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Musiker

Lou Reed

Lou Reed

geboren am 2.3.1942 in Brooklyn, NY, USA

gestorben am 27.10.2013 in Southampton, NY, USA

Lou Reed

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lewis Allan „Lou“ Reed (* 2. März 1942 in New York City, New York; † 27. Oktober 2013 in East Hampton, New York)[1] war ein US-amerikanischer Singer-Songwriter und Gitarrist. Er war zusammen mit John Cale Gründungsmitglied der von Andy Warhol inspirierten Band The Velvet Underground.

Leben

Kindheit und Jugend

Lou Reed wurde in Brooklyn geboren und entstammte einer konservativ-jüdischen Familie, die ursprünglich Rabinowitz hieß. Er wuchs in Freeport auf Long Island auf. Früh entdeckte er sein Interesse für die Musik und war während seiner Schulzeit vor allem an Rock ’n’ Roll und Blues interessiert. Seine erste Plattenaufnahme machte er für Bob Shads Label Time als Teenager und Mitglied einer Doo-Wop-Band, die sich The Jades nannte. Weil Reed als Jugendlicher mutmaßlich homoerotische Phantasien hatte, rebellierte und aufsässig war, wurde er von seinen Eltern in psychiatrische Behandlung geschickt, bei der er Elektroschocks erhielt. Diese Jugenderlebnisse verarbeitete er in späteren Liedern, unter anderem in Kill Your Sons. Reed beschrieb diese Phase seines Lebens folgendermaßen: „Sie steckten dir was in den Mund und brachten Elektroden an den Kopf und jagten Strom durch deinen Kopf, und anschließend fühltest du dich wie weichgekochtes Gemüse“.[2]

Lou Reed distanzierte sich alsbald von seinem Elternhaus und begann ein Studium an der Syracuse University, wo er Anfang der 1960er Englisch studierte und seinen Abschluss machte. Sein Lehrer und intellektueller Mentor an der Universität war Delmore Schwartz, mit dem er auch privat befreundet war. Einst sagte Reed, sein Ziel sei es, die Empfindsamkeit und Intelligenz des Romans auf die Rockmusik zu übertragen oder den Großen Amerikanischen Roman als Musikalbenfolge zu realisieren.[3] Später schrieb Reed die Stücke My House und European Son als Reminiszenz an Schwartz, der starken Einfluss auf seine spätere Songwriter-Karriere hatte. Während seiner Studienzeit in Syracuse entwickelte Reed auch ein Interesse für Free Jazz und experimentelle Musik wie die von La Monte Young, mit dem John Cale zusammenarbeitete.

Erste musikalische Schritte

Reed zog 1963 nach New York City, wo er als Songschreiber für das Plattenlabel Pickwick Records arbeitete, das Tanzmusik am Fließband produzierte. 1964 hatte er einen kleinen Hit mit The Ostrich, einer Parodie auf einen gerade populären Tanz. Die Plattenproduzenten wurden bald auf das Nachwuchstalent aufmerksam. Noch im selben Jahr gründete Reed zusammen mit John Cale spontan die Gruppe The Primitives. Er hatte John Cale, der Musik studierte, zufällig in New York kennengelernt. Cale war überrascht von der neuen Art, wie Reed Gitarre spielte. Er hatte sich angewöhnt, alle Saiten seiner Gitarre gleich zu stimmen, um einen sogenannten Drone zu erzeugen, was mit Cales experimenteller Musik harmonierte. Als Cale das Repertoire von Reeds Kompositionen gehört hatte – unter anderem eine frühe Version von Heroin – beschlossen die beiden zusammenzuarbeiten und ein Bandprojekt zu realisieren.

The Velvet Underground

Hauptartikel: The Velvet Underground

Reed und Cale traten 1965, ergänzt um Sterling Morrison und Maureen Tucker, zum ersten Mal unter dem Namen The Velvet Underground auf. Diese stilprägende Band ist trotz Reeds späterer erfolgreicher Solokarriere bis heute untrennbar mit seinem Namen verbunden. Reed war neben John Cale Mitbegründer und Mastermind der von Andy Warhol geförderten Band und spielte Gitarre, sang und schrieb die meisten Songs. Obwohl die Band während ihres Bestehens kommerziell nicht erfolgreich war, gilt The Velvet Underground als eine der einflussreichsten Untergrund-Bands aller Zeiten und als Wegbereiterin der späteren Independent- und Punk-Musik. Ein Achtungserfolg war das Debütalbum The Velvet Underground & Nico (das Album mit dem bekannten Bananen-Cover) mit der deutschstämmigen Sängerin Nico, mit der Lou Reed kurze Zeit liiert war. Einen Vorgeschmack auf Reeds späteres Werk in den 1970er Jahren gab dann die folgende LP White Light/White Heat, auf der mit atonalen Rückkopplungen gearbeitet wurde.

