amerikanischer Boogie-Woogie-, Blues- und Rock-’n’-Roll-Sänger.
Leben und Wirken
Schon mit vierzehn Jahren nahm er mit seinem Gesang Einfluss auf die lokale Jazz-Szene in seinem Geburtsort. Mitte der 30er-Jahre lernte er den amerikanischen Boogie-Woogie-Pianisten Pete Johnson kennen, mit dem er von da an gemeinsam auftrat. 1936 kam er erstmals nach New York, wo er Count Basie kennenlernte.
Am 23. Dezember 1938 entstanden zusammen mit Johnson seine ersten Songs in einem Swing-Konzert in der Carnegie Hall, nämlich Low Down Dog und It’s All Right, Baby. Er wurde in jenem Jahr von John Hammond gefördert. Am 30. Dezember 1938 nahm er zusammen mit Pete Johnson dessen Komposition Roll ’Em Pete auf (Vocalion #4607), es folgte am 30. Juni 1939 Cherry Red. Danach trat er mit verschiedenen Jazz-Größen wie Benny Goodman, Duke Ellington und Art Tatum auf. Im Jahr 1945 unterschrieb er einen Plattenvertrag bei National Records, wo er von Herb Abramson produziert wurde. 1951 wurde dann Ahmet Ertegün durch Abramson auf ihn aufmerksam und nahm ihn für Atlantic Records unter Vertrag. Als Folge davon entstand die Single Chains of Love, die eine hohe Platzierung in den Rhythm-and-Blues-Charts erreichte und später von Pat Boone gecovert wurde. In den 1950er Jahren hatte er mehrere größere und kleinere Single-Hits, darunter Shake, Rattle and Roll, Flip, Flop & Fly und Corrine, Corrina, und spielte unter anderem mit Elmore James (TV Mama) und King Curtis. Insgesamt hielten sich die Erfolge zwar in Grenzen, doch sie reichten aus, um davon leben zu können.
In den 1960er- und 1970er-Jahren tourte Turner die meiste Zeit. Er nahm mit Jazz-Größen wie Dizzy Gillespie und Roy Eldridge Platten auf und spielte auch mit Axel Zwingenberger, mit dem er zwei höchst erfolgreiche Alben aufnahm. Allerdings machten ihm Herzschwächen und Diabetes das Leben schwer. Seine letzten Aufnahmen entstanden zusammen mit Jimmy Witherspoon.
1983 wurde Big Joe in die Blues Hall of Fame aufgenommen.
Am 24. November 1985 starb Big Joe Turner in Kalifornien an Nierenversagen. Zwei Jahre später wurde er posthum in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen[1].
Zwei seiner bekanntesten Lieder waren:
- Honey Hush (1953) – Piano auf der Originalaufnahme: Fats Domino
- Shake, Rattle and Roll (1954), die Aufnahme wurde 2001 in die Blues Hall of Fame aufgenommen.
Diskografie
Titel | Label | Jahr | Anmerkungen |
---|---|---|---|
Joe Turner Sings Kansas City Jazz | Decca | 1953 | |
Boss of the Blues | Original 1956 Reissue auf CD | ||
Big Joe Is Here | Atlantic | 1959 | |
Joe Turner and the Blues | Savoy | 1960 | |
The Trumpet Kings Meet Joe Turner | OJC | 1974 CD 1991 | mit Dizzy Gillespie, Roy Eldridge, Harry Edison, Clark Terry |
Let´s Boogie All Night Long | Vagabond Records | LP 1978 | Axel Zwingenberger Klavier, Torsten Zwingenberger Schlagzeug |
Boogie Woogie Jubilee | 1981 | Aufgenommen im Haus Turners, mit Axel Zwingenberger, Roy Milton, Eddie „Cleanhead“ Vinson und Margie Evans | |
Blues Train | Muse | 1983 | mit Roomful of Blues |
Rock This Joint | Cleo | 1984 | |
The Rhythm & Blues Years | Atlantic Records | 1986 | |
Big, Bad & Blue: The Joe Turner Anthology | Rhino Atlantic | 1987 | |
Flip, Flop & Fly | Pablo | 1989 | Mit dem Count Basie Orchestra Liveaufnahmen Paris und Frankfurt 1972 |
Stormy Monday | Pablo | 1991 | u. a. mit Pee Wee Crayton, Roy Eldridge, Dizzy Gillespie, Eddie „Cleanhead“ Vinson |
Tell Me Pretty Baby | Arhoolie | 1992 | Aufnahmen aus den späten 1940er-Jahren mit Pete Johnson Orchestra |
Patcha, Patcha, All Night Long | Pablo | 1996 | Joe Turner meets Jimmy Witherspoon |
Joe Turner’s Blues | Topaz Jazz | 1997 | Aufnahmen zwischen 1938 und 1946 |
Shout, Rattle and Roll | Proper | 2003 | 4 CD-Box mit Aufnahmen aus den 1940er- bis zu den frühen 1950er-Jahren |
Shake, Rattle and Roll | Collectables | 2004 |
Einzelnachweise
- ↑ Rock and Roll Hall of Fame Big Joe Turner in der Rock and Roll Hall of Fame
Weblinks
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