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Band
Blondie
Blondie (Band)
Blondie ist eine US-amerikanische New-Wave-Band, die 1974 von Deborah Harry und Chris Stein in New York City gegründet wurde. Harry war zuvor die Sängerin der Folk-Band „Wind in the Willows“, Chris Stein Gitarrist der „Stilettos“.
Bandgeschichte
1974–1982: Gründung und große Erfolge
Die Band wurde als „Angel and the Snake“ gegründet, bevor sie sich im August 1974[1] in „Blondie“ umbenannte. Ihre erste Single, X-Offender, erschien Mitte 1976 und blieb noch recht erfolglos. Der Durchbruch gelang der Band im Frühjahr 1978 mit dem Song Denis, einer Coverversion des Liedes Denise von Randy & the Rainbows, der in Großbritannien Platz 2 erreichte.
Im Frühjahr 1979 folgte auch international der Durchbruch. Das im Spätsommer 1978 veröffentlichte Album Parallel Lines, von Mike Chapman produziert, stieg in zahlreichen Ländern in die Charts ein, ebenso die ausgekoppelten Singles Picture This, One Way or Another und Sunday Girl. Das Lied Heart of Glass wurde ein Nummer-eins-Hit in den USA, Großbritannien und Deutschland.
Die Band produzierte auch als eine der ersten Rockbands Musikvideos. Mit dem Start des Musiksenders MTV im August 1981 wurde Blondie so schnell einem Massenpublikum bekannt. Debbie Harrys wasserstoffblonde Haare sowie ihre oft unterkühlte, teilnahmslos wirkende Stimme wurden schnell zum Markenzeichen der Band und vielfach kopiert. Zwar tat Debbie Harry mit ihren wilden und exzessiven Auftritten alles, um das Image einer Punkband aufrechtzuerhalten, doch auch wegen ihrer Aktivitäten als Fotomodell konnte die Gruppe mit ihr als Galionsfigur nicht länger der anarchischen Punkszene zugerechnet werden. Blondie und insbesondere ihr Aushängeschild Debbie Harry wurden stattdessen zu Idolen der New-Wave-Ära.
Der Titel Call Me, von Giorgio Moroder für den Film American Gigolo produziert, wurde im Frühjahr 1980 ein internationaler Hit, ebenso die im Herbst desselben Jahres herausgebrachte Reggae-Nummer The Tide Is High, eine Coverversion des Erfolgstitels der Paragons. Der Song Rapture war Anfang 1981 einer der ersten von Weißen gesungenen Hip-Hop-Tracks und kam als erstes Lied dieses Genres überhaupt auf Platz 1 der US-Charts.
1982–1996: Trennung und Soloprojekte
In den folgenden Jahren wurde es stiller um die Band. Harry startete parallel zu ihrem Engagement bei Blondie eine Solokarriere, doch ihre von Nile Rodgers und Bernard Edwards produzierte LP KooKoo (1981) floppte und auch die Blondie-LP The Hunter (1982) blieb hinter den Erwartungen zurück. Im November 1982 wurde Blondie schließlich aufgelöst.
Als Harrys Lebensgefährte Chris Stein schwer erkrankte, widmete sie sich über Jahre hinweg seiner Pflege.
Seit 1997: Neuformierung und Comeback
Nachdem es in den 1990er Jahren immer wieder weitgehend unbeachtete Bemühungen gegeben hatte, Blondie zu reanimieren, rechnete niemand mehr ernsthaft mit einem Revival der Gruppe, zumal Harry sich inzwischen auch als Schauspielerin einen Namen gemacht hatte. Sehr überraschend gelang der Band im Frühjahr 1999 jedoch mit dem Album No Exit und dem Nummer-eins-Hit Maria ein auch kommerziell erfolgreiches Comeback.
Von den Kritikern wurde das Album allerdings weniger positiv aufgenommen. Erst mit The Curse of Blondie und der daraus ausgekoppelten Single Good Boys konnte Blondie im Herbst 2003 auch künstlerisch wieder an den Standard früherer Zeiten anknüpfen.