Solokarriere

Die 1970er Jahre

Nach der Trennung von Velvet Underground startete Reed 1972 seine Solokarriere mit einem selbstbetitelten Debütalbum. Es enthält vor allem Stücke, die in der Spätphase von Velvet Underground entstanden sind. Trotz guter Kritiken blieb der kommerzielle Erfolg aus. Das Album erreichte lediglich Rang 189 der US-amerikanischen Billboard-Charts, während es in Großbritannien nicht einmal eine Platzierung erzielen konnte. Aus dem Album wurden zwei Singles ausgekoppelt (Going Down und Wild Child).

Noch im gleichen Jahr veröffentlichte Reed das Glam-Rock-Album Transformer, das von David Bowie und Mick Ronson produziert worden war. Es brachte ihm zum ersten Mal eine gewisse Massenpopularität ein – besonders der Titel Walk on the Wild Side (mit dem Baritonsaxofon-Solo von Ronnie Ross) ist heute ein Klassiker. 1973 folgte das Album Berlin, das von einer gescheiterten Liebesgeschichte zweier Junkies in dieser Stadt handelt. Das Album zeichnet sich durch seine bedrückende Stimmung aus und enthält Stücke wie Caroline Says II (Gewalt), The Kids (Prostitution und Drogenkonsum), The Bed (Suizid) und, nicht überraschend, Sad Song. Berlin wird heute oft als sein Meisterwerk betrachtet, stieß aber zur Zeit seiner Veröffentlichung bei Presse und Publikum auf fast völliges Unverständnis und Entsetzen. Lou Reed war über dieses Scheitern so enttäuscht, dass er nach eigener Aussage die „Schotten dichtmachte“. In seinem Fall bedeutete es schroffe Konfrontation oder verächtliche Indifferenz gegenüber der Rockmusikpresse, seinem damaligen Publikum und seiner eigenen kommerziellen Karriere für den Rest des Jahrzehnts. Das und nicht zuletzt die Strapazen der schier endlosen Tourneen haben das Ihre getan, um ihn bis an den Rand des Abgrundes zu führen. In späteren Interviews hat er dennoch viele seiner damaligen Exzesse auch als Ausdruck einer etwas infantilen Trotzhaltung selbstkritisch reflektiert.

Im Jahr 1975 produzierte er dann das Doppelalbum Metal Machine Music, das vor allem aus Gitarrenfeedbacks besteht, Melodie oder Struktur sind nicht erkennbar.[4] Das Album ist umstritten: Während die Chicago Tribune es als „billige Geste gegen die Plattenindustrie“ oder als „schlechten Witz“ verstand,[5] bezeichnete es der Rockjournalist Lester Bangs als genial. Obwohl die Angaben zur Besetzung fiktiv sind, legte Reed Wert auf die Feststellung, dass es sich durchaus um eine ernsthafte Arbeit handelte. Auf jeden Fall war es eine bis dahin unerhörte Provokation gegenüber einem „Major Label“ von Seiten eines damals durchaus kommerziell erfolgreichen Plattenkünstlers. Später wurde das Werk von dem Berliner Ensemble für zeitgenössische Musik Zeitkratzer für klassisch-akustische Instrumente transkribiert und 2002 in Berlin uraufgeführt.

Auf das wütende MMM folgte das melodisch sanfte Album Coney Island Baby, das ihn wieder in die Charts zurückbrachte. Reeds Platten der späten 70er Jahre werden von Kritikern als weniger erfolgreich und eher unausgewogen gewertet. Das wird auf seine zunehmenden Drogenprobleme zurückgeführt und auf die Tatsache, dass die Plattenfirmen Reed in musikalischer Hinsicht nur wenig Spielraum ließen.

