Selig

Selig (Band)

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Selig
Gründung 1993
Auflösung 1999
Wiedervereinigung 2008
Genre Deutschrock, Hamburger Schule, Indie, Grunge
Website www.selig.eu
Gründungsmitglieder
Gesang Jan Plewka
Bass Lenard Leo Schmidthals
Gitarre Christian Neander
Schlagzeug Stephan Stoppel Eggert
Keyboard Malte Neumann

Selig ist eine Hamburger Rockgruppe, die Mitte der 1990er Jahre Erfolg hatte und sich nach zehnjähriger Trennung 2008 wiedervereinigte. Mit dem Reunion-Album Und Endlich Unendlich erlangten sie erstmals Goldstatus.

Geschichte

1993 gründeten die Mitglieder in Hamburg die Band Selig. 1993 bekamen Selig einen Plattenvertrag mit Epic/Sony Music und nahmen mit dem Produzenten Franz Plasa ihr Debütalbum Selig auf, aus dem im Januar 1994 ihre erste Single Sie hat geschrien ausgekoppelt wurde. Das Album selbst erschien im März und platzierte sich unter den Top-40 (Platz 35) der deutschen Album-Charts, in Österreich belegte man Rang 12 der Hitparade. Für das von Regisseur René Eller realisierte Video zu Wenn ich wollte erhielten Selig im Februar 1995 einen Echo.

Im Mai 1995 erschien das Album Hier. Die spätere Single Bruderlos war eine Neuaufnahme des 1994 als B-Seite der Single Sie hat geschrien veröffentlichten Songs. Der Song Bruderlos war auf der Erstpressung des Albums nicht enthalten. Die fünf Musiker absolvierten eine nahezu ausverkaufte Tour und diverse Festivals wie Rock am Ring, Strange Noise etc.

Im Februar 1997 veröffentlichte die Band den Soundtrack zu Knockin on Heavens Door. Für die rein instrumentalen Score-Tracks benutzten sie den Namen Digital Elvis & Zero. Im Juli 1997 wurde das Album Blender veröffentlicht, das die Band in New York aufnahm. Man experimentierte mit Loops und orientierte sich stärker in Richtung Pop. Kurz nach den Studioaufnahmen zu Blender verließ Jan Plewka die Band, was schließlich zur Trennung führte.

Im Januar 1999 gab die Band offiziell ihre Auflösung bekannt, im Dezember 1999 erschien das Best-of-Doppel-Album Für immer und Selig.

Christian Neander gründete bald die Band Kungfu, während Plewka und Eggert zusammen mit Marco Schmedtje Zinoba formierten. Jan Plewka gründete später zusammen mit Stephan Eggert und Marek Harloff eine neue Band namens TempEau.

Im August 2008 kündigte die Band ihr Comeback an und ging ins Studio.[1] Am 6. März 2009 erschien die Single Schau Schau und am 20. März das Album Und Endlich Unendlich zwölf Jahre nach ihrem letzten Studioalbum Blender.[2] Zusammen mit dem Erscheinen des Albums traten Selig auch wieder live auf.[3]

Am Bundesvision Song Contest 2010, welcher am 1. Oktober in Berlin stattfand, nahmen sie für das Bundesland Hamburg teil und belegten Platz 8 mit 40 Punkten. Am gleichen Tag erschien das neue Album Von Ewigkeit zu Ewigkeit, die erste Singleauskopplung mit gleichnamigem Titel war bereits am 10. September 2010 erschienen. Im Anschluss an die Albumveröffentlichung gingen Selig wieder auf Tour.[4]

Ende Oktober 2011 steuerten Selig auf Einladung von Annette Humpe ihre Version des Ideal-Klassikers Blaue Augen für die Doppel-CD Zeitgeschichte das Beste von und für Annette Humpe bei. Das Album erschien anlässlich des sechzigsten Geburtstages von Annette Humpe.

Am 1. Februar 2013 erschien das insgesamt sechste Studio-Album mit dem Titel Magma. Bei den Aufnahmen, die im Spätsommer 2012 in England stattfanden, nutzten Selig das erste Mal seit der Reunion wieder die Dienste eines Produzenten. Ihre Wahl fiel dabei auf Steve Power, der unter anderem auch schon für Blur gearbeitet hat.[5] Selig spielten das komplette Album bereits live auf der Club-Tour In Bed with Selig durch sechs deutsche Städte im November 2012. Zur gleichen Zeit wurde vorab der Track Love & Peace zum freien Download über die Band-Webseite veröffentlicht.