Im Jahr 2006 wurde die Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
2014 lehnten Blondie aufgrund der diskriminierenden russischen Gesetze zu Homosexualität die Einladung ab, während der Olympischen Winterspiele in Sotschi zu spielen (Debbie Harry hatte sich im gleichen Jahr öffentlich zu ihrer Bisexualität bekannt).[2]
Diskografie
Studioalben
Jahr | Titel | Chartplatzierungen[3][4][5][6] | Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | |||
1978 | Plastic Letters | — | — | — | 10 (54 Wo.) |
72 (17 Wo.) |
Erstveröffentlichung: Februar 1978 Produzent: Richard Gottehrer |
1978 | Parallel Lines | 9 (30 Wo.) |
24 (4 Wo.) |
— |
1 (114 Wo.) |
6 (103 Wo.) |
Erstveröffentlichung: September 1978 Platz 140 der Rolling Stone 500 (Liste 2012)[7] Produzent: Mike Chapman |
1979 | Blondie | — | — | — | 75 (1 Wo.) |
— | Erstveröffentlichung: Dezember 1976 Produzenten: Richard Gottehrer, Craig Leon |
1979 | Eat to the Beat | 23 (8 Wo.) |
19 (4 Wo.) |
— |
1 (38 Wo.) |
17 (51 Wo.) |
Erstveröffentlichung: Oktober 1979 Produzent: Mike Chapman |
1980 | AutoAmerican | 42 (10 Wo.) |
18 (6 Wo.) |
— | 3 (16 Wo.) |
7 (43 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 19. November 1980 Billboard R&B-Charts: Platz 25 (7 Wo.) Produzent: Mike Chapman |
1982 | The Hunter | 49 (2 Wo.) |
— | — | 9 (12 Wo.) |
33 (12 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 24. Mai 1982 Produzent: Mike Chapman |
1999 | No Exit | 18 (23 Wo.) |
20 (14 Wo.) |
21 (17 Wo.) |
3 (19 Wo.) |
18 (15 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 23. Februar 1999 Produzent: Craig Leon |
2003 | The Curse of Blondie | 84 (1 Wo.) |
— | — | 36 (2 Wo.) |
160 (1 Wo.) |
Erstveröffentlichung: Oktober 2003 Produzenten: Craig Leon, Steve Thompson, Randy Nicklaus |
2011 | Panic of Girls | — | — | — | 73 (1 Wo.) |
— | Erstveröffentlichung: Juli 2011 Produzenten: Jeff Saltzman, Kato Khandwala |
2014 | 4(0) Ever: Greatest Hits Deluxe Redux / Ghosts of Download |
44 (1 Wo.) |
— | — | 16 (2 Wo.) |
109 (1 Wo.) |
Erstveröffentlichung: 13. Mai 2014 Doppelalbum |
2017 | Pollinator | 21 (… Wo.) |
27 (… Wo.) |
22 (… Wo.) |
4 (… Wo.) |
63 (… Wo.) |
Erstveröffentlichung: 5. Mai 2017 Produzent: John Congleton |
weitere Studioalben
- 1981: At Home with Debbie Harry and Chris Stein (Interview-LP, Promo zum Album AutoAmerican)
- 1995: X-Offenders
- 2000: Is the Name of a Band (2 CDs)
Quellen
- ↑ Musik und Fakten
- ↑ Chris Hastings: My 'sensual' nights with women, by Debbie Harry: Blondie star reveals she is bisexual despite relationship with bandmate. In: Daily Mail, Mail Online, 5. April 2014
- ↑ Chartquellen: DE AT CH UK Billboard Hot 100 Billboard 200 Billboard Dance (ab 2003)
- ↑ The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7
- ↑ Gold-/Platin-Datenbanken: DE UK US
- ↑ Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9
- ↑ RS500 Alben (Liste 2012)
Literatur
- Debbie Harry, Chris Stein, Victor Bockris: Making Tracks: The Rise of Blondie. Da Capo Press, New York 1998, ISBN 0-306-80858-7.
- Dick Porter, Kris Needs: Blondie – Parallel Lives. Bosworth Musikverlag, 2012, ISBN 978-3-86543-733-4.
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- Offizielle europäische Website (deutsch, spanisch, französisch)
- Blondie bei Allmusic (englisch)
- Blondie bei Discogs
- Blondie bei laut.de
- Single Diskografie bei 45cat.com
- Diskografie bei rateyourmusic.com
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