Die 1980er Jahre

In den frühen achtziger Jahren gab Reed das selbstzerstörerische Leben und die Endlostourneen auf, um sich für ihn wichtigeren Dingen zuzuwenden, zum Beispiel seinem gefeierten Comeback-Album The Blue Mask. Er heiratete Sylvia Morales; diese wurde dann zu seiner langjährigen Managerin. Diese Kehrtwendung zu einer reiferen, nüchterneren und daher sensationsärmeren Lebenshaltung und Arbeitsdisziplin spiegelte sich in seinen eher ruhigen und abgeklärten Platten dieser Dekade wider. Das stieß wieder einmal auf harsche Kritik in der Rockmusikpresse, für die er oft als Inbegriff des gnadenlosen Rebellen galt. Reed hatte aber schon früh verlauten lassen, dass er eher auf Langfristigkeit und Selbstkontrolle setzt und der eher zwiespältigen Rolle des „Rock-and-Roll-Opfers“ sehr kritisch gegenübersteht.

Die 1990er Jahre

Mit seinem sehr erfolgreichen Album New York von 1989 feuerte Reed eine wütende Salve auf die politischen Probleme seiner Heimatstadt, beispielsweise zu Themen wie Umweltverschmutzung, soziale Ungerechtigkeit und Rassismus. Er machte auch nicht davor Halt, in seinen Liedern Namen zu nennen, so z. B. Jesse Jackson, Papst Johannes Paul II., Kurt Waldheim und Stevie Wonder. Die ehemalige Velvet-Underground-Schlagzeugerin Moe Tucker spielte bei zwei Stücken Schlagzeug.

Als Andy Warhol, der einstige Förderer und Produzent der Velvet Underground, starb, kam es nach 15 Jahren Pause wieder zu einer Zusammenarbeit mit dem zweiten klangprägenden Kopf der Velvet Underground, John Cale. Heraus kam dabei das Album Songs for Drella, eine Warhol-Biografie und ein Selbstporträt in minimalistischer Rockmusik. Hier transportieren die Liedtexte eine berührende Zuneigung und schmerzliche Geständnisse, ohne den Humor zu verlieren. Nicht ausgespart werden dabei das Attentat auf Warhol durch Valerie Solanas im Jahr 1968, sein strenges Arbeitsethos, seine ungeahnte Einsamkeit inmitten von Erfolg und Glamour, seine kleinen Schwächen und mögliche ärztliche Kunstfehler. 1993 kam es zu einer überraschenden Wiedervereinigung von The Velvet Underground. Sie war beim Publikum recht erfolgreich, aber nur von kurzer Dauer, da die alten Spannungen und Differenzen innerhalb der Gruppe schnell wieder aufbrachen.

Reed führte seine dunklen Notizen mit Magic and Loss weiter, einem Album über den Tod und den Verlust einiger Freunde infolge von Krebs. 1997 coverten über dreißig Künstler den Song Perfect Day für die BBC-Stiftung Children in Need.

Die 2000er Jahre

Im Jahr 2001 wurde Reed Opfer einer Falschmeldung, die seinen Tod infolge einer Heroinüberdosis verkündete. Basierend auf dem Werk Edgar Allan Poes veröffentlichte er 2003 die Doppel-CD The Raven, an der Künstler wie Laurie Anderson, Ornette Coleman, David Bowie, Julian Schnabel, Willem Dafoe und Antony mitwirkten. Ein Remix seines Lieds Satellite of Love (genannt Satellite of Love ’04) von Groovefinder wurde 2004 veröffentlicht und erreichte Platz 10 der UK-Single-Charts. 2007 nahm er mit der Band The Killers den Titel Tranquilize auf. Die für den Oktober 2009 mit seiner neu gegründeten Band Metal Machine Trio geplante Europatournee (Krems, Wroclaw, Bern, Leipzig, Hamburg, Berlin) wurde gemäß Angaben seiner Londoner Agentur Primary Talent International aus „schwerwiegenden persönlichen Gründen“ („extreme personal issues“) abgesagt.

Nach einem Auftritt mit Metallica anlässlich der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame im Jahr 2009 nahm Lou Reed mit dieser Band gemeinsam das Album Lulu auf, das am 31. Oktober 2011 weltweit veröffentlicht wurde.[6]

Stil und Wirkung

Lou Reeds Themen waren der Rockmusik ihrer Zeit weit voraus. Die populäre Musik erreichte Reed erst mit der Entstehung des Punk Mitte und Ende der 1970er Jahre, aber selbst dann waren seine Lieder einzigartig: entweder vom Feedback der Gitarre überlagert oder zart melodisch; Reed singt üblicherweise über das Beunruhigende bis Schäbige, nicht nur innerhalb der etablierten Gesellschaft, sondern auch innerhalb der damaligen Gegenkultur oder des „Underground“. Walk on the Wild Side ist ein ironischer Gruß an die Außenseiter, Stricher und Transvestiten in Andy Warhols The Factory. Perfect Day wurde später in den Soundtrack des Films Trainspotting – Neue Helden aufgenommen. Themen, die Allen Ginsberg, William S. Burroughs und Jean Genet behandelten, nahm Lou Reed auf und entwickelte sie weiter.

Reed war immer eine starke Künstlerpersönlichkeit, die sich selten dem herrschenden Zeitgeist angepasst hat. So bevorzugte er schwarzes Leder und sadomasochistische Outfits während der optimistisch bunten Hippiezeit der 1960er Jahre. Dieses Outfit stellte vielleicht eine optische Entsprechung seiner bewusst skeptisch distanzierten Haltung des urbanen Realisten dar. Bezeichnend für ihn ist auch ein schneidend trockener, durch Selbstironie getönter Humor, der seine Texte und seine sonstigen Äußerungen durchzieht. Das Hauptthema seiner lakonisch vorgetragenen Songs ist immer wieder das „beschädigte Leben“ im Großstadtdschungel, aber auch in der scheinbar intakten Vorstadtidylle. Seine Figuren sind meist in ihren unlösbaren Widersprüchen oder seelischen Abgründen verstrickt.

Der Tenor seiner Texte ist illusionslos pessimistisch, aber mehr mitfühlend als zynisch. Sein Mitfühlen bezieht sich jedoch nicht auf Journalisten, die er bis zu seinem Tode immer wieder als eine höchst ignorante, unaufrichtige und aufdringliche Gattung abkanzelte und die oft zum bevorzugten Ziel seiner gefürchteten Schlagfertigkeit und Direktheit wurden. Wie Warhol oder ein Fluxuskünstler ließ er die ihm lästigen Interviews zu kleinen künstlerischen Performances geraten, indem er die Erwartungen des Fragestellenden völlig unterlief.

Lou Reed galt als streitbarer und unvorhersehbarer Künstler. In den letzten Jahrzehnten empfand er, dass der Rockmusik zunehmend engere inhaltliche und musikalische Grenzen auferlegt wurden, und suchte die Zusammenarbeit mit Kollegen oder Freunden aus anderen Bereichen wie z. B. Paul Auster, Julian Schnabel, Philip Glass, Jim Jarmusch, Robert Wilson oder Wim Wenders, um für sich neue Möglichkeiten auszuloten.

Persönliches

Reeds erste Ehe mit Bettye Kronstadt hielt nur für kurze Zeit und löste sich während der Aufnahmen zu Berlin im Jahre 1973 auf. Von 1976 bis 1978 war Reed mit einer Transfrau namens Rachel liiert, die unter anderem namentlich in seinem Lied Coney Island Baby erwähnt wird („I’d like to send this one out to Lou and Rachel, and all the kids at P.S. one ninety-two“) und als Muse für mehrere Songs auf seinem gleichnamigen Album gilt.[7] Reed sprach in dieser Zeit offen über seine Homosexualität. Am Valentinstag 1980 heiratete er Sylvia Morales,[8] die er in einem S/M-Club in Greenwich Village getroffen hatte. Er verließ Sylvia, nachdem er 1992 in München die US-amerikanische Performance-Künstlerin Laurie Anderson kennengelernt hatte.[9][10] Er und Anderson wurden 1995 ein Paar und wohnten seitdem gemeinsam im West Village.[11] Sie heirateten schließlich am 12. April 2008 in Boulder, Colorado.[12]

Reed, der an chronischem Leberversagen litt, was auf seinen jahrzehntelangen Alkohol- und Drogenkonsum zurückgeführt wird, unterzog sich im Frühjahr 2013 einer Lebertransplantation.[13] Am 27. Oktober 2013 erlag er in seinem Sommerhaus in den Hamptons den Folgen seiner Erkrankung.[14][15][1]

Ehrungen

Als Mitglied von The Velvet Underground wurde Reed 1996 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Bei der Ehrung hielt Patti Smith die Laudatio. 2015 wurde Reed ferner auch als Solo-Künstler in diese Hall of Fame aufgenommen.