Stil

War das Debütalbum Selig noch von Rock mit Grungeeinflüssen und Hippie-Flair geprägt, so war das Album Hier noch wesentlich dunkler. Selig bezeichneten ihren Stil damals als Hippie-Metal.[6] Die Musik wurde härter und weniger poppig, dafür aber etwas experimenteller als auf dem Debüt. Zusammen mit den im Studio improvisierten Texten ergab sich der Eindruck von drogeninduziertem, hartem Rock. Mit dem letzten Album vor der vorläufigen Trennung Blender verließen Selig diese Pfade. Der Rock wurde über weite Strecken ausgelassen, es hielten stattdessen verstärkt Pop-Elemente Einzug in den Sound, experimentiert wurde zudem mit Elektronik, Loops und Beats. Kritikern gilt Blender als bestes Werk der Band, doch der kommerzielle Erfolg blieb aus. Das Comeback-Album Und Endlich Unendlich orientierte sich ebenso wie die beiden folgenden Alben wieder mehr am alten Stil der Band. Das Album Magma entstand mit Hilfe des Produzenten Steve Powers, der z.B. Robbie Williams betreute.[7]

Diskografie

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Studioalben

  • 1994: Selig
  • 1995: Hier
  • 1997: Blender
  • 2009: Und endlich unendlich
  • 2010: Von Ewigkeit zu Ewigkeit
  • 2013: Magma

Kompilationen

  • 1999: Für immer und Selig (Best-of-Doppel-Album)

Filmmusik

  • 1997: Knockin' on Heaven's Door (OST)
  • 2012: Das Hochzeitsvideo (OST)

Filme

  • 1997/1998:[12] Der Pirat (Regie: Bernd Schadewald, Selig als Hippie-Band spielen Songs von The Doors)
  • 2009: Von Selig bis Selig (Regie: Maria Knothe)[13]

Singles und Musikvideos

Jahr Titel Regie
1994 Sie hat geschrien Martin Weisz
Wenn ich wollte René Eller
Ohne dich René Eller
1995 Ist es wichtig? René Eller
Laß mich rein Mathias Bothor
1996 Bruderlos René Eller
1997 Knockin' on Heaven's Door Rainer Thieding
Popstar René Eller
Sie zieht aus Marcus Sternberg
2009 Schau schau René Eller
Wir werden uns wiedersehen Deborah Schamoni (Bordell Version)
Maria Knothe (Tour Version)
Ich fall in deine Arme René Eller
2010 Von Ewigkeit zu Ewigkeit Frederic Detjens (Surreale Version)
Franziska Stünkel (Das Hochzeitsvideo Version)
Hey Ho Joern Heitmann
2012 Alles auf einmal Marc Helfers

Auszeichnungen und Nominierungen

  • Echo
    • 1995: Videoclip National (Wenn ich wollte)[14]
  • 1Live Krone
    • 2009: nominiert als Beste Band[15]
    • 2010: nominiert als Beste Band[16]
  • Goldene Schallplatte
    • 2011: Und Endlich Unendlich für 100.000 verkaufte Einheiten[17]

Weblinks

Quellen

  1. Selig Fanpage: http://www.selig.org/newsall.htm. Stand 17. August 2008.
  2. http://www.allmusic.com/album/und-endlich-unendlich-mw0001314662
  3. Selig Reunion nach 10 Jahren mit viertem Studioalbum!. In: motor.de News vom 8. September 2008
  4. [1]. In: seligstreetteam.de vom 12. September 2010
  5. [2]. In: musicheadquarter.de vom 12. November 2012
  6. http://www.allmusic.com/artist/selig-mn0000006163
  7. faz.net 31. Januar 2013: Entschleunigungs-Hymnen für Sahneschläger. - Die Band Selig stand einmal für eruptiven Rock. Nun sucht sie die Mitte: Auf dem neuen Album Magma weichen Wahn und Wortwitz dem süßlichen Einheitsbrei. (Wolfgang Schneider)
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 8,4 8,5 8,6 musicline.de: Chartverfolgung / Selig / Alben
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 9,5 9,6 9,7 9,8 musicline.de: Chartverfolgung / Selig / Singles
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 10,5 10,6 10,7 10,8 austriancharts.at: Selig in der österreichischen Hitparade
  11. 11,0 11,1 11,2 11,3 11,4 austriancharts.at: Selig in der Schweizer Hitparade
  12. Gedreht im Sommer 1997, Erstsendung am 6. Februar 1998 auf arte (Quelle).
  13. Erschienen auf der Limited Deluxe Edition von Und Endlich Unendlich, auch ausgestrahlt auf ProSieben am 20. März 2009.
  14. http://www.echopop.de/der_echo/die_preistraeger?eid=11
  15. http://www.einslivekrone.de/2009/die_nominierten/beste_band/selig.jsp
  16. http://www.einslivekrone.de/2010/die_nominierten/beste_band/selig.jsp
  17. http://www.musikindustrie.de/gold_platin_datenbank/#topSearch
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