Das einflussreiche Musikmagazin Rolling Stone nennt Reed in mehreren ihrer Bestenlisten. Während The Velvet Underground auf Rang 19 der 100 bedeutendsten Künstler steht[16], wurden alle vier Alben, die Reed als Mitglied der Band aufgenommen hatte, in die Liste der 500 besten Alben aller Zeiten aufgenommen, wobei The Velvet Underground & Nico Rang 13, White Light/White Heat Rang 293, The Velvet Underground Rang 314 und Loaded Platz 110 belegt.[17] Zwei Alben, die Reed als Solo-Künstler aufgenommen hat, Transformer und Berlin, wurden auf Platz 194, beziehungsweise 344 ebenfalls in diese Liste aufgenommen, obwohl letzteres Album vom selben Magazin dreißig Jahre zuvor ein „Desaster“ genannt worden war.[18]

2004 nannte der Rolling Stone ihn zunächst auf Rang 52 der 100 besten Gitarristen,[19] 2011 dann noch auf Position 81.[20] In der Liste der 100 größten Sänger, belegt Reed seit 2005 Rang 62.[21] 2015 setzte ihn die Zeitschrift auf Rang 21 der 100 besten Songwriter aller Zeiten.[22]

Zum zwanzigsten Jahrestag der Samtenen Revolution im November 2009 lud Václav Havel den von ihm schon lange geschätzten Lou Reed neben Joan Baez, Suzanne Vega und Renée Fleming nach Prag ein. Havel würdigte sie mit den Worten: „Diese Künstler sind bekannt für ihr freies Denken. Sie haben immer auf der Seite der Freiheit gestanden, und viele von ihnen haben ihre Solidarität in dunkleren Zeiten ausgedrückt.“[23] Metal Machine Music wurde in die The Wire’s „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“ aufgenommen.

2012 wurde eine Spinnengattung (Loureedia)[24] und 2015 ein Asteroid ((270553) Loureed)[25] nach ihm benannt.

Trivia

Lou Reeds photographische Arbeiten, die seine Liebe zu seiner Heimatstadt New York bildlich festhalten, wurden in den Bänden Emotion in Action (2003) und Lou Reed’s New York (2006) veröffentlicht.

Reed war ein Meister des Schattenboxens, Tai-Chi Chuan.[26] Seit den 1980er Jahren betrieb er Tai Chi im Chen-Stil und lernte einige Jahre bei dem chinesischen Meister Ren Guang Yi.[27]

Diskografie

Hauptartikel: Lou Reed/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[28] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1972 Lou Reed 189
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1972
Transformer 13
(40 Wo.)
29
(32 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1972
Platz 194 der Rolling-Stone-500
in UK mehrfach wiederveröffentlicht, erreichte u. a. 1998 erneut Platz 16
Verkäufe: + 400.000[29]
1973 Berlin 7
(5 Wo.)
98
(11 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1973
Platz 344 der Rolling-Stone-500
Verkäufe: + 60.000[29]
1974 Sally Can't Dance 10
(14 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1974
1975 Metal Machine Music Erstveröffentlichung: Juli 1975
Coney Island Baby 52
(1 Wo.)
41
(14 Wo.)
Erstveröffentlichung: Februar 1976
1976 Rock and Roll Heart 64
(8 Wo.)
Erstveröffentlichung: November 1976
1978 Street Hassle 89
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1978
1979 The Bells 130
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1979
1980 Growing Up in Public 158
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1980
1982 The Blue Mask 52
(1 Wo.)
169
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1982
1983 Legendary Hearts 159
(7 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1983
1984 New Sensations 92
(1 Wo.)
56
(32 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1984
1986 Mistrial 69
(1 Wo.)
47
(21 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1986
1989 New York 19
(16 Wo.)
8
(12 Wo.)
1
(14 Wo.)
14
(22 Wo.)
40
(22 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1989
Verkäufe: + 1.295.000[29]
1992 Magic and Loss 17
(15 Wo.)
9
(11 Wo.)
10
(13 Wo.)
6
(6 Wo.)
80
(7 Wo.)
Erstveröffentlichung: 14. Januar 1992
1996 Set the Twilight Reeling 18
(14 Wo.)
23
(7 Wo.)
16
(8 Wo.)
26
(2 Wo.)
110
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 20. Februar 1996
2000 Ecstasy 24
(6 Wo.)
48
(2 Wo.)
76
(1 Wo.)
54
(1 Wo.)
183
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 4. April 2000
2003 The Raven 45
(3 Wo.)
68
(3 Wo.)
64
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: 28. Januar 2003
2007 Hudson River Wind Meditations Erstveröffentlichung: 2007

Kollaborationsalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[28] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1990 Songs for Drella
(mit John Cale)
28
(14 Wo.)
28
(1 Wo.)
18
(7 Wo.)
22
(5 Wo.)
103
(8 Wo.)
Erstveröffentlichung: Juli 1990
2011 Lulu
(mit Metallica)
6
(5 Wo.)
11
(4 Wo.)
14
(4 Wo.)
36
(1 Wo.)
36
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1. November 2011

Mit The Velvet Underground

Für die vollständige Diskografie von "The Velvet Underground" siehe The Velvet Underground#Diskografie.

  • The Velvet Underground & Nico (1967)
  • White Light/White Heat (1968)
  • The Velvet Underground (1969)
  • Loaded (1970)
  • Live at Max’s Kansas City (1972, aufgenommen 1970)
  • 1969 (1974, aufgenommen 1969)
  • VU (1985, aufgenommen 1968–1969)
  • Another View (1986, aufgenommen 1967–1969)
  • Live MCMXCIII (1993)
  • Peel Slowly and See (1995; 5-CD Boxset, aufgenommen 1965–1970)
  • The Quine Tapes (2001, aufgenommen 1969)
  • Live at Max’s Kansas City (Deluxe-Edition 2005, aufgenommen 1970)

Filmografie

Gastauftritte

  • 1993: U2 ZooTV Live From Sydney (Konzert)
  • 1993: In weiter Ferne, so nah! (Film von Wim Wenders)
  • 1993: Sweet Relief: A Benefit For Victoria Williams
  • 1994: Bright Red (Film von Laurie Anderson)
  • 1994: Blue in the Face (Film von Wayne Wang mit Harvey Keitel)
  • 1995: Till The Night Is Gone: A Tribute To Doc Pomus
  • 1997: September Songs (The Music Of Kurt Weill)
  • 1998: Lou Reed – Rock and Roll Heart (Filmdokumentation von Timothy Greenfield-Sanders)[30]
  • 2000: Rockin’ on Broadway (The Time/Brent/Shad Story) (mit ersten Aufnahmen der Shades von 1958)
  • 2001: Prozac Nation – Mein Leben mit der Psychopille (Film von Erik Skjoldbjærg)
  • 2003: The soul of a man (Film von Wim Wenders)
  • 2007: Palermo Shooting (Film von Wim Wenders)
  • 2009: Sweet Jane (zusammen mit Metallica)

Literatur

  • Diane Clapton: Lou Reed & The Velvet Underground. 1987
  • Peter Doggett: Lou Reed. Biographie. 1999
  • Jeremy Reed: Waiting for the Man, a Biography of Lou Reed. 1994
  • Lou Reed: The Raven. (Libretto) 2003
  • Lou Reed: Texte. Aus dem Amerikanischen von Diedrich Diederichsen. Kiepenheuer und Witsch, Hamburg 1992
  • Lou Reed: Pass Thru Fire – The Collected Lyrics. 2006
  • Chris Roberts: Lou Reed. Walk on the Wild Side. The Stories Behind the Songs. Carlton Books, London 2004
  • Victor Bockris: Transformer. The complete Lou Reed Story. Schuster & Schuster, New York 1999 (deutscher Titel: Lou Reed. Transformer. Die exklusive Biographie. Hannibal Verlag, Innsbruck 2014)

Weblinks

 Commons: Lou Reed – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Amanda Holpuch: Lou Reed's widow breaks silence with obituary in local newspaper. In: theguardian.com. 31. Oktober 2013, abgerufen am 25. April 2016.
  2. Lou Reed zitiert in: Legs McNeil und Gillian McCain: Please Kill Me: The Uncensored Oral History of Punk. Grove Press, New York 1996, ISBN 0-8021-1588-8, S. 4: „They put the thing down your throat so you don’t swallow your tongue, and they put electrodes on your head. That’s what was recommended in Rockland County then to discourage homosexual feelings. The effect is that you lose your memory and become a vegetable. You can’t read a book because you get to page seventeen and have to go right back to page one again.“
  3. Victor Bockris: Lou Reed. The Biography. Fully revised edition. Vintage, London 1995, ISBN 0-09-930381-7.
  4. Mark Deming: Metal Machine Music, Allmusic, Zugriff am 6. Dezember 2016.
  5. Greg Kot: Guide to Lou Reed's recordings, chicagotribune.com, 27. Oktober 2013, Zugriff am 6. Dezember 2016.
  6. Internetseite von „Lulu“. 24. September 2011, abgerufen am 25. September 2011.
  7. Aidan Levy: Dirty Blvd.: The Life and Music of Lou Reed. Chicago Review Press, Chicago 2016, ISBN 978-1-61373-109-3.
  8. David Bowman: Looking Back at Lou Reed’s Blue Period. Am 15. März 1999 auf observer.com
  9. Barbara Hoffman: Visit the cafe where Laurie Anderson and Lou Reed dined weekly. Am 12. April 2015 auf nypost.com
  10. Albin Zak: The Velvet Underground companion: Four decades of commentary. Schirmer Books und Prentice Hall International, London und New York 1997, ISBN 0-02-864627-4, S. 102 f.
  11. James Fanelli: Lou Reed Leaves West Village and Hamptons Homes to Laurie Anderson. Am 4. November 2013 auf dnainfo.com
  12. Steve Helling: Lou Reed and Laurie Anderson Wed. Am 25. April 2008 auf people.com
  13. Patrick Sawer: Lou Reed saved by liver transplant after years of drugs and alcohol take their toll. In: telegraph.co.uk. 1. Juni 2013, abgerufen am 25. April 2016.
  14. Ben Ratliff: Outsider Whose Dark, Lyrical Vision Helped Shape Rock ’n’ Roll. In: The New York Times. 27. Oktober 2013, abgerufen am 25. April 2016.
  15. Timothy Greenfield-Sanders: Lou Reed's last official portrait. In: greenfield-sanders.com. 4. März 2014, abgerufen am 25. April 2016.
  16. Julian Casablancas: The Velvet Underground – 100 Greatest Artists. Rolling Stone, abgerufen am 18. März 2016.
  17. 500 Greatest Albums of All Time. Am 31. Mai 2012 auf rollingstone.com
  18. Stephan Davis: Berlin. Am 20. Dezember 1973 auf rollingstone.com
  19. David Fricke: 100 Greatest Guitarists: David Fricke's Picks – 52: Lou Reed. In 2011 auf rollingstone.com
  20. 100 Greatest Guitarists – 81: Lou Reed. Am 18. Dezember 2015 auf rollingstone.com
  21. 100 Greatest Singers – 62: Lou Reed. Am 2. Dezember 2010 auf rollingstone.com
  22. The 100 Greatest Songwriters of All Time. Rolling Stone, August 2015, abgerufen am 8. August 2017 (englisch).
  23. Jakob Lemke: Revolution und Rockmusik – Havel-Gala in Prag. In: Hamburger Abendblatt, 15. November 2009.
  24. Sergio Prostak: New Genus of Velvet Spider Named after Lou Reed. Am 23. Mai 2012 auf sci-news.com
  25. 270553 Loureed (2002 GG178). Am 4. Juni 2015 auf ssd.jpl.nasa.gov
  26. Laurie Anderson: For Lou Reed. Am 31. Oktober 2013 auf easthamptonstar.com
  27. Martha Burr: Lou Reed: A Walk on the Wild Side of Tai Chi. In: Kungfu Magazine, Mai/Juni 2003. (Online. Auf kungfumagazine.com, abgerufen am 26. April 2016)
  28. a b Chartquellen: DE AT CH UK US
  29. a b c Auszeichnungen für Musikverkäufe: AU CH DE FR UK US
  30. Lou Reed: "Rock and Roll Heart". Am 4. Juni 2015 auf greenfield-sanders.com
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 13.08.2017 11:35:39